Photovoltaik auf Ein- und Zweifamilienhäusern“ – BürgerSolarBerater informierten kostenlos in der Viernheimer KulturScheune.
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Am 22. Januar 2025 fand in der KulturScheune Viernheim der Vortrag „Photovoltaik auf Ein- und Zweifamilienhäusern“ statt – eine gemeinsame Veranstaltung der BürgerSolarBeratung und des städtischen Brundtlandbüros. Insgesamt 45 Interessierte folgten der Einladung, um sich über die Chancen und Vorteile der eigenen Stromerzeugung zu informieren. Im Mittelpunkt des Abends stand die Kombination von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) mit Wärmepumpen und Elektroautos, ein Ansatz, der als sogenannte Sektorenkopplung bezeichnet wird.

 

Brundtlandbeauftragter Philipp Granzow hob in seinen einleitenden Worten die Bedeutung von Photovoltaik hervor: „Es ist eine ausgereifte und zuverlässige Technik, die seit über 20 Jahren wirtschaftlich arbeitet. In Viernheim sind bereits über 1.200 Photovoltaikanlagen und mehr als 350 Balkonkraftwerke in Betrieb. Diese Anlagen decken zusammen knapp 20 Prozent des städtischen Strombedarfs. Dennoch bleibt auf vielen Dächern noch Platz für mehr.“

 

Praxisnahe Informationen von erfahrenen Beratern

Die Referenten Peter Holzschuh und Hans-Peter Dieter von der BürgerSolarBeratung Viernheim und Weschnitztal vermittelten den Teilnehmenden praxisnahes Wissen rund um Planung, Wirtschaftlichkeit und Nutzung von PV-Anlagen. Besonders hervorgehoben wurde die Möglichkeit, mit selbst erzeugtem Strom nicht nur Haushaltsgeräte zu betreiben, sondern auch Wärmepumpen und Elektroautos zu versorgen. Peter Holzschuh erklärt, wie eine individuelle Beratung abläuft: „Zunächst wird das Dach vermessen, um die Anlagengröße zu planen. Die Leistung muss zum aktuellen und künftigen Stromverbrauch passen. Ich empfehle, direkt einen Speicher mit einzuplanen, da eine Nachrüstung später oft schwieriger ist.“ Die Wirtschaftlichkeit der Investition wird berechnet und ist fast immer gegeben wie die Praxis zeige. „Man muss sich einfach mal ausrechnen, wie viel Strom man über 20 bis 30 Jahre preiswert selbst erzeugen kann und dann nicht mehr kaufen muss.“ Außerdem seien die Anlagenpreise gerade günstig, so der Fachmann. Hans-Peter Dieter ergänzt: „PV-Anlagen sind auf vielen Dachausrichtungen – ob Ost, Süd oder West – wirtschaftlich

 

 rentabel. Besonders interessant ist es, nicht nur die klassischen Haushaltgeräte zu versorgen, sondern auch Strom für Wärmepumpen und Elektroautos bereitzustellen.“

 

Ein besonderes Beispiel erläuterte Hans-Peter Dieter in seinem Vortrag: Er zeigte auf, wie eine Familie mit Photovoltaikanlage und Stromspeicher ihre Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt und das Verbrennerauto durch ein elektrisches Fahrzeug austauscht. „Haushalt, Heizung und Auto werden komplett auf elektrischen Strom umgestellt. Gas und Benzin oder Diesel stehen nicht mehr auf dem Einkaufszettel. Die Kombination des deutlich höheren Wirkungsgrads von E-Autos, einer Wärmepumpe, die bis zu 75 % des Wärmebedarfs aus der Umgebungsluft gewinnt, und der Stromproduktion der PV-Anlage reduziert den ursprünglichen Energiebezug der Beispiel-Familie auf nur noch 20 %. Auf der Grundlage der heutigen Preise genügen 2.100 €, um den Haushalt, das Auto und die Heizung mit Energie zu versorgen – 3.000 € weniger als zuvor mit dem Bezug von Gas, Benzin und Strom. Die Reduzierung der CO2-Emission ist inklusive. Die Investitionen müssen natürlich nicht gleichzeitig gestemmt werden. Abhängig von der individuellen Situation können sie schrittweise in unterschiedlicher Reihenfolge vorgenommen werden“, erklärt der BürgerSolarBerater anschaulich.

 

Begeistertes Publikum und konkrete Beratungsanfragen

Die rege Beteiligung des Publikums zeigte, dass das Interesse an Photovoltaik ungebrochen ist. Zahlreiche qualifizierte Fragen verdeutlichten, dass viele Teilnehmende sich bereits intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Besonders erfreulich: 15 Personen äußerten direkt vor Ort den Wunsch nach einer persönlichen Beratung durch die BürgerSolarBeratung. „Das ist natürlich eine tolle Resonanz, aber auch ein großer Auftrag für unsere ehrenamtliche Gruppe“, betonte Peter Holzschuh. „Wir werden alle Anfragen nach und nach bearbeiten – allerdings nicht innerhalb von zwei Wochen.“

 

Beratung und Mitwirkung: Engagement willkommen

Die BürgerSolarBeratung ist eine ehrenamtliche Initiative, die Interessierte von der ersten Idee bis zur Umsetzung einer eigenen Photovoltaikanlage begleitet. Wer eine individuelle Beratung wünscht, kann das Brundtlandbüro unter der Telefonnummer 06204 988-222 oder per E-Mail an viernheim@buergersolarberatung.de kontaktieren. Auch neue Engagierte, die selbst BürgerSolarBerater werden möchten, sind herzlich willkommen und können sich ebenfalls über diese Kontaktadressen melden. Weitere Informationen gibt es unter www.buergersolarberatung.de/solarzellen.