Weniger Individualverkehr, mehr ÖPNV-Nutzung

„Betriebliches Mobilitätskonzept“ soll Stadt attraktiver machen – Kostenfreie und passgenaue Konzepte auch für interessierte Viernheimer Unternehmen

Viernheim (St

Kreisbeigeordneter Karsten Krug, Gudula Göck (Kreis Bergstraße, Öffentlicher Personennahverkehr), Erster Stadtrat Jens Bolze und Verkehrsplaner Carsten Miller betonen gemeinsam die Vorteile eines betrieblichen Mobilitätskonzepts. Auch Viernheimer Unternehmen können von diesem kostenfreien Beratungsprogramm für Unternehmen und öffentliche Arbeitgeber im Kreis Bergstraße profitieren.
Foto: Stadt Viernheim

adt Viernheim ) – Beim Thema Mobilität macht die Stadt Viernheim mobil. Mit der Teilnahme am Beratungsprogramm „Betriebliches Mobilitätskonzept“ möchte man die Grundlagen für ein erfolgreiches Mobilitätsmanagement schaffen bzw. existierende Aktivitäten ausweiten. Nicht nur öffentliche Arbeitgeber, auch alle Viernheimer Firmen und Unternehmen können hieran teilnehmen.

Klar ist: Ein passgenaues Konzept erhöht die Attraktivität eines Arbeitgebers deutlich. Durch betriebliches Management lässt sich die Erreichbarkeit von Arbeitsstätten bedarfsgerecht optimieren. Möglichkeiten gibt es viele: weniger motorisierter Individualverkehr, verstärkte Nutzung des ÖPNV, Umstieg auf Busse, Bahnen oder Leihräder, Car-Sharing oder Jobtickets. „Das wäre auch ein spürbarer Beitrag zur Reduktion des mobilitätsbedingten CO2-Ausstoßes“, betont Erster Stadtrat Jens Bolze im Rahmen einer Pressekonferenz zusammen mit Umwelt- und Verkehrsdezernent Karsten Krug (Kreis Bergstraße), Gudula Göck (Personennahverkehr Kreis Bergstraße) sowie Verkehrsplaner Carsten Miller (Amt für Stadtentwicklung und Umweltplanung). Viernheim ist die erste Kommune im Kreis Bergstraße, die dieses Angebot wahrnimmt. Die Beratung ist kostenfrei – auch für Unternehmen.

Träger des Programms ist die ivm GmbH (Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain) unterstützt durch die RMV GmbH (Rhein-Main-Verkehrsverbund). Die Industrie- und Handelskammer Darmstadt Rhein Main Neckar, die Darmstadt-Dieburger Nahverkehrs-Organisation, die Wissenschaftsstadt Darmstadt, der Landkreis Darmstadt-Dieburg, die Lokale Nahverkehrsgesellschaft mbH Kreis Groß-Gerau, der Kreis Groß-Gerau, die Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH und der Kreis Bergstraße unterstützen das Programm als Netzwerkpartner oder als lokale Koordinierung.

Zurzeit läuft eine Mobilitätsbefragung aller Beschäftigten der Viernheimer Stadtverwaltung samt Eigenbetrieben bzw. Außenstellen (Stadtbetrieb, Forum der Senioren, Kindergärten). Gefragt wird unter anderem nach der Mobilität auf Arbeits- und Dienstwegen (Nutzung von Autos, Bahn, Bus, Fahrrad, Fahrgemeinschaften, Car-Sharing und ähnlichem). „Ziel ist es, eine möglichst hohe Zahl an Teilnehmern zu erreichen. Denn je mehr Beschäftigte an einer Befragung teilnehmen, desto passgenauer kann das betriebliche Mobilitätsmanagement zugeschnitten werden“, betont Verkehrsplaner Miller. Durch einen klugen Mobilitätsplan lassen sich Zeit und Kosten für Mobilität reduzieren. Ein weiterer Aspekt ist die Förderung der Gesundheit von Arbeitnehmern.

Vorteile für Arbeitgeber

„Mobilität und Erreichbarkeit sind Grundvoraussetzungen für das Funktionieren eines Unternehmens. Denn nur wenn der Arbeitsplatz sicher, zuverlässig und kostengünstig zu erreichen ist, haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Kopf frei für gute Leistungen. Nur mit einem effizienten Fuhrpark können Dienstwege und Dienstreisen wirtschaftlich abgewickelt werden“, gibt Umwelt- und Kreisbeigeordneter Krug zu bedenken. Man müsse auch dem Umweltschutz gerecht werden, CO2-Ausstoß minimieren, die Verkehrswende schaffen, weg vom motorisierten Individualverkehr hin zu mehr ÖPNV-Nutzung. „Es ist wichtig, gute Angebote auf den Weg zu bringen, unterschiedliche Angebote im Bereich „Öffentlicher Personennahverkehr“ ständig zu verbessern und zu optimieren. Ein betriebsabgestimmtes Mobilitätskonzept nützt allen. Das ist eine echte Win-win-Situation.

Die Vorteile für den Arbeitgeber liegen klar auf der Hand:

– Beitrag zur Reduktion des mobilitätsbedingten CO2-Ausstoßes

– Positives Image, Mitarbeitergewinnung bzw. –bindung

– Erreichbarkeit sichern, Verkehrsprobleme lösen

– (Finanzielle) Ressourcen effizient einsetzen

Übrigens: Mit einem erfolgreichen Mobilitätskonzept können Unternehmen im Rahmen eines Audits der Industrie- und Handelskammern ein Zertifikat erwerben, das sie öffentlichkeitswirksam als vorbildliches Unternehmen im Mobilitätsmanagement auszeichnet!

Die Möglichkeiten zur Verbesserung betrieblicher Mobilität sind groß:

Basis für ein individuelles und wirksames Mobilitätