Viernheim (Rudolf Knapp) – Angekündigt als „Heiterer Chormusikalischer Herbstabend“ und unter dem Motto: „So singt’s und klingt’s bei uns“ veranstaltete der MGV 1899 e.V. „Eintracht“ Schriesheim am Sonntag dem 21. Oktober 2018 ein Konzert im „Zehntkeller“ in Schriesheim. Der 1. Vorsitzende des MGV 1899 „Eintracht“ Schriesheim Herr Helmut Hölzel selbst begrüßte die erwartungsvollen Gäste im vollbesetzten „Zehntkeller“ an diesem Abend.

Durch das Programm führte als Moderator Georg Brand der die jeweiligen Liedbeiträge anmoderierte. Der Bürgermeister der Stadt Schriesheim, Herr Hans Jörg Höfer als auch die amtierende Weinkönigin mit ihren beiden Prinzessinnen überbrachten Grußworte an die Gäste im voll besetzten Zehntkeller. Der MGV „Eintracht“ Schriesheim besteht nicht nur aus einem Männerchor, sondern unter dem Vereinsnamen – quasi als Dach – verbergen sich noch eine Volkstanzgruppe, eine Theatergruppe Bergstäßer Heimatbühne sowie eine Kinder- und Jugendtanzgruppe.

Zu diesem Konzert am frühen Sonntagabend hatten sich die Verantwortlichen der „Eintracht“ Schriesheim die Unterstützung der Sänger des MGV 1846 e.V. Viernheim gesichert. Beide Vereine stehen unter der gleichen musikalischen Leitung und werden Dirigiert von Hans Kaspar Scharf.

So machten sich die Sänger des MGV 1846 e.V. Viernheim am Sonntagnachmittag in Fahrgemeinschaften auf nach Schriesheim. Nach einem kurzen einsingen im Proberaum der Eintracht Schriesheim ging es weiter in den gegenüberliegenden Zehntkeller.

Der Volkstanzgruppe der „Eintracht“ war es vorbehalten das Programm – bei freiem Eintritt – mit dem Volkstanz „Mühlenpolka“ zu eröffnen .Die Leitung der Truppe liegt in den Händen von Herrn Jürgen Gustke. Die anschließende musikalische Programmfolge hatten die Verantwortlichen in „Blöcken“ zu je drei Liedern je Verein eingeteilt.

Eröffnen durften den musikalischen Teil die Gäste des Abends die Sänger des MGV 1846 Viernheim. Gestartet wurde mit dem vielversprechenden Liednamen „Wein und Liebe“ im Satz von Ernst Hansen. Dabei geht es um einen vermeintlich schlauen Wirt der die Zeche seiner Gäste mit „Doppelkreide“ aufgeschrieben hat. Der im Lied erwähnte Zecher hat die doppelte Zeche zwar zahlen müssen, doch zurück gezahlt hat es Ihm die Tochter des Wirtes mit tausend süßen Küssen. Als nächstes Lied folgte im Satz von Walter Schneider ein Volkslied aus der Pfalz unter dem Titel: „Ich liebte einst ein Mädchen“.

Nach dem dritten Lied im ersten Gesangsblock „Die Männer sind schon die Liebe wert“ im Satz von Adolf Steimel und arrangiert von Hans Kaspar Scharf verliessen die MGV 1846 Sänger die Bühne um ihren Kollegen von der „Eintracht“ Schriesheim die Bühne zu überlassen.

Die Sänger der MGV Eintracht Schriesheim überzeugten das Publikum mit den Liedern „Pferde zu vieren traben“ im Satz von Paul Zoll sowie mit dem ruhigen und getragenem Lied „Rose Marie“ (als Solisten fungierten vier vereinseigene Sänger) im Satz von Rudolf Kühn und zum Schluss mit dem Spiritual „My Lord, what a morning“ im Satz von Otto Groll.

Für die nächsten drei Lieder stand wieder der MGV 1846 e.V. Viernheim auf der Bühne. Mitgebracht hatten Sie für die Gäste ein Volkslied aus dem Piemote (Aostatal) über das „Schäfermädchen“; besser bekannt unter dem Titel „Belle Rose du Printemps“ im Satz von Teo Usuelli das wie es die Chorliteratur verlangt ruhig und getragen interpretiert wurde. Als nächstes folgte ein Negro-Spiritual im Satz von Hans Schlaud. Das Lied im Swing-Rhytmus vorgetragen trägt den Titel „Burden down, Lord“.

Anschließend kam es zu einer Premiere: Zum ersten Mal in der Öffentlichkeit wurde das neu einstudierte Lied „Baba Yetu“ (im Satz von Christopher Tin) aufgeführt. Gesungen haben es die Sänger in der Sprache „Swahili“. Ursprünglich für ein Videospiel als Titelmelodie komponiert geht es im Text des Liedes um das „Vaterunser“ wie wir es kennen. Gänsehautfeeling bei den Sängern; die Gäste belohnten den Vortrag mit großem Beifall. Nicht vergessen zu erwähnen, daß das Solo von Manfred Wolk gesungen wurde und unser Dirigent uns am Klavier musikalisch bei diesem und auch bei anderen Liedern begleitete.

