Südhessen (ots/Polizeipräsidium Südhessen) – Im Rahmen der länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion unter dem Motto „Sicher.mobil.leben – Brummis im Blick“ haben sich Beamte der Verkehrsinspektion und der Autobahnpolizei des Polizeipräsidiums Südhessen, in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Güterkraftverkehr, am Donnerstag (12.9.2019), an dem landesweiten Kontrollaktionstag beteiligt.

Bezogen auf diese Thematik ereigneten sich im Jahr 2018 allein auf den südhessischen Autobahnen 860 Unfälle. Ein mit 12 Unfällen weniger als im Vorjahr absteigender Trend, jedoch mit einem Anstieg von 33 auf 46 dabei verunglückten Personen.

Weil Unfälle mit der Beteiligung von Lastwagen überdurchschnittlich schwere Folgen haben, tragen die Fahrer solcher Gefährte eine besondere Verantwortung für die Verkehrssicherheit. Zu den häufigsten Unfallursachen auf den Autobahnen in Südhessen zählen insbesondere unzureichender Abstand, technische Mängel, eine eingeschränkte Verkehrstüchtigkeit und Fehler beim Überholen. Mit dem Ziel auf diese besonderen Gefahren und Risiken aufmerksam zu machen haben die Ordnungshüter gestern eine Verkehrskontrolle auf der A 5 in Höhe der Rastanlage Gräfenhausen West durchgeführt, insgesamt 21 Fahrzeuge gestoppt und die jeweiligen Gefährte mit ihren Fahrern einer intensiven Überprüfung unterzogen.

Dabei zeigte sich, dass lediglich zwei von ihnen ohne Beanstandung waren. Für vier Gefährte endete temporär die Weiterfahrt. Acht der großen Fahrzeuge, darunter ein Bus, hielten den Sicherheitsabstand nicht ein. In zwei Fällen wurde Anzeige wegen mangelhafter Ladungssicherung erstattet, darunter auch ein Großraum – und Schwertransport. Drei Fahrzeugführer waren zu schnell unterwegs und zahlreiche Verstöße wurden im Bereich der Lenk und Ruhezeiten festgestellt. Auch konnten vereinzelt geringfügige technische Mängeln entdeckt und mit Verwarngelder sanktioniert werden.

Bei einem Kleintransporter, der mit Gerüstbauteilen beladen war, wurde eine Überladung von 20 Prozent festgestellt. Auch reichten die einfachen Spanngurte zur Sicherung nicht aus. Erst die Umladung auf einen zweiten Lastwagen ermöglichte die Fortsetzung der Weiterfahrt.

Wegen eines manipulierten Fahrtenschreibers und erheblichen Verstößen gegen die Ruhezeiten erwarten einen 43 Jahre alten Brummifahrer aus der Ukraine nun Bußgelder in Höhe von 1500 Euro. Und auch bei einem 52-Jährigen Sattelzuglenker aus der Südpfalz wurden die Beamten fündig. Nicht nur ihm, sondern auch seinem Firmenchef drohen Strafverfahren wegen des Verdachts der Fälschung technischer Aufzeichnungen und Beihilfe dazu, verbunden mit dem Vorwurf einer falschen Versicherung an Eides statt. Hiernach steht im Raum, dass der Fahrer mit Wissen seines Chefs, eine falsche digitale Fahrerkarte benutzte und somit dem Gerät vorgaukelte, dass er nicht fährt.

Bei der Überprüfung eines polnischen Sattelzuges stellte sich zudem heraus, dass der Fahrer mit 33km/h zu viel auf dem Tacho, außerhalb geschlossener Ortschaften, unterwegs war. Erst nach Zahlung einer Sicherheitsleistung in Höhe von 400 Euro durfte er seine Fahrt fortsetzen.

Nicht nur die Bilanz des gestrigen Tages zeigt immer wieder, wie wichtig diese Kontrollen sind. Auch am Vortag, Mittwochabend (11.9.), hat sich diese Notwendigkeit abgezeichnet, nachdem zwei Brummifahrer auf der Rastanlage Lorsch in Streit geraten waren, die Polizei hinzukam und der Atemalkoholtest bei einem der Männer gegen 19 Uhr einen Wert von 1,63 Promille anzeigte. Weil er angab so früh wie möglich weiterfahren zu wollen, blockierten die Beamten kurzerhand seinen Sattelzug vorsorglich mit einer „Kralle“, die auch erst wieder beim Erreichen seiner vollen Fahrtüchtigkeit entfernt wurde.