FOTO Viernheim SOLIDARITÄT.
Foto: NB

Viernheim/Bergstraße (NB) – Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Kreis Bergstraße befasste sich auf seiner jüngsten Sitzung in Viernheim ausführlich mit den Tarifrunden bei der Post, dem öffentlichen Dienst und der Bahn. Der DGB-Kreisvorstand unterstützt mit Nachdruck den Streik der Post-Beschäftigten, die für 15 Prozent mehr Lohn kämpfen sowie die Tarifforderungen der Gewerkschaft ver.di für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes (10,5 Prozent mehr Lohn, aber mindestens 500 Euro mehr pro Monat) und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG (zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro mehr im Monat). DGB-Kreisvorsitzender Sven Wingerter (Wald-Michelbach) betont: „Die beste Antwort auf die stark gestiegenen Preise sind deutliche Lohnerhöhungen. Da die Inflation kleine und mittlere Einkommen sehr viel härter trifft, brauchen sie ein besonders großes Plus. Die Beschäftigten bei der Post, im öffentlichen Dienst und der Bahn haben deutliche Lohnerhöhungen im wahrsten Sinne des Wortes verdient“. Der DGB Bergstraße solidarisiert sich zudem mit den französischen Gewerkschaften, die mit Massenstreiks gegen die geplante Verlängerung des Renteneintrittsalters bei gleichzeitiger Absenkung des Rentenniveaus kämpfen.

Nicole Lämmerhirt, Gewerkschaftssekretärin von ver.di Südhessen für den Bereich Postdienste, Speditionen und Logistik, informierte auf der Sitzung über die Hintergründe und den Verlauf der Tarifrunde bei der Post: „Die Deutsche Post AG hat kein auch nur ansatzweise akzeptables Angebot vorgelegt. Das ist vor dem Hintergrund der milliardenschweren Gewinne des Konzerns eine dreiste Provokation. Ver.di hat deshalb beschlossen, nach den massiven Warnstreiks eine Urabstimmung durchzuführen mit dem Ziel, in den Vollstreik überzugehen. Die Forderungen der Post-Beschäftigten sind notwendig, gerecht und machbar. Die Warnstreiks haben eindrucksvoll gezeigt, dass die Kolleginnen und Kollegen hinter der Forderung stehen“.

DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) machte deutlich: „Für die Aktionäre der Deutschen Post AG regnet es Milliarden. Bei den Dividenden geht die Post ab, für die Beschäftigten nicht“. Konzernchef Frank Appelt beziehe ein Jahresgehalt von über zehn Millionen Euro: „Er bekommt damit so viel Geld wie 232 Post-Beschäftigte. Es ist höchste Zeit, dass unanständig hohe Managergehälter deutlich gedeckelt und die Post-Beschäftigten für ihre harte Arbeit endlich anständig bezahlt werden“, so Raupp. „Der Post-Streik wird das Management daran erinnern, dass es die Beschäftigten sind, die die milliardenschweren Gewinne erarbeiten, nicht die Aktionäre“.