Nach einer kurzen Pause – die sich die Sänger und das Publikum redlich verdient hatten – nahm der Gastgeber seine Vereinseigenen Ehrungen vor. Eingebettet waren die Ehrungen in die Lieder „Bajazzo“ (Satz: Rudi Kühn) das von unerfüllter Liebe handelt und dem Lied vom Hase und Jäger im Satz von Arnold Kemkens.
Neben der vereinseigenen Ehrung für 50 bzw. 60 jährige Zugehörigkeit wurde der 1. Vorsitzende Helmut Hölzel für sage und schreibe 35 Jahre als Vorstandsvorsitzender mit einer Ehrenurkunde und „flüssigem“ geehrt. Da hinter jedem erfolgreichen Mann auch eine erfolgreiche Frau steht, hat man es sich nicht nehmen lassen die Ehefrau von Frau Hölzel ebenfalls mit einer Ehrenurkunde und einem Blumengebinde zu ehren.

Der Ehrungsblock wurde musikalisch abgeschlossen durch das im Solo vorgetragene Lied „Die Uhr“ (Solist Peter Brenner) im Satz von Carl Loewe.

Im dritten Teil des Abends wurde mehr modernes Liedgut geboten (Insgesamt wurde an diesem Abend in vier Sprachen gesungen). Der MGV 1846 e.V. unterhielt die Gäste mit den Liedern „Merci, Cherie“ von Udo Jürgens und arrangiert von Hans Kaspar Scharf. Weiter ging es mit „Probier’s mal mit ‘nem Bass“ von den „Wise Guys“ und ebenfalls arrangiert von Hans Kaspar Scharf. (Solo: Matthias Berndt und Stefan Zettl). In diesem Stück wird als Persiflage auf die Schippe genommen, dass es die Damen mit ´nem Bass versuchen sollen; die bleiben Abends länger als die „piepsenden“ Kollegen.

Zum Schluss dann der absolute Kracher auf manchem Schützenfest und jetzt im Zehntkeller: „Rock mi“ von Voxxclub. Im Solo Matthias Berndt. Und manch einer verstand den Textanfang der zweiten Strophe „Und jetz fangt die Nacht so richtig an“ als Aufforderung und wie vom Veranstalter gewünscht noch bei Speis und Trank zu verweilen. Mit lang anhaltendem Applaus der teilnehmenden Sänger und der Gäste – einige Gäste hatten während der Aufführung sogar das Tanzbein geschwungen – verließen die MGV 1846 Sänger die Bühne.

Aber nur gedanklich denn kurz darauf betraten die gastgebenden Sänger die Bühne um gemeinsam zu singen. Es ist manchmal nicht einfach zwei oder drei Chöre gemeinsam singen zu lassen. Da muss erst das Repertoire der Chöre durchforstet werden um Lieder zu finden die beide Chöre separat einstudiert haben aber auch gemeinsam singen können.

An diesem Abend kamen die Gäste in den Genuss gleich drei Chorstücke von beiden Chören gemeinsam zu hören. Los ging es mit „Abendfriede am Rhein“ im Satz von Matthias Neumann. Darin es geht es um den Wein, die Reben, den Vater Rhein und den fernen Glocken die einstimmen. Absolut hörenswert.

Weiter ging es mit dem Spiritual in deutscher Sprache „Höre mein Rufen“ im Satz von Hans Weiß-Steinberg. Den Solopart hatten Jens Heinen und Heiner Winkenbach übernommen. Zum Schluss dann ein traditionelles Schottisches Volkslied mit dem Namen „Loch Lomond“ arrangiert von Jonathan Quick. Den See Loch Lomond gibt es tatsächlich; es soll sich um den größten See Schottlands handeln. Zahlreiche Legenden soll es zur Entstehung des Liedtextes geben. Musikalisch jedenfalls ein Leckerbissen für das Publikum. Den Solopart hatten sich jeweils ein Sänger des MGV Eintracht Schriesheim (Daniel Hamleh) und dem MGV 1846 e.V. (Manfred Wolk) geteilt.

Das Publikum war wie aus den Reaktionen und dem Beifall zu entnehmen war rund um zufrieden und so können es die teilnehmenden Akteure auch sein. Selbstverständlich durften die Sänger nicht ohne Zugabe die Bühne verlassen. Gemeinsam wurde noch das „Dona Maria“ vorgetragen.

Dem 1. Vorsitzenden Helmut Hölzel war es dann vorbehalten sich bei den Gästen für ihr Kommen zu bedanken ebenso bei den Mitwirkenden der Volkstanzgruppe sowie bei den Solisten und dem musikalischen Leiter des Abends Herr Hans Kapar Scharf. Zuletzt gab es noch den Hinweis, dass es im nächsten Jahr am 29. 7. 2019 (120-Jähriges des MGV 1899 e.V.) vor dem Zehntkeller ein Open-Air Konzert der Chöre der Scharfschen Chorgemeinschaft aber auch anderer Chöre gibt.

Nach dem sich die Sänger noch gestärkt hatten, machten sie sich gut gelaunt wieder auf den Weg zurück nach Viernheim wo alle wieder wohlbehalten zu Hause angekommen sind. Musikalisch können die Sänger das Jahr 2018 noch nicht abhaken. Steht doch noch die Teilnahme am nächsten Samstag beim Konzert 20 Jahe Getwinc-Singer in Zwingenberg und die Ehrungsmatinee in der Mehrzweckhalle in der Goetheschule auf dem Programm. Abgeschlossen wird das Jahr 2018 mit einem Weihnachtskonzert im Forum der Senioren am Samstag dem 22. Dezember 2018.

Nicht musikalisch aber arbeitstechnisch sind die Sänger zur Zeit beim Innenausbau ihres neuen Vereinsheimes gefordert. Geplant ist die erste Veranstaltungen schon Mitte Januar 2019 im neuen Haus durchzuführen.