ZAKB: „Alles kompostierbar oder was?“ Bio-Einweggeschirr richtig entsorgen
Viele Produkte versprechen: „100% kompostierbar“ oder „biologisch abbaubar“. Sie müssen dennoch über den Restmüll entsorgt werden – der ZAKB erklärt warum
Lampertheim-Hüttenfeld (MR) – Sommer, Sonne, Grillsaison: In den Gärten und Parks im Kreis Bergstraße brutzeln die Steaks und Gemüsespieße über der heißen Glut. Auf den Tischen warten Salate und Baguette darauf, in geselliger Runde verzehrt zu werden. Um sich den lästigen Abwasch nach der Feier zu sparen, greifen viele Verbraucher auf Einweggeschirr aus Plastik, Pappe, Holz oder neuerdings auch Bambus oder Palmenblättern zurück. Doch welches Geschirr gehört in welche Tonne? Die Antwort gibt der Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB).
Viele Materialien, eine Tonne
Kurz gesagt: Ob aus Plastik, Holz, Pappe, oder Palmenblättern – handelsübliches Einweggeschirr muss nach Gebrauch über den Restabfall entsorgt werden; das schreibt das Gesetz vor. Auch als „kompostierbar“ oder „biologisch abbaubar“ deklarierte Produkte sind nicht für die Kompostierung geeignet und gehören deshalb in die schwarze Tonne. „Grundsätzlich sehen wir den Trend positiv, dass sich viele Verbraucher Gedanken über die Auswirkungen ihres Abfalls machen und auf Artikel aus nachwachsenden Rohstoffen zurückgreifen“, erklärt Sascha Bocksnick, Abteilungsleiter Technik und Energie beim ZAKB. „Das Problem ist jedoch, dass sich diese Produkte zu langsam zersetzen. Sie haben keinen Mehrwert für die Herstellung von Kompost und müssen ebenso wie Plastik und andere Fremdstoffe aussortiert werden. Letztlich landen sie in der Verbrennung“, so Bocksnick weiter.
Der nachhaltigste Weg mit Freunden oder der Familie zu Grillen bleibt daher weiterhin, Geschirr zu verwenden, das sich reinigen lässt. Und wer auf „spülmaschinenfeste“ Produkte setzt, dem bleibt sogar der leidige Abwasch per Hand erspart.
Energie für Pflanzen und den Kreis Bergstraße
Der ZAKB erzeugt aus den Küchen- und Gartenabfällen der Bergsträßer Strom, Wärme und hochwertigen Kompost. So entsteht aus vermeintlichem Abfall Energie für Pflanzen und die Region: Über neunhundert Haushalte versorgt der ZAKB allein durch seine Biogasanlage mit grünem Strom; der Kompost kommt als wertvoller Naturdünger und Bodenverbesserer in der Landwirtschaft zum Einsatz. Für Bürgerinnen und Bürger ist er an vielen Wertstoffhöfen kostenfrei erhältlich.
Doch leider landen immer wieder prall gefüllte Plastiktüten in der Biotonne und somit in der Biogasanlage des ZAKB: Dort stören sie die Abläufe und müssen daher mühsam aussortiert werden – das kostet Zeit und viel Geld! Auch „kompostierbare“ Plastiktüten verrotten nicht schnell genug, um sie auf diesem Wege zu verwerten.
Der ZAKB bittet daher die Bürgerinnen und Bürger darum, ihren Bioabfall lose, eingewickelt in Zeitungspapier oder verpackt in einer Papiertüte zu entsorgen.
Über den Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB)
Als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger sammelt, verwertet und beseitigt der ZAKB seit 2002 alle Abfälle aus privaten Haushalten im Kreis Bergstraße. Gemeinsam mit den beiden Tochtergesellschaften, der ZAKB Service GmbH und der ZAKB Energie und Dienstleistungs GmbH, beschäftigt er rund 220 Mitarbeiter/innen und betreibt zahlreiche eigene Anlagen an mehreren Standorten in der Region – von einem Abfallwirtschaftszentrum über Wertstoffhöfe und Sammelstellen bis hin zu einem Energiepark. Durch die Nutzung von Sonne, Biomasse und Deponiegas versorgt der ZAKB jährlich mehrere hundert Haushalte mit Wärme und Strom aus erneuerbaren Energieträgern. So leistet der Zweckverband einen Beitrag zur Energiewende im Kreis Bergstraße.