Ausstellungseröffnung am Montag, 15. April im Ratssaal – Integration als Erfolgsgeschichte

Viernheim (Stadt Viernheim) – Viele Deutsche folgen dem Ruf der Zarin. Ausgelöst worden war die große Welle der Auswanderung von Deutschen nach Russland am 22. Juli 1763 durch ein Manifest der deutschstämmigen Zarin Katharina der Großen. Die eingewanderten Deutschen sollten mehrheitlich den Beruf eines Ackerbauers ausüben und die endlosen Steppen der Kirgisen und Tataren für den Weizenanbau nutzen. Die Mehrheit kam aus Deutschland, wo nach dem Siebenjährigen Krieg (1756 – 1763) große Not und Armut herrschte.

Katharina II. versprach den deutschen Eingewanderten Privilegien wie eine eigenständige deutsche Verwaltung, Glaubensfreiheit, Befreiung vom Wehrdienst, Steuerbefreiung und bis zu 30 Hektar Land für jede Familie. So entstanden in der Zeit von 1764 bis 1862 viele deutsche Siedlungen an der Wolga, um Raum St. Petersburg, in der Ukraine, in Wolhynien, auf der Krim, im Kaukasus, im Baltikum un in Bessarabien (heute: Moldawien und Ukraine).

Die Folgen von zwei blutigen Weltkriegen und die daraus resultierenden Konflikte mit Deutschland trafen die Nachfahren der deutschen Auswanderer in der späteren Sowjetunion hart. Es kam zu Pogromen und Deportationen, Enteignungen, Repressalien und zum Verbot der deutschen Sprache.

So ist es kein Wunder, dass in der Folge viele Deutsche die Russische Föderation sowie die Nachfolgestaaten der ehemaligen UdSSR verlassen haben und ins Land ihrer Ahnen zurückgekehrt sind – nach Deutschland.

Die Mehrheit der Russlanddeutschen ist inzwischen gut integriert und steht für ein Beispiel gelungener Wiedereingliederung in Deutschland, heißt es in einer Pressemitteilung der städtischen Presse- und Informationsstelle.

Eine Wanderausstellung der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. mit dem Titel „Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart.“ spiegelt die Geschichte der Russlanddeutschen anschaulich wider. Sie soll informieren und auch zum Abbau von Vorurteilen und zur Verbesserung der Akzeptanz russlanddeutscher Spätaussiedler in der deutschen Gesellschaft beitragen.

Gezeigt wird die Ausstellung vom 15. April bis 15. Mai im Viernheimer Rathaus. Offizielle Eröffnung durch Ersten Stadtrat Jens Bolze ist am Montag, 15. April 2018, um 19.00 Uhr im Ratssaal. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sowie Schulklassen und Gruppen sind hierzu herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung informiert auf 24 Stellwänden über die deutschen Spätaussiedler aus den Staaten der Sowjetunion und ihre Geschichte. Sie wurde von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) mit Sitz in Stuttgart konzipiert und mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern (BMI Berlin) und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF Nürnberg) realisiert.

Der Projektleiter der Ausstellung, Jakob Fischer, wird in die Ausstellung einführen. Es besteht die Möglichkeit, auf einer Großleinwand Kurzfilme über die Geschichte und Integration der Deutschen aus Russland zu sehen. Fischer informiert mit interessanten Dokumentationen über die Geschichte der Russlanddeutschen, von glücklichem Ankommen, von neuen Wurzeln, neuer Heimat und verständnisvollem Miteinander.

Kontakt / Rückfragen / Führungen:

Hermann Wunderle
Presse- und Informationsstelle
Tel. 06204 988-238
E-Mail: HWunderle@viernheim.de

Jakob Fischer
Tel. 0171 40 34 329
E-Mail: J.Fischer@LmDR.de
www.deutscheausrussland.de, www.lmdr.de, http://facebook.de/lmdr.ev