Liefern statt lamentieren

Replik auf „CDU macht Werbung für SPD Antrag“ von Sven Lubkowski (SPD)

Foto: Jörg Scheidel

Viernheim (J. Scheidel) – Die SPD beklagt sich – sie ist gut darin. Sogar die Demokratie sieht der SPD-Pressesprecher gefährdet, eine Hausnummer kleiner ging es wohl nicht. Frei nach dem Motto „lamentieren statt laborieren“ verfährt sie bereits seit Beginn dieser Legislaturperiode. Egal, was die Mehrheit aus UBV, FDP, WGV und CDU auch Gutes auf den Weg bringt – für die Genossen, die am 6. März 2016 ihre Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung verloren, ist es nicht gut genug. Eigene konstruktive Beiträge? Weitestgehend Fehlanzeige.

Schade eigentlich, denn es ließe sich doch so gut und konstruktiv zum Wohle der Menschen in unserer Stadt zusammenarbeiten. So, wie etwa vergangenen Donnerstag, als sich Grüne und CDU entschließen, zum Wohle der Familien in unserer Stadt einen SPD-Antrag zu unterstützen, anstelle eigener Papiere einzureichen. Die eigenen Ideen zu einer Bauernhof Kita bzw. der Prüfung vermehrt naturnaher Angebote werden kurzerhand in das SPD-Papier eingearbeitet, selbiges dadurch für die Mehrheit überhaupt erst beschlussfähig gemacht. Denn genau das ist es, was viele Eltern für ihre Kinder wollen: Ein Kita Platz, der gleichzeitig den Kleinsten auch einen Bezug zur Schöpfung vermittelt und einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen lehrt.

Parteiübergreifend einigt man sich auf genau diesen Antrag: Die SPD steuert eine Zahl bei, Grüne und CDU konkrete Konzepte als Prüfauftrag. Dass der Antrag mit überwältigender Mehrheit parteiübergreifend beschlossen wird, ist gut für die Menschen in unserer Stadt, vor allem für Familien und Kinder.

In der modernen und zeitgemäßen Kommunikation einer digitalisierten Welt wäre jeder der Beteiligten frei gewesen, es der CDU gleich zu tun und das Publikum in den sozialen Medien über diesen tollen Beschluss zu informieren. Doch die SPD hat das nicht getan. Stattdessen beklagt sich ausgerechnet der Pressesprecher der Sozialdemokraten in feinster – wie passend – Kindergartenmanier, dass eine andere Partei bessere und schnellere Pressearbeit macht als er selbst. Bemerkenswert. Hier ist weder die Demokratie in Gefahr, noch hat die CDU unlauter ein Thema gekapert. Im Gegenteil, die Genossen sagen es in ihrer Mitteilung sogar selbst: Die CDU titelt „parteiübergreifend beschlossen“.

Ein bisschen weniger beleidigte Leberwurst und dafür etwas mehr sachorientierte Zusammenarbeit täte hier sicher auch der SPD und ihrem Pressesprecher gut. Einfach liefern statt lamentieren, dann braucht man sich nicht über sich selbst zu ärgern.

Jörg Scheidel

CDU-Fraktionsvorsitzender