Kreis Bergstraße erhält Förderung für Di@Lotsen-Standort – Hilfsangebot zu digitalen Medien für Seniorinnen und Senioren

Landrat Christian Engelhardt und die Vorsitzende des Kreisseniorenbeirats Susanne Hagen freuen sich über den erste Pilot-Di@-Lotsen-Stützpunkt des Kreises Bergstraße.
Foto:KB

Kreis Bergstraße (kb) – Laut Statistischem Bundesamt haben über 90 Prozent der Haushalt in Deutschland einen Computer sowie einen Internetanschluss. Auch Smartphones sind in fast jedem Haus vorhanden. – Kein Wunder, denn diese Technologien ermöglichen es uns nicht nur, jederzeit miteinander zu kommunizieren, sondern sie erleichtern uns auch das alltägliche Leben. So können wir zum Beispiel per Handy im SmartHome Heizungen und Beleuchtung steuern. Dank digitaler Angebote von Verwaltungen können wir uns so manchen Behördengang sparen und auch Online-Anträge von Pflegeleistungen oder die Steuererklärung digital einzureichen, sind dank Digitalisierung heute nahezu selbstverständlich. „Doch bei allem digitalen Fortschritt dürfen ältere Menschen, die technisch nicht mehr ganz vorne mit dabei sind, nicht vergessen werden“, betont der Bergsträßer Landrat Christian Engelhardt. „Ich freue mich daher sehr, dass wir nun die Förderzusage für unseren geplanten Di@-Lotsen-Stützpunkt im Kreis Bergstraße erhalten haben! Dieses Angebot richtet sich speziell an ältere Menschen und unterstützt diese dabei, sich in der immer digitaleren Welt zurecht zu finden.“

 

Auf Initiative der Abteilung Kreisentwicklung und Grundsatz des Kreises Bergstraße wurde gemeinsam mit dem Kreisseniorenbeirat ein entsprechender Antrag gestellt und nun der erste Di@-Lotsen-Stützpunkt im Kreisgebiet in Birkenau aufbaut. Innerhalb dieser Kooperation stellt die Gemeinde Birkenau die notwendigen Räumlichkeiten sowie zusätzlich Personal zur Verfügung. Der Kreis hat sich für die Pilotphase für das „Dorf der Sonnenuhren“ entschieden, da der Odenwald von weitläufigen und ländlichen Strukturen geprägt ist, die bei Seniorinnen und Senioren zu einer geringeren Mobilität führen – insbesondere dann, wenn diese zusätzlich gesundheitlich eingeschränkt sind.

 

Ziel des Di@-Lotsen-Stützpunktes ist es, Überforderungen ältere Menschen bei digitalen Herausforderungen abzubauen. Denn: So können Seniorinnen und Senioren auch in einer digitalen Welt möglichst lange selbstständig und unabhängig leben. Im neuen Stützpunkt sollen ältere Menschen daher nicht nur Hilfe bei akuten Fragen erhalten, sondern den Umgang mit elektronischen Medien erklärt bekommen, ihn üben und sich in der digitalen Welt ausprobieren können. Die Di@-Lotsinnen und -Lotsen vor Ort sind dabei selbst Teil der Zielgruppe. Gleich drei Personen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren haben ihr Interesse bekundet, an diesem Projekt mitzuwirken. Diese drei angehenden Di@-Lotsinnen und -Lotsen erhalten in den nächsten Wochen eine entsprechende Schulung durch das Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e.V. Mit den Sprechstunden im 14-tägigen Rhythmus können sie dann voraussichtlich ab Februar in Birkenau beginnen.

 

„Sollte der erste Di@-Lotsen-Stützpunkt in Birkenau gut angenommen werden, ist eine Ausweitung des Projekts in weitere Regionen, wie das Ried und die Bergstraße, durchaus denkbar“, verriet Engelhardt bereits vorab. Darüber hinaus sind auch weitere Ausweitungen des Projekts angedacht. So könnten beispielsweise auch jüngere Freiwillige und Angehörige in das Beratungsprojekt einsteigen. „Dadurch können ältere Menschen von den wertvollen Kompetenzen und Erfahrungen der Jüngeren mit dem digitalen Umfeld profitieren“, so der Landrat. Darüber hinaus ist auch geplant, dass es eine Reihe mit Informationsveranstaltungen der Di@-Lotsen geben wird.

 

Hintergrund:

Das Projekt Di@-Lotsen startete erstmals im Juli 2021 mit damals sieben Stützpunkten. Im Mai 2022 kamen in einer ersten Erweiterungsrunde elf neue Stützpunkte hinzu, sodass es aktuell 18 Stützpunkte in Hessen gibt. Weitere circa zehn Stützpunkte können in diesem Jahr dazu kommen. Es wurden seit Beginn des Projektes 118 Di@-Lotsinnen und -Lotsen geschult.

 

Die Federführung für das Programm „Digital im Alter – Di@-Lotsen“ liegt bei der Hessischen Staatskanzlei. Das Sozialministerium finanziert und unterstützt die Schulung der Lotsinnen und Lotsen, das Digitalministerium stellt die Technikförderung für die Stützpunkte bereit. Die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ unterstützt, begleitet und berät die Di@-Lotsen-Stützpunkte. Das Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e.V. führt die Schulungen durch und bietet darüber hinaus kompetente Medienunterstützung mit Sprechstunden für alle Di@-Lotsinnen und Di@-Lotsen an.