Präsentieren stolz das neue Drehleiterfahrzeug DLA(K) 23/12 der Freiwilligen Feuerwehr Viernheim (v. l.): Stephan Baumann, Stadtbrandinspektor Michael Ahnert, Erster Stadtrat Bastian Kempf, Thomas Tiedemann, Jürgen Neubecker und Stjepan Cukelj.
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Große Freude bei den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Viernheim: Anfang Juni 2020 ist das neue Hubrettungsfahrzeug mit vollautomatischer Drehleiter des Typ DLA(K) 23/12 in der Robert-Bosch-Straße eingetroffen. Stadtbrandinspektor Michael Ahnert hat es zusammen mit vier weiteren Feuerwehrleuten, Thomas Bauer, Heinz Schlosser, Mario Hellmund und Stjepan Cukelj direkt vom Hersteller im Magirus-Werk in Ulm (Baden-Württemberg) geholt. Bei der Abholung eines solchen Fahrzeugs wird nicht nur der Schlüssel übergeben – es erfolgt eine Kontrolle der beauftragten Leistungen, sämtliche Funktionen werden überprüft und eine umfangreiche Einweisung auf das Fahrzeug wird vorgenommen, erklärt Ahnert.

Im August 2018 erfolgte die europaweite Ausschreibung des neuen Fahrzeugs für die Viernheimer Feuerwehr. Nach der dann im Dezember 2018 erfolgten Auftragserteilung durch den Magistrat war es nun nach gut 18 Monaten endlich so weit, bis die Auslieferung des Fahrzeugs erfolgen konnte.

Das neue Drehleiterfahrzeug ersetzt das 1989 angeschaffte Fahrzeug DLK 23/12, das über 30 Jahre lang zuverlässig seinen Dienst geleistet hat und wegen anstehenden und unwirtschaftlichen Reparaturen ausgemustert werden soll. Das Rettungsfahrzeug, welches mit 204.000 Euro Landesmitteln bezuschusst wird, kostet ca. 800.000 Euro und ist hochmodern ausgerüstet. Die vollautomatische Drehleiter mit einer Rettungshöhe von 32 Meter bzw. einer Nennrettungshöhe von 23 Meter bei einer Nennausladung von 12 Meter besteht aus insgesamt fünf Leiterteilen inkl. einem abknickbaren Teleskop-Leiterteil, um bei Bedarf auch an verwinkelte Stellen oder auf Dächer von Gebäuden kommen zu können. Der Rettungskorb ist mit 500 Kilogramm belastbar und verfügt über einen integrierten fernsteuerbaren Wasserwerfer mit Videokamera sowie über mehrere 24 bzw. 230 Volt LED-Scheinwerfer. Nur mit wenigen Handgriffen kann der Rettungskorb gegen einen fernsteuerbaren Rescueloader zur Rettung von schweren Patienten ebenfalls mit einer Traglast von 500 kg ausgetauscht werden. Bei dem Fahrgestell handelt es sich um einen MAN 15.290 mit 290 PS und einem zulässigen Gesamtgewicht von 15,5 Tonnen.

Beladen ist das Rettungsfahrzeug zusätzlich noch mit Atemschutzgeräten, einer Motorsäge inkl. Schnittschutzkleidung, einer Schleifkorbtrage und Krankentragehalterung, einem Kleinlöschgerät und einer Wärmebildkamera und vielem anderen mehr.

„Durch diese Ersatzbeschaffung steht uns nun die beste Technik zur Verfügung, um unseren Einsatzdienst leisten zu können und insbesondere die Menschenrettung in Viernheim auch für die nächsten 30 Jahre sicherzustellen“, erklärt Stadtbrandinspektor Michael Ahnert.

Auch 1. Stadtrat Bastian Kempf zeigt sich beeindruckt von der Technik und den verbesserten taktischen Möglichkeiten und sieht das neue Rettungsgerät als notwendige Investition für die gut 135 Drehleiter-Einsätze im Jahr. „Unsere neue Drehleiter ist ein wahres Prachtstück und jeden Cent wert. Wir sind stolz, sie im Fuhrpark zu haben, denn solch eine moderne und bedarfsgerechte Ausstattung ist die Grundlage für einen effektiven Brandschutz in unserer Stadt. Wir schulden das der Sicherheit unserer Bevölkerung, ebenso wie der unserer Feuerwehrfrauen und -Männer“, sagt Kempf und wünscht allzeit gute Fahrt und sichere Heimkehr.

Eine Drehleiter wird vorrangig zur Rettung von Menschen aus größeren Höhen verwendet. Nachdem 1962 die ersten Hochhäuser in Viernheim gebaut wurden, ist die Feuerwehr seitdem verpflichtet, eine Drehleiter vorzuhalten. Standardmäßig ist die Drehleiter neben zwei Löschfahrzeugen und einem Einsatzleitfahrzeug fester Bestandteil im Löschzug und somit bei den meisten Brandeinsätzen im Stadtgebiet dabei. Zusätzlich kommt die Drehleiter auch bei zahlreichen anderen Situationen als technische Unterstützung zum Einsatz, wie zum Beispiel bei Türnotöffnungen, um sich auch über ein Fenster zerstörungsfreien Zutritt verschaffen zu können oder sie wird vom Rettungsdienst zur Rettung von Patienten angefordert.

 

In den nächsten Wochen werden sich die Viernheimer Feuerwehrleute mit der neuen Technik vertraut machen und in die Handhabung der neuen Drehleiter eingewiesen. Danach wird die DLA(K) 23/12 offiziell in Dienst gestellt.