Vorbereitungen für die geplante AWO-Kindertagesstätte in der Lorscher Straße sind in vollem Gange

Foto:AWO
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Viernheim (AWO) – „Das ist ein bisschen wie nach Hause kommen“, meint Katja Gutperle, als sie über die weitläufige Sportanlage des TSV Amicitia in der Lorscher Straße blickt, „dort am oberen Ende des Rasenplatzes ist das Baufenster für die neue Kita – in direkter Nachbarschaft zu den Georgspfadfindern – ein idealer Standort mit vielen Kooperationsmöglichkeiten.“ Die 30-jährige Erzieherin und Sozialarbeiterin mit Bachelor-Abschluss, die ab November die jüngste Viernheimer Kindertagesstätte leiten wird, weiß, von was sie spricht. Als langjährige Betreuerin einer Kinder- und einer Jugendhandballmannschaft des TSV kennt sie sich bestens auf dem Gelände aus. „Viernheim ist meine Heimatstadt, hier waren die ersten wichtigen Stationen meiner Ausbildung und der spätere Berufseinstieg. Als unser Vorsitzender Peter Hoffmann mich auf die Planungen für die neue Kita aufmerksam gemacht hat, habe ich nicht lange gezögert und mich auf die Leitungsstelle beworben.“Nach der Berufsschule in Weinheim und dem Studium in Ludwigshafen war sie zunächst als stellvertretende Leiterin in Birkenau tätig, bevor sie die Leitung eines katholischen Kindergartens in Weinheim übernahm. „Ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe, habe aber auch den nötigen Respekt, denn da kommt einiges auf uns zu, mit einem frisch zusammengestellten Team und über 100 Kindern in einem neu gebauten Haus.“ Zielorientiertes Arbeiten, Wertschätzung und Respekt – das sind wichtige Prinzipien in ihrer Arbeit mit den Kindern und ihrem Team.

 

In Viernheim wird ihr die Elementarpädagogin Agnes Manka als stellvertretende Leiterin beiseite stehen, die nach ihrem Studium in Berlin zunächst in einer Mädchenwohngruppe der AWO Mannheim tätig war, bevor sie vor 3 Jahren ins Team des AWO-Familienzentrums Kirschenstraße eintrat. Im dortigen „Sprachteam“bringt sie viele Kompetenzen im Bereich Mehrsprachigkeit und Inklusion sowie bei der Zusammenarbeit mit Eltern mit. Berufsbegleitend hat Manka eine Weiterbildung zur Elternbegleiterin absolviert. Beste Voraussetzungen für die Arbeit in der neuen Kindertagesstätte, deren Trägerschaft die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Viernheim übernehmen wird, denn der Anteil von jungen Familien mit einem Migrationshintergrund steigt stetig. „Wir haben in unseren Kindertagesstätten Sprachförderung und interkulturelle Arbeit mit Familien schon sehr frühzeitig als zusätzliche Bausteine in unsere pädagogische Konzeptionen aufgenommen“, weiß Tom Tarchanow zu berichten, langjähriger Leiter der AWO-Kindertagesstätte am Kapellenberg und inzwischen Vorsitzender des AWO-Kindergartenausschusses, „eine Entscheidung, die sich heute sehr auszahlt, weil wir jetzt auf langjährige Erfahrungen zurückgreifen können und interkulturelle Arbeit als sehr bereichernd erleben.“

 

Einen zentralen pädagogischen Schwerpunkt der neuen Kindertagesstätte wird Bewegungsförderung einnehmen. „Ein Bewegungskindergarten war von Anfang an für den Standort auf dem TSV-Gelände gewünscht – der Sportverein ist offen für eine Kooperation mit unserer Kindertagesstätte, das ist eine gute Startbedingung. Unter Bewegungskindergarten kann man sich aber verschiedenste Dinge vorstellen – von regelmäßigen Ausflügen in der Natur mit den Kleinen über Psychomotorik bis zur Rückenschule für Vorschulkinder. Am Ende muss es vor allem gut zu den Kindern und dem Team passen – die genauere Ausarbeitung der pädagogischen Konzeption ist deshalb zunächst die Aufgabe von Frau Gutperle und ihrem Team“, so Tarchanow.

 

Neben pädagogischen Vorüberlegungen spielt derzeit auch die Bauplanung eine große Rolle. „Das grundlegende Raumkonzept steht bereits seit längerem fest“, führt Peter Strickler aus. Der stellvertretende AWO-Vorsitzende ist in der internen Steuerungsgruppe zusammen mit Vorstandsmitglied Manfred Winkenbach zuständig für alle Fragen im Zusammenhang mit dem Neubau. „Der Baukörper der neuen Kita in der Lorscher Straße ähnelt der städtischen Kita Entdeckerland in der Walter-Gropius-Allee und wird wie diese in Modulbauweise errichtet werden, das spart eine große Menge Zeit und Planungsaufwand. Bei vielen Detailfragen sitzen wir aber mit Frau Meyer-Blankenburg, der städtischen Architektin, an einem Tisch, das ist eine sehr gute Kooperation.“ Derzeit werden die Ausstattung der Küche, grundlegende Fragen der Möblierung und die Ausgestaltung von Fußböden, Wänden und Decken geplant, führt Strickler weiter aus.

Auch das Team der Fachkräfte für die neue Kindertagesstätte steht schon nahezu vollständig fest. „Trotz Fachkräftemangels haben wir eine wirklich erfreulich große Zahl guter Bewerbungen erhalten“, stellt Peter Lichtenthäler fest, der als AWO-Geschäftsstellenleiter für Personalfragen zuständig ist. So konnte man ein Team aus 14 Pädagoginnen zusammenstellen, mit einer guten Mischung von erfahrenen Kräften und Berufsanfängerinnen. „Wir sind in der neuen Kindertagesstätte wirklich breit aufgestellt, das gilt auch für die verschiedenen Ausbildungswege, den biographisch-kulturellen Hintergrund und die Elterneigenschaft der Fachkräfte. In jeder Gruppe wird mindestens eine berufserfahrene Erzieherin arbeiten, das war uns wichtig für eine Einrichtung, die völlig neu aufgebaut wird.“

Die neue Kindertagesstätte in der Lorscher Straße umfasst insgesamt 112 Plätze in vier Kindergartengruppen und einer Kinderkrippe für Kinder unter drei Jahren. Die Aufnahme erfolgt nach und nach, so dass die Einrichtung erst im nächsten Jahr voll belegt sein wird. Während die Kinderkrippe bereits nahezu ausgebucht ist, sind für Viernheimer Kinder ab 3 Jahren noch viele Plätze frei. Ein Voranmeldeformular und weitere Informationen hat die Arbeiterwohlfahrt auf www.AWO-Viernheim.de online gestellt (Infotelefon 705395). Die AWO-Vorsitzende Jutta Schmiddem ist sehr froh darüber, dass die Planung der neuen Einrichtung so gut vorankommt: „Wir liegen gut im Zeitplan und sind zuversichtlich, dass wir pünktlich starten können“. Wenn die aktuelle Krise nicht noch einen Strich durch die Zeitplanung macht, wird die neue Kindertagesstätte im November ihren Betrieb aufnehmen, sicherlich auch zur Freude vieler Eltern, deren langes Warten auf einen Kindergartenplatz dann endlich ein Ende hat.