Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Im August 2017 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, mit den Planungen für den neuen Abwasserkanal (Entlastungssammler Innenstadt) zu beginnen. „Mit der Verlegung des neuen Abwasserkanals quer durch das Stadtgebiet schaffen wir mehr Stauraum unter der Erde, um für zukünftige Starkregenereignisse besser gewappnet zu sein“, so Bürgermeister Matthias Baaß. Nun ist es soweit und die Tiefbauarbeiten für den ersten Teilabschnitt beginnen ab dem 27. September, warum es ab diesem Zeitpunkt für rund neun Wochen bis Ende der 47. Kalenderwoche im Kreuzungsbereich „Saarlandstraße – Karl-Marx-Straße – Kreuzstraße – Am Königsacker“ eine Großbaustelle geben wird. „Bei diesem Kreuzungsbereich handelt es sich um keinen unbedeutenden Knotenpunkt. Die Verkehrsteilnehmenden, aber auch die Fußgänger und Radfahrenden, müssen sich auf Verkehrseinschränkungen einstellen“, erklärt Bürgermeister Matthias Baaß, dem es ein großes Anliegen sei, die Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig und umfassend darüber in Kenntnis zu setzen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem stellvertretenden Ordnungsamtsleiter Alexander Kuhn und Vertretern der Stadtwerke Viernheim GmbH informierte der Rathauschef über die einzelnen Absperrmaßnahmen sowie die Umleitungen und Ersatzhaltestellen.

 

Kreuzungsbereich teilweise voll gesperrt – Buslinie 612 betroffen

Mit Beginn der Tiefbauarbeiten werden die Kreuzstraße und die Saarlandstraße unmittelbar nach der Kreuzung vollständig gesperrt. „Der Verkehr in- und aus der Kreuzung wird in beide Straßen nicht möglich sein“, erklärt stellvertretender Ordnungsamtsleiter Alexander Kuhn. Entsprechende Hinweisschilder machten frühzeitig auf die Sperrung aufmerksam. Kuhn: „Die Umleitungsführung erfolgt über die Pestalozzi-, Sudeten und Beethovenstraße,“ die Durchfahrt Karl-Marx-Straße – Am Königsacker bliebe aber in beide Richtungen möglich. Der Fußverkehr wird weitläufig mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand zum fließenden Verkehr an der Baustelle im Kreuzungsbereich herumgeleitet. Bei den Umleitungsmaßnahmen wurde darauf geachtet, dass die Friedrich-Fröbel-Schule von allen

 

Seiten erreichbar bliebe, ergänzt Baaß. Aus Sicherheitsgründen wurde daher auch keine Umleitungsführung über die Johann-Sebastian-Bach-Straße gewählt.

 

Die öffentlichen Parkplätze bleiben erreichbar, jedoch wird ein Teil des Parkplatzes östlich der Kreuzstraße bis in die 48. Kalenderwoche als Baustelleneinrichtungsfläche dienen und daher nicht als Parkraum zur Verfügung stehen.

 

Neben dem Individualverkehr sei auch der Stadtbus Linie 612 betroffen, wie Johannes Brunk, Abteilungsleiter Einkauf und Stadtbus, erklärt. „Die Haltestelle ‘Bürgerhaus‘ kann für die Dauer der Umleitungsmaßnahmen nicht bedient werden, Ersatzhaltestellen werden in der Sudetenstraße eingerichtet.“ Durch die Umleitungsstrecke entstünde aber keine wesentliche Zeitverzögerung, „die Taktung wird weiterhin eingehalten“, versichert Brunk. Fahrgäste könnten bei Bedarf auch auf die regulären Haltestellen „Altenwohnheim“ und „Pestalozzistraße“ ausweichen.

 

Uns ist bewusst, dass es aufgrund der Baumaßnahme und den damit einhergehenden verkehrstechnischen Anordnungen zu etlichen Verkehrseinschränkungen kommen wird“, erklärt Bürgermeister Matthias Baaß. Daher wurden auch die Schule sowie die Gewerbetreibenden am Königsacker im Vorfeld per Schreiben entsprechend informiert. „Sollten die Beeinträchtigungen auf der Umleitungsstrecke zu stark werden, werden wir eingreifen und entsprechende Maßnahmen vornehmen“, so Baaß.

 

Sobald der Baufortschritt es ermögliche, würden die Sperrungen sukzessive aufgehoben. Kuhn: „Eventuell kann die Kreuzstraße bereits in der 46. Kalenderwoche wieder geöffnet werden“, die Saarlandstraße müsse aber bis zum Ende der Baumaßnahme gesperrt bleiben.

 

Anstehende Tiefbauarbeiten der 2,6 Kilometer langen Trasse im Detail

Bei den nun beginnenden Tiefbauarbeiten wird in einem ersten Schritt ein Nebenstrang unterhalb des Parkplatzes östlich der Kreuzstraße verlegt, der die Verbindung zwischen dem Pumpwerk Saarlandstraße und dem Entlastungssammler herstellt und den derzeitigen Verlauf unterhalb des Bürgerhauses ersetzen wird“, erklärt Daniel Lohbeck, Abteilungsleiter Technischer Netzservice der Viernheimer Stadtwerke. Diese Arbeiten wären eigentlich zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen, wurden aber aufgrund der von Seiten der Stadt geplanten Umgestaltung Saarlandstraße vorgezogen, so Lohbeck. Mit der jetzigen Maßnahme sei auch die vorlaufende Kampfmittelsondierung der Trasse, die Baufeldfreimachung, die Tiefbauarbeiten inklusive Kanalverlegung sowie die abschließende Wiederherstellung der Straßenverkehrsfläche verbunden. „Die Vorarbeiten sind weitgehend abgeschlossen, so dass nun mit der Verlegung der Rohre begonnen werden kann.“ Dabei handle es sich um Glasfaserrohre mit einem Durchmesser von 2 Metern, wie Michael Hintze von der Abteilung Abwassernetz erläutert. „Die Rohre weisen kaum eine Rauigkeit auf, weshalb das Wasser sehr schnell abfließen kann.“

 

Die weitere Verlegung der insgesamt 2,6 Kilometer langen Trasse des neuen Abwasserkanals erfolgt nach Beendigung des ersten Teilabschnitts voraussichtlich Mitte/Ende November. Begonnen wird entgegen der Strömungsrichtung in der Industriestraße auf Höhe des städtischen Bauhofes. Weiter verläuft die Trasse über die Friedrich-Ebert-Straße und Wormser Straße bis zur Illertstraße, über die Siegfriedstraße auf die Kreuzstraße und zum Pumpwerk Saarlandstraße/Karl-Marx-Straße. Auch hier wird es zu Einschränkungen im Straßenverkehr kommen. Die verkehrsrechtlichen Maßnahmen werden im Vorlauf bekanntgegeben. Ende 2024 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.