Brandgefährlich: Wie man richtig Sonne tankt
Präventionstag zum Thema Sonnenschutz im Basinus-Bad Bensheim
Kreis Bergstraße (kb) – Einfach entspannt in der Sonne liegen! Diesen Traum verwirklichen viele bei dem derzeitigen Wetter. Die Ferienzeit wird genutzt, um zu Hause oder im Urlaub „richtig Sonne zu tanken“. Denn die Sonne macht uns froh: Sonnenlicht fördert die Vitamin-D-Bildung und sorgt für die Ausschüttung von Glückshormonen im Körper.
Doch es ist auch Vorsicht geboten. Denn wie bei den meisten guten Dingen kann eine Überdosis schnell negative Folgen mit sich bringen. Wer zu viel Sonne tankt, holt sich einen Sonnenbrand und nimmt die frühe Hautalterung in Kauf. Jeder Sonnenbrand, bis in die früheste Kindheit zurückreichend, wird von der Haut nicht vergessen und erhöht ständig das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Jährlich erkranken über 293.000 Menschen neu an einem Hauttumor, etwa 35.000 davon an einem malignen Melanom, wie die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. 2018 berichtet.
Regelmäßiges Sonnenbaden, egal ob im Solarium oder im Freien, kann sogar süchtig machen. Man spricht dann von Bräunungssucht (Tanorexie). Hier kommt es, wie bei allen Suchtkranken, zu dem Hang, die Bräunungsdosis zu steigern und schließlich bei einem Entzug zu Nervosität und Unruhe.
Sonnenschutz ist deshalb wichtig! Mit einem Aktionstag haben das Gesundheitsamt des Kreises Bergstraße zusammen mit der DAK-Gesundheit auf die Gefahren, die vom Sonnenlicht ausgehen, aufmerksam gemacht. So räumten Mitarbeiter der DAK-Gesundheit mit dem Irrglauben auf, dass man die Haut im Solarium leicht auf die Urlaubssonne vorbereiten kann. Beim Bräunen auf der Sonnenbank überwiegt die UVA-Strahlung. Die vorgebräunte Haut ist leider vor der gefährlichen UVB-Strahlung der Sonne dadurch keinesfalls geschützt.
Auch beim Aufenthalt im Schatten ist man der UV-Strahlung ausgesetzt, genauso, wie auch die Reflektion des Sonnenlichts auf der Wasseroberfläche erhöhte Sonnenbrandgefahr birgt. Dr. Sabine Güssow, Abteilungsleiterin des Gesundheitsamtes des Kreises Bergstraße, gab deshalb fachkundige Ratschläge zu den Gefahren des Sonnenbadens. Besucher des Basinus-Bads konnten zudem durch Mitarbeiter der DAK-Gesundheit den Lichtschutzfaktor ihrer Haut bestimmen lassen.
Vom Eigenschutzfaktor der Haut ist abhängig, wie lange man sich in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. So können beispielsweise helle Hauttypen lediglich 5-10 Minuten ungeschützt in der Sonne baden. Eine passende Sonnenschutzcreme mit dem richtigen Lichtschutzfaktor ist deshalb unbedingt erforderlich. Dabei sollten auch die Lippen nicht vergessen werden. Dazu berieten Barbara Hinrichs und Kristina Tille von der REWE-Apotheke in Heppenheim. Welche weiteren Maßnahmen zur Vermeidung eines Sonnenbrandes möglich sind, erfuhren Interessierte in Gesprächen mit den Fachleuten vor Ort.
„Ziel unserer Präventionsmaßnahme ist es, dass sich Kinder und Jugendliche rechtzeitig mit dem Thema Sonne und Sonnenschutz auseinandersetzen. Der Weg bis zur Umsetzung der fachlichen Ratschläge ist sicher schwer, doch es ist eine Investition in die Zukunft für unsere Kinder. Deshalb sollten wir immer wieder auf die Gefahren hinweisen“, betonte Diana Stolz, Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin abschließend und wies dabei auf die besondere Verantwortung der Eltern hin. Denn nur mit dem richtigen Sonnenschutz kann man die Zeit im Freien ohne Reue genießen.