Die Stadt Viernheim stellt allen Eltern mit Kindern in den Viernheimer Kindertagesstätten entweder Nasaltests (oben im Bild) oder Lolly-Tests kostenlos zur Verfügung.
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Seit einigen Wochen befindet sich Deutschland mitten in der vierten Corona-Welle. Die Infektionszahlen erreichen teilweise Rekordhöhen, auch im Kreis Bergstraße weist die Statistik einen rasanten Anstieg an täglichen Neuinfektionen aus. Und mit der Omikron-Variante werden dabei auch immer mehr Kinder infiziert. Die Folge: Immer mehr pädagogische Fachkräfte der Kindertagesstätten erkranken und fallen aufgrund der bestehenden Quarantänepflicht etliche Tage aus. Die Schließung einer Kindergartengruppe oder gar der gesamten Einrichtung war in den zurückliegenden Wochen kein Einzelfall in Viernheim.

 

In einem Schreiben appellieren Bürgermeister Matthias Baaß und Amtsleiter Rudolf Haas vom Sozialamt daher an alle Eltern mit Kindern in den Viernheimer Kindertagesstätten, ihre Kinder regelmäßig zu testen. Denn mit der Anwendung von Antigen-Selbsttests könnten Infektionen erkannt und Infektionsketten frühzeitig unterbrochen werden. Die Stadt Viernheim stellt hierfür kostenlose Selbsttests zur Verfügung, die die Eltern über die Einrichtung erhalten können. Mittlerweile wurden die Selbsttests in Form von Nasaltests um Lolly-Tests ergänzt. In den nächsten Wochen können die Eltern bis zu drei kostenlose Tests pro Woche erhalten. „Viele Eltern nutzen dieses Angebot seit Beginn an und führen die Tests bei ihren Kindern regelmäßig durch. Teilweise werden sogar noch Tests zusätzlich gekauft“, lobt Baaß die Gewissenhaftigkeit etlicher Eltern, bei denen er sich bei dieser Gelegenheit auch im Namen aller Kita-Träger und -Leitungen ausdrücklich bedankt.

 

Doch ein Ende der vierten Welle ist noch nicht abzusehen und Experten rechnen mit einem Höchststand an Infektionen Mitte Februar. Daher sei es wichtig, dass alle Eltern an einem Strang ziehen. „Nur wenn wir erreichen, die Infektionsketten frühzeitig zu unterbrechen, kann es gelingen, dass die Kinder einen weitgehend unbeschwerten Kita-Alltag erleben können“, ergänzt Haas. Denn schließlich würden beide Seiten profitieren: Zum einen die Betreuungseinrichtung, die ihren Betrieb mit ausreichend Personal aufrechterhalten kann. Und zum anderen die Eltern, da ihre Kinder zu den gewohnten Zeiten in der Kindertagesstätte betreut werden können.

Seit Ende April letzten Jahres stellt die Stadt Viernheim für die Kita-Kinder Antigen-Selbsttests zur Verfügung. Für die etwas mehr als 1.500 Kinder unter und über drei Jahren, verteilt auf 15 Einrichtungen, wurden seit dieser Zeit knapp 33.000 Selbsttests in Höhe von rund 100 000 Euro angeschafft. Das Hessische Sozialministerium bezuschusst die Kosten mit 50 Prozent. Im März wird je nach Entwicklung der Lage über einen weiteren Zukauf an Selbsttests entschieden.