Viernhem (Vo) – Die Tafel im katholischen Sozialzentrum ist eine wichtige Einrichtung, am Freitagnachmittag  stehen die Menschen in einer langen Schlange und warten auf die Lebensmittelausgabe. Auch im Laden mit Herz und im Kleiderladen der AWO sind viele Menschen um nach Schnäppchen zu suchen. Beim Mittagessen in der „Vesperstube“ ist kaum noch ein freier Platz. Es zeigt sich daß das Sozialzentrum hochfrequentiert ist, die Nachfrage wird immer mehr. Bei der Tafel werden wöchentlich 5 bis 6 Neuanmeldungen registriert. „Letzte Woche Freitag hatten wir den Höchststand an Kunden“, so Herbert Kohl. Jürgen Gutperle ergänzte „ 367 Kunden waren da, vor Corona waren maximal 160“.

60 Flüchtlinge werden im Mai in Viernheim erwartet, bis Jahresende werden es noch viele mehr werden. „Wir gehen davon aus, daß ein Großteil davon zu uns kommen wird. Das können wir nicht mehr bewältigen, das müssen wir  entzerren“, so Herbert Kohl. Ab 9. Mai 2023 wird es eine Änderung geben, die Berechtigten mit einem Ausweis können nur noch einmal wöchentlich Lebensmittel abholen, bis dahin war die Ausgabe zweimal in der Woche, immer Dienstag und Freitags. „Das Personal für zwei Ausgabetage haben wir, aber die Belastung für die Helfer ist schon hoch“, so waren sich die Verantwortlichen einig. Mehr als 300 Kisten mit gespendeten Lebensmittel müssen gepackt werden und von den Helfern zum Ausgabefenster getragen werden. „Wir haben schon überlegt, ob wir zum alten System wechseln, das wir vor Corona hatten, die Kunden kamen in die Räume der Tafel. Erst werden wir sehen, ob es anders weiterhin klappt“ so Jürgen Gutperle. Über die Änderung ab 9. Mai werden die Berechtigten zeitnah informiert, in diesem Brief ist auch der neue Ausgabeplan mit ihrem Tafeltermin ernthalten. Herbert Kohl bedankte sich an dieser Stelle beim Lernmobil, die das Schreiben auf viele Sprachen übersetzt haben. Um niemanden zu benachteiligen wird es ein rotierendes System geben. In Viernheim können die berechtigten Kunden bisher zweimal wöchentlich Lebensmittel abholen, bei anderen Tafeln in Deutschland ist es nur einmal wöchentlich. Die Entscheidung ist den Verantwortlichen nicht leicht gefallen. „Ja, wir wissen, daß viele Familien auf die Unterstützung durch die Tafel angewiesen sind“, so Volker Gassenferth.