Foto: Vo
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Viernheim (Vo/CB) – Das Leseförderzentrum des Lernmobil e.V. in Kooperation mit der Jugendförderung Viernheim lud gestern (1.6.23) von 9-14 Uhr alle Interssierten auf den Apostelplatz ein, um gemeinsam zu feiern. Zum einen haben die Kinder und Jugendlichen des Leseförderzentrums an diesem Tag die Ergebnisse ihrer knapp 9-monatigen Projektarbeit zum Thema Kinderrechte präsentiert. Es gab eine von den Kindern gestaltete Plakat- und Skulpturen Ausstellung zu sehen, Theaterstücke zum Thema wurden aufgeführt  und eigene Texte zum Thema Kinderrechte  wurden von den  Jugendlichen vorgetragen.
Zudem wurde ein Kinderrechte-Rap vorgetragen. Zum anderen sollte der Tag als Aktionstag für Kinderrechte genutzt werden, um die Bedürfnisse von Kindern stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Außerdem ging es darum, daran zu erinnern, dass Kinderrechte ins Grundgesetz gehören, aber dies bislang leider  noch nicht geschehen ist. Hierzu hat sich die Leseförderung während des Projekts Aktionen überlegt, die Besucher des internationalen Kindertags auf dem Apostelplatz mit in das Thema Kinderrechte einzubeziehen.
Der Apostelplatz war an diesem Tag mit Kreide zum Thema Kinderrechte bemalt worden, Besucher und Passanten des Apostelplatzes wurden zu den Kinderrechten an speziell dafür aufgebauten Kinderrechte-Stationen befragt. Es gab an diesen Stationen immer auch Aufgaben, die die Besucher lösen konnten, um die Kinderrechte ein Stück mehr zu verstehen. Zahlreiche Schulklassen besuchten den Aktionstag, auch von den Bürgerinnen und Bürger wurde der Tag gut angenommen. Über zahlreiche Themen rund um das Thema „Kinderrechte“ konnten sich Interessierte informieren. Auch für die Schülerinnen und Schüler gab es wichtige Informationen zu ihren Rechten.

Zum Hintergrund:
Welche Rechte haben Kinder?
Seit dem 20. November 1989 gibt es die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Fast alle Staaten auf der Welt haben gemeinsam überlegt, wie sie die Kinder in
ihrem Land am besten schützen können. Dazu haben sie sich auf verschiedene Punkte geeinigt und diese aufgeschrieben und unterschrieben, dass sie versprechen,
Kindern diese Rechte zu erfüllen.
Diese Rechte sind für alle Kinder auf der ganzen Welt gleich.
In der Realität ist es jedoch so, dass Kinderrechte noch zu wenig Einfluss und Auswirkungen auf das kommunale Zusammenleben haben. Hierzu ist es wichtig, mit Aktionstagen auf die Bedürfnisse von Kindern hinzuweisen und Veränderungen für diesen Bereich anzuregen.
Es ist wichtig, dass alle Menschen wissen, dass Kinder eigene Rechte haben, dass sie geschützt, gefördert und beteiligt werden müssen. Die Beachtung der Kinderrechte ist wichtig, damit Kinder eine Chance haben, glücklich aufzuwachsen und zu erfolgreichen Erwachsenen werden.
Das Leseförderzentrum des Lernmobil e.V. in Kooperation mit der Jugendförderung Viernheim Das außerschulische Leseförderkonzept des Lernmobil e.V. ist seit dem Schuljahr 2016/17 an den sechs staatlichen Schulen Viernheims etabliert und wird in Kooperation mit der Jugendförderung der Stadt umgesetzt. Zur stärkeren Einbindung
des Konzepts an den Schulen wurde 2018 ein Kooperationsvertrag mit dem Schulamt abgeschlossen. Finanziert wird die Leseförderung maßgeblich durch die Stadt Viernheim.
Zielgruppe des Leseförderangebots waren zu Beginn die Schüler*innen der so genannten Intensivklassen. Der Förderschwerpunkt lag deshalb auf den Bereichen Deutsch als Zweitsprache und Mehrsprachigkeit. Bedingt durch die Fluchtmigration im Sommer 2015 kamen auch in Viernheim zahlreiche Geflüchtete an. Für den Bürgermeister der Stadt, Matthias Baaß, war es eine Herzensangelegenheit, den ankommenden Familien, und hier vor allem den Kindern und Jugendlichen, Unterstützung für eine möglichst schnelle und nachhaltige Integration anbieten zu können. Ziel war es, den neu Zugewanderten Bildungsmöglichkeiten bereitzustellen, die es ihnen ermöglichen, schnellstmöglich am Regelunterricht teilzunehmen und sich am regulären Schulangebot mit vielfältigen Projekten beteiligen zu können. Herr Baaß beauftragte deshalb den Verein Lernmobil und die Jugendförderung der Stadt Viernheim damit, eine Sprachförderung für diese Zielgruppe zu konzipieren und durchzuführen. Diese sollte verbunden sein mit  sozialpädagogischen Projekten, die den Schüler*innen die Teilhabe am Schulalltag erleichtern.
Mit dem Jahr 2022 wurde eine inhaltliche sowie strukturelle Veränderung der Leseförderung eingeleitet: Durch den Einbau weiterer Förderschwerpunkte (Leseförderung bei Lese-Rechtschreibschwierigkeiten) sollen alle Kinder und Jugendlichen mit Leseförderbedarf berücksichtigt werden. Zudem kamen zwei neue Orte der Leseförderung für diesen Förderschwerpunkt hinzu, die Albert-Schweitzer-Schule und die Schülerbetreuung der Schillerschule Viernheim.

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