Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz im Gespräch mit Bergsträßer Hebammen – Verschiedene Aktivitäten gestartet – Erste Schritte in Sachen Geburtshaus

Während der Kreisversammlung der Bergsträßer Hebammen sprach Vize-Landrätin Diana Stolz (7.v.r.) mit 17 ortsansässigen Hebammen und der Vorsitzenden des Landesverbandes der Hessischen Hebammen, Martina Klenk (9.v.r.), über die Herausforderungen des Berufs der Hebamme.
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Vize-Landrätin Diana Stolz (rechts) und Martina Klenk (links), Vorsitzende des Landesverbandes der Hessischen Hebammen tauschten sich mit Bergsträßer Hebammen über das mögliche Geburtshaus in Bensheim aus.
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Kreis Bergstraße (kb). Im Kreis Bergstraße stellt der Bedarf an Nachwuchskräften im Bereich der Gesundheitsversorgung, wie in vielen anderen Regionen Deutschlands, eine zunehmende Herausforderung dar. Ein unersetzlicher Teil der ambulanten medizinischen Versorgung sind Hebammen und Entbindungspfleger. Die Suche nach einer Hebamme für die Betreuung vor und nach der Geburt gestaltet sich für werdende Eltern jedoch zunehmend schwieriger. Um den Beruf wieder attraktiver zu gestalten und die Rahmenbedingungen für die Hebammen und Entbindungspfleger zu verbessern, macht sich die Kreisspitze für dieses Thema stark.

So tauschte sich die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz jüngst mit den Bergsträßer Hebammen sowie der Vorsitzenden des Landesverbandes der Hessischen Hebammen, Martina Klenk, und deren Stellvertreterin, Susanne Otte-Seybold, im Rahmen der Kreisversammlung der Hebammen im Heppenheimer Gesundheitsamt aus. „Sie alle leisten unglaublich wertvolle Arbeit“, betonte die Vize-Landrätin während des Treffens. „Ich möchte Sie dabei unterstützen und bitte Sie daher, mir zu sagen, was Sie konkret brauchen, damit Sie Ihren Beruf weiterhin gut erfüllen können.“ Mit diesem Treffen knüpfte die Vize-Landrätin Stolz an ein Gespräch mit Bergsträßer Hebammen an, das sie bereits im Februar geführt hatte. Hieraus hatte die Kreisverwaltung die Idee entwickelt, einen Aktionstag rund um den Beruf der Hebamme am Kreiskrankenhaus Bergstraße zu organisieren, der unter Stolz` Schirmherrschaft mittlerweile erfolgreich veranstaltet wurde und gut besucht war. Flankierend hat sich der Kreis dazu entschlossen, als ersten Anreiz niederlassungswilligen Hebammen die Kosten für die Erstausstattung mit Nachhilfematerialien anteilig zu erstatten.

Während besagter Versammlung im Gesundheitsamt informierte Martina Klenk die Anwesenden über aktuelle gesundheitspolitische Entwicklungen und fragte nach, mit welchen Herausforderungen sich die Hebammen und Entbindungspfleger im Kreis Bergstraße konfrontiert sehen. Dabei kam die Sprache auch auf die Schließung der Geburtshilfe im Heilig-Geist-Hospital (HGH) in Bensheim. Vor diesem Hintergrund hatte Vize-Landrätin Diana Stolz bereits die Idee eines Geburtshauses aufgebracht. Dieses würde von Hebammen betrieben werden und außerklinische Geburtshilfe bieten. Damit soll für Bensheimerinnen und andere Bergsträßerinnen weiterhin die Möglichkeit bestehen, in Bensheim Kinder gebären zu können. Dieser Impuls wurde sowohl vom HGH und dem Kreiskrankenhaus Bergstraße sowie dem Bensheimer Bürgermeister Rolf Richter positiv aufgenommen. Dieser führte auch umgehend erste Gespräche in der Angelegenheit. Der Kreis begleitet das Thema eng.

Der Landesverband der Hessischen Hebammen regte während des Treffens an, verschiedene finanzielle Anreize zu organisieren, die bei der Gründung eines Geburtshauses in Bensheim helfen könnten. So schlug Klenk unter anderem vor, dass die Stadt rund um das Thema Räumlichkeiten oder bei den laufenden Betriebskosten unterstützen könnte, wie es der Bürgermeister bereits zugesagt hatte. Ferner regte Klenk an, eine strukturelle Landesförderung für das Geburtshaus zu beantragen.

Die Bergsträßer Hebammen nahmen Klenks Anregungen positiv auf, da das Geburtshaus so zu einem erreichbaren Ziel geworden ist. Auch die Kreisverwaltung unterstützt die Vorschläge. „Wir werden die Anregungen des Landesverbandes der Hessischen Hebammen in den weiteren Gesprächen bezüglich des Geburtshauses aufnehmen und die finanziellen Fördermöglichkeiten prüfen lassen“, versicherte Gesundheitsdezernentin Stolz. Bereits zwei Tage nach dem Gespräch mit den Hebammen wurde der Vorschlag von Martina Klenk aufgegriffen: Landrat Christian Engelhardt und die Gesundheitsdezernentin führten ein Gespräch mit der Staatssekretärin Anne Janz im Hessischen Sozialministerium und warben für das Projekt Bensheimer Geburtshaus.