Kreis Bergstraße: Keine Angst vor Reanimation
Zum Aktionsnachmittag des Kreises Bergstraße im Edeka-Markt Fürth
Kreis Bergstraße (kb) – Rund 50.000 Herzinfarkte in Deutschland passieren jedes Jahr außerhalb von Krankenhäusern. Viel zu oft treffen Rettungssanitäter und Notärzte dabei an Einsatzorten ein, an denen Angehörige oder Passanten keine Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet haben. Insbesondere das schnelle Umsetzen von Herzdruckmassage und Beatmung kann jedoch über das Überleben des Betroffenen sowie mögliche bleibende Schäden entscheiden. Um die Bergsträßer Bürgerinnen und Bürger für diese lebenswichtigen Maßnahmen zu sensibilisieren, veranstaltete die Kreisverwaltung vor Kurzem einen Aktionstag „Reanimation“ im EDEKA Bylitza in Fürth.
Dr. Manfred Scheuer, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes des Kreises Bergstraße, informierte Interessierte vor Ort und bot ihnen die Möglichkeit, die Reanimation an Übungspuppen zu trainieren. „Die Hemmungen der Deutschen sind leider sehr hoch. Nur in rund 42 Prozent der notwendigen Fälle reanimieren Ersthelfer. Die skandinavischen Länder sind uns da mit über 60 Prozent weit voraus“, merkte Scheuer an. Auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich nicht besonders gut abschneidet, hat sich die Laienreanimation hier seit 2008 – mit damals gerade einmal 16 Prozent – in den letzten zehn Jahren bereits fast verdreifacht.
„Das wirklich Falsche bei einem Notfall ist, nichts zu tun! Es ist deshalb extrem wichtig, dass jeder sich traut zu helfen“, betonte die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz. „Ich bin sehr dankbar, dass wir durch unsere Kooperationspartner die Gelegenheit haben, die Menschen vor Ort zu erreichen. Alle unsere Präventionsangebote leben von unseren Kooperationen.“ Auch im Rahmen der Präventionsaktionstage des Kreises an den Schulen – den so genannten YOLO-Days – klären die Rettungsdienste regelmäßig über das Thema Reanimation auf und bieten Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, Erste Hilfe und Wiederbelebungsmaßnahmen zu üben.