Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) „Weinheim führt“ ist seit ein paar Jahren ein passender Slogan für ein enorm vielfältiges Angebot an Führungen, das jedes Jahr die Tourist-Info der Stadt gemeinsam mit über einem Dutzend versierter Stadtführerinen und Stadtführer zusammenstellt. Jetzt gibt es die neue Broschüre in der Tourist-Info am Weinheimer Marktplatz und online zum Download auf www.weinheim.de.

Wie in jedem Jahr werden die bewährt-beliebten Klassiker durch die Altstadt, mit Fackeln oder mit dem Nachtwächter, in der Stadt, aber auch in den Ortsteilen, ergänzt durch innovative Neuheiten und kreative Themenführungen. Der Begriff Stadtführungen greift sowieso zu kurz: es müsste eher nach einem bekannten Wissensspiel „Stadt, Land, Fluss“ heißen. Denn Naturerlebnisse spielen eine immer größere Rolle. Meistens hat die Stadt dabei den Geo-Naturpark als Partner.

Seit 2017 gibt es eine spannende Naturführung: Sie heißt „Hinein in den Wachenberg-Vulkan“. Tatsächlich bietet das Stadtmarketing gemeinsam mit den Porphyrwerken Schriesheim/Weinheim eine Führung in den bekannten Steinbruch im Birkenauer Tal an, dessen Renaturierung begonnen hat. „Sie tauchen ein in eine Zeit des Vulkanausbruchs vor 300 Millionen Jahren“, so heißt es in der Ankündigung im Flyer. Auf großes Interesse stößt auch stets die mehrstündige Führung durch das Sechs-Mühlental mit der Besichtigung einer alten Ölmühle am Weschnitzflüsschen. Natürlich gibt es auch sachkundige Führungen durch die Parks, Gärten und Wälder – wie den Exotenwald (einmal im Monat sonntags jeweils um 15 Uhr), durch den Schau-  und Sichtungsgarten Hermannshof (zweimal pro Monat sonntags um 11 Uhr) sowie mit Astrid Eichelroth durch den Heilkräutergarten im Schlosspark am Blauen Hut (ab Mai jeden ersten Sonntag im Monat um 11 Uhr, sogar kostenfrei!).

Einmal pro Monat geht es mit Kräuterfee Dorisa Winkenbach im Wald oder in den Feldern in die Wildkräuter. Auch der Klassiker ist wieder im Programm, für jeweils Kurzentschlossene, die einen Gesamtüberblick über Weinheims Stadtgeschichte bekommen wollen: Jeden Freitagabend (ab März) jeweils um 18 Uhr ab dem Marktplatz.

Zeitreise zu den Gerbern

Wieder einmal ist es Franz Piva, der erfahrenste und bekannteste Weinheimer Stadtführer – ein Original, der mittlerweile selbst Teil der Stadtgeschichte ist – der eine neue Stadtführung anbietet. Sie heißt: „Gerberviertel – Weinheimer Kleinode“

Franz Piva führt durch das wunderschöne Gerberviertel. Das ehemalige Gebäude des Zunftmeisters der Rotgerber Thomas Büdinger (1582), heute “Büdinger Hof“ ist ein Ziel. Das Anwesen wird seit über 100 Jahren von der Familie Kohl gehegt und gepflegt. Hier wird auch das Gerberhandwerk erläutert. Ein weiterer Höhepunkt mit Besichtigung ist die „Kapelle und Spitalstiftung“ der Ulner von Dieburg, eines der ältesten Weinheimer Gebäude, erbaut um 1367 unter Johannes Schultheiß von Winnenheim, gleichzeitig mit der Kapelle verbundenem Armenspital. Die Premiere ist am Sonntag, 14. April, 14 Uhr.

Die Tourist-Info konnte auch neue Stadtführer gewinnen, die ihrerseits den Touren eine persönliche Note geben. Thilo Barth ist zertifizierter Gästeführer und bereits seit vielen Jahren an verschiedenen Orten der badischen und hessischen Bergstraße aktiv.

In den vergangenen Jahren sind schon auf diese Weise neue Führungs-Personen und neue Themen zustande gekommen, wie Rosemarie Derkaus „Weibegedöns“, das fest im Programm etabliert ist. Die Saison zu den Orten, an denen Frauen Geschichte geschrieben haben, beginnt am 8. März – dem Weltfrauentag. Und Wolfgang Balling nimmt seine Teilnehmer wieder mit auf die „Spuren der Kurpfalz“, die in Weinheim an allen Ecken und Enden sichtbar sind (ab 23. März). Auch Franz Pivas lustige „Katze im Sack“-Führung, die sich um beliebte aber mysteriöse Redewendungen dreht, steht wieder im Programm „Weinheim führt“.

 

Ingrid Noll und Grüffelo rund um die Uhr

 

Immer zur Verfügung stehen in Weinheim der Ingrid-Noll-Pfad, auf dem die berühmte Weinheimer Romanautorin und Weinheimer Ehrenbürgerin Ingrid Noll ihre Fans und Leser mitnimmt auf einen Stadtrundgang, der mit persönlichen Schilderungen und Anekdoten bereichert ist (Startpunkt am besten an der Tourist-Info am Marktplatz. Die große alte Dame des deutschen Krimis wird über QR-Codes auf den Wegweisschildern angefordert und plaudert auf ihre eigene humorvolle Weise mit ihren virtuellen Begleitern über die Weinheimer Sehenswürdigkeiten, ihr Leben und die Figuren in ihren Büchern.

Und das Waldmonster Grüffelo steht auf dem „Grüffelo-Pfad“ mit kindgerechten Hinweistafeln und handgesägten Tierfiguren den Familien ebenso durchgehend kostenfrei zur Verfügung. Er liegt auf dem Weg zur Burgruine Windeck und ist der erste Grüffelo-Pfad in Deutschland, der jederzeit kostenlos und frei zugänglich ist. An jeder Station – ob Maus, Eichhörnchen, Fuchs, Schlange oder Eule – gibt es auf Info-Tafeln oder elektronisch weitere Texte und Podcasts zum Grüffelo und zu Weinheim.

Die Führungen sind kompakt oder auch kleine Wanderungen  („Wie die Ritter zu den Burgen“), einige sogar barrierefrei („Rund ums Schloss“), manche finden auch im Innern des Museums statt mit spannenden Vorträgen. Viele haben ein Thema, wie Hochzeitsbräuche oder je nach Jahreszeit Ostern oder Weihnachten. Alle Führungen sind auch privat buchbar.

Die Broschüre „Weinheim führt“ ist in der Tourist-Info am Weinheimer Marktplatz erhältlich oder auf www.weinheim.de über den Reiter „Tourismus“.