Kreis Bergstraße (kb). Zum Jahresende 2019 waren im Landkreis Bergstraße 4.921 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Arbeitslosenzahl damit um 0,4 Prozent (22 Personen). Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – lag im Kreis Bergstraße insgesamt bei 3,3 Prozent. Im Vorjahresmonat waren es 3,4 Prozent gewesen. Zum Vergleich: Hessenweit liegt die Arbeitslosenquote derzeit bei 4,3 Prozent, deutschlandweit wird eine Quote von 4,9 Prozent verzeichnet. Auch die Erwerbslosen-Zahlen im Bereich SGB-II sind äußerst positiv: So liegt die SGB-II-Quote im Kreis Bergstraße aktuell bei 1,7 Prozent. Hessen verzeichnet eine Quote von 2,7, Deutschland eine von 3,0.

Die Arbeitsmarktzahlen zum Jahresabschluss 2019 zeigen damit noch mal klar: Im Jahr 2019 war die Arbeitslosigkeit im Kreis Bergstraße auf einem historischen Tiefstand. Im Verlauf des Jahres war die Quote kontinuierlich von 3,8 Prozent auf 3,3 Prozent gesunken. Im Sozialhilfebereich hat sich die Quote von 2,1 Prozent im Januar ebenfalls kontinuierlich auf 1,7 Prozent zum Jahresende verringert.

„Die geringe Arbeitslosigkeit im Kreis Bergstraße und die niedrigen SGB-II-Zahlen sind Ausdruck unserer sehr guten wirtschaftlichen Situation – auch im Vergleich zu den anderen hessischen Regionen“, kommentierte Landrat Christian Engelhardt die Entwicklung. Für den Bergsträßer Landrat ist ein Teil des Erfolgsrezepts, dass der Kreis konsequent die Vorteile seiner Lage als Teil zweier Metropolregionen nutzt. „Kurze Wege in zwei Metropolregionen, eine sehr gute Verkehrsinfrastruktur und gute Bedingungen für die Ansiedlung und den Ausbau von Unternehmen machen den Kreis zu einem sehr attraktiven Pflaster. Davon profitieren wir alle,“ erklärt Engelhardt die Wirtschaftsstrategie des Kreises.

Für Engelhardt ist das eigentliche Geheimnis des Erfolgs aber noch ein anderer Faktor: „Ein Unternehmen kann nur dann erfolgreich sein, wenn es gute Mitarbeiter hat. Wir setzen deshalb alles daran, dass die Menschen sich gerne an der Bergstraße niederlassen, weil sie hier beste Lebensbedingungen vorfinden.“ Dazu gehören für Engelhardt insbesondere hervorragende Schulen, eine gute Nahversorgung sowie ein breites Gesundheits- und auch Freizeitangebot. „Das haben wir und das macht uns attraktiv“, sagt Engelhardt. „Mit den Angeboten im Bereich der Gesundheitsprävention sind wir inzwischen auch Vorzeigeregion in Hessen“, ergänzt Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz.

Der Erfolg des Kreises sorgt aber auch für neue Herausforderungen: Die Lage auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt ist recht angespannt. Auch an den Schulen müssen in den kommenden Jahren zahlreiche zusätzliche Plätze geschaffen werden. „An den Schulen werden wir in den kommenden Jahren eine Rekordsumme investieren und damit ausreichend Kapazitäten schaffen. Dafür erstellen wir gerade mit unserem Schulentwicklungsplan Plus die Voraussetzungen“, erläutert Engelhardt. Schwieriger sei die Lage auf dem Wohnungsmarkt. Doch auch hier unterstütze der Kreis die Städte und Gemeinden bei der Ausweisung von Bauland und der besseren Vermarktung von vorhandenem Wohnraum.

Auch gegen den drohenden Ärztemangel ist der Kreis aktiv: „Mit unserem Konzept der ortsnahen ärztlichen Versorgung im Odenwald und Ried, NOVO und NORIE, stärken wir die Zusammenarbeit der bestehenden Praxen“, erklärt Diana Stolz. Zusätzlich bemüht sich der Kreis, mit dem Schnupperprogramm „Landpartie 2.0“ junge Mediziner für die Tätigkeit als Arzt im ländlichen Raum zu begeistern. „Hier sind unsere Erfahrungen bislang sehr gut, das Programm wird gut angenommen“, sagte Stolz.

Engelhardt und Stolz sehen den Kreis damit gut für die Zukunft aufgestellt.