Viernheim (SRC)Was war das nur für ein Jahr für unseren SRC Viernheim: Eine Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen. Die begann bereits im November 2019. Groß war der Jubel beim Verein gewesen. Man hatte alles klar gemacht: Beim Lokalderby in Schriesheim (und sodann gegen den direkten Verfolger Tennenbronn) feierten die SRC-Athleten den Meistertitel und schafften damit erstmals den Aufstieg in die erste Bundesliga.

 

Gleichzeitig wurde dem Verein die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften 2021 der weiblichen Jugend übertragen. Außerdem begannen die Vorbereitungen für das 125-jährige Bestehen des SRC. Doch schnell kam die erste Ernüchterung: Corona sollte das alles zunichte machen. Die Bundesligasaison wurde storniert, die Titelkämpfe abgesagt und das Jubiläum konnte der Verein nur in kleinem Rahmen feiern.

 

Dann der zweite Anlauf in 2021. Das Abenteuer konnte beginnen. Doch auch hier wurden die Erwartungen schnell gedämpft. Man war in die sog. „Todesgruppe“ gelost worden. Die Kämpfe in der starken Bundesliga-Südost würden eine große sportliche, wie auch logistische Herausforderung werden.

Ebenso die Hygiene-Maßnahmen beim Training und bei den Wettkämpfen sowie die mehrfach wechselnden Vorgaben für den Zuschauer-Einlass, denn Corona würde auch 2021 kein Einsehen mit der Durchführung eines unkomplizierten Sportbetriebes haben.

 

Schnell wurden die ersten Stimmen laut: Würde der kleine, junge Kader um Trainer Michael Böh und Sportchef Sascha Niebler diese Herausforderung überhaupt überstehen können? Das Ziel des Vereinsvorsitzenden Peter Neuß konnte demnach nur lauten, alles zu geben, um Zuschauern, Fans und Sponsoren durchweg hochkarätiges Ringen zu bieten.

 

Zum großen Glück blieben die Sponsoren an Bord, und die Fans hielten dem Verein die Treue. Dafür ist der SRC unendlich dankbar!

 

Doch jetzt ist es an der Zeit, zurück (und vielleicht auch nach vorne) zu blicken, und dafür sollen jenen drei Herren, die das am besten können, nun zu Wort kommen: Vorsitzender Peter Neuß, Sportchef Sascha Niebler und Trainer Michael Böh.

Vereinsvorsitzender Peter Neuß

 

„Das Jahr 2021 geht langsam dem Ende entgegen. Es ist das zweite Jahr unter dem Eindruck der Corona-Pandemie, und das Vereinsleben war vor einem Jahr in den Dornröschenschlaf gefallen.

 

Im Frühjahr dieses Jahres aber war abzusehen, dass durch die zur Verfügung stehenden Impfstoffe ein Sportbetrieb wieder möglich war, und der Verein konnte die Bundesligasaison im 125-ten Jahr seines Bestehens planen.

 

Im September konnten wir dann den ersten Heimkampf in der Waldsporthalle präsentieren.

 

Mich hat es besonders gefreut, dass die Athleten, die sich den Aufstieg 2019 in die höchste Ligaklasse erkämpft haben, dort auch ihre Visitenkarte abgeben konnten.

 

Letztendlich war die Bundesliga eine Nummer zu groß und zum Ende der Saison stand fest, dass der SRC im nächsten Jahr in der 2. Bundesliga antreten wird.

 

Dennoch war es für die Athleten und die Vereinsverantwortlichen eine Freude, dass die Unterstützung von den Fans immer da war.

 

Besonders toll war auch die Disziplin von Euch, die doch sehr strengen Corona-Maßnahmen in der Halle so mitzutragen.

 

Somit habt Ihr den Sportlern und dem Verein geholfen, die Rundenkämpfe in der Halle überhaupt zu ermöglichen.

 

Jetzt zum Ende des Jahres wünsche ich Euch und Euren Familien eine ruhige besinnliche Zeit. Bleibt gesund und kommt gut ins neue Jahr.“

Sportvorstand Sascha Niebler

Aus sportlicher Sicht: „Nachdem klar war, dass die 1. Liga neu strukturiert bzw. eingeteilt wird (aus drei wurden vier Ligen) und unsere Gruppengegner feststanden, mussten die Ziele neu formuliert werden. Als Aufsteiger ist es bekanntlich immer schwer, in der nächsthöheren Liga Fuß zu fassen, aber die Gruppe, die uns dann erwartete, war aus sportlicher Sicht das absolute Hammerlos. Dass als Team gegen diese „Übermannschaften“ nicht viel auszurichten ist, war den Verantwortlichen und Sportlern nach Bekanntgabe der Gruppen klar. Deshalb war es unser Ziel, dass jeder Sportler das bestmögliche Ergebnis für sich erkämpft. Kein Taktieren und auf eine knappe Niederlage kämpfen, weil die anderen Kollegen die Kohlen dann aus dem Feuer holen werden. Einfach nur Vollgas. Und das haben unsere Jungs aus meiner Sicht bravourös gemeistert. Jeder einzelne ist in jedem Kampf an sein Limit gegangen und hat versucht, das Bestmögliche herauszuholen. Auf unsere Jungs, ihr Engagement und ihren Einsatz bin ich stolz und gleichzeitig froh, dass wir eine solche Truppe haben, die auch kameradschaftlich „1a“ ist.“

Sportvorstand Sascha Niebler

Corona-Saison: „Nachdem wir im letzten Jahr (Saison 2020/21) aufgrund der ungewissen Lage (Corona) pausiert haben, wollten und mussten wir in diesem Jahr unsere Premieren-Saison in der 1. Bundesliga abliefern. Leider wurden die Landesverordnungen aufgrund der jeweiligen Lage immer wieder verschärft, was uns die Ausrichtung der Kämpfe enorm erschwert hat. Die Durchführung einer regulären Saison bedeutet schon sehr viel Aufwand, aber die Durchführung einer Saison unter Corona-Bedingungen rein ehrenamtlich, ist eigentlich kaum zu stemmen. Der Verwaltungs- und Organisationsaufwand war um ein Vielfaches höher als in den „normalen“ Saisons.“

Sportvorstand Sascha Niebler

Sponsoren und Förderer: „An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei allen Sponsoren und Förderern des Viernheimer Ringsports recht herzlich bedanken. Wir haben zahlreiche kleine familiäre Betriebe als Partner, und gerade diese hat es in der aktuellen Situation teilweise hart getroffen. Deshalb ist es umso beachtlicher und erstaunlicher, dass sie uns weiterhin die Treue halten. Vielen Dank!“

Sportvorstand Sascha Niebler

Helfer und Ehrenamt: „Leider mussten wir feststellen, dass uns durch die einjährige Pause aufgrund der Corona-Pandemie einige Helfer komplett weggebrochen sind oder nur noch sehr eingeschränkt zur Verfügung standen. Es wäre schön, wenn sich dies zukünftig wieder ändern und sich dadurch die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen würde. Bei allen Helfern, die uns nach wie vor unterstützen, möchte ich mich ganz herzlich bedanken.“

Trainer Michael Böh

Alles in allem bin ich mit der Gesamtleistung sehr zufrieden.

„Dass wir in diese Hammergruppe gelost wurden, war zwar unglücklich, jedoch haben wir Woche für Woche 100% gegeben. Jeder, der bei den Kämpfen anwesend war, hatte sich davon überzeugen können, dass hier ein geschlossenes Team auf der Matte steht. Dies lag nicht nur an den Brüderpaaren, sondern vor allem an der Harmonie im gesamten Team zwischen Sportlern, Betreuern, Funktionären und nicht zuletzt der medizinischen Betreuung. Was natürlich noch erwähnt werden muss, sind unsere Verletzungen, die wir nicht kompensieren konnten und uns den ein oder anderen möglichen Punkt gekostet haben. Ein großer Dank an unsere Ersatz-Athleten Norman Balz und Marco Schmitt, die sich jede Woche in den Dienst der Mannschaft stellten und gegen Top-Athleten kämpfen mussten.

Auf diesem Wege noch gute Besserung an unsere Verletzten!

Noch zu erwähnen ist die Leistung unserer zweiten Mannschaft; diese hätte dieses Jahr um den Aufstieg in die Oberliga kämpfen können. Da wir jedoch einige Sportler aus der zweiten in die erste Mannschaft holen mussten, konnten wir an den Aufstiegskämpfen nicht teilnehmen. Hierbei noch ein großes Lob an das gesamte Team!“

Was hatten wir eingangs festgehalten? Der SRC Viernheim wollte den Sponsoren und Fans schönen, spannenden und attraktiven Ringsport bieten. Gesagt – getan! Mission erfüllt!

Und so bleibt die Erkenntnis, alles versucht und das Beste gegeben zu haben. Halten wir also fest: Rundum eine bärenstarke Leistung des Vereins!

 

Der Blick bleibt nach vorne gerichtet. Es wartet in 2022 das nächste große Abenteuer:

Ein Neuanfang in der neu geschaffenen Zweiten Bundesliga.

Dort wird der Verein sicherlich seinen Weg finden und auch gehen!

 

Der SRC Viernheim wünscht sich, dass Fans, Sponsoren und Förderer auch bei diesem kommenden Kapitel der Vereinsgesichte dem SRC die Treue halten und ihn weiterhin unterstützen, damit auch in den nächsten 125 Jahren in Viernheim toller Ringsport geboten werden kann.

 

In diesem Sinne wünscht der SRC Viernheim allen einen guten Start ins Jahr 2022 sowie insbesondere viel Gesundheit. Möge das kommende Jahr ein Stück Normalität in unsere Leben zurückbringen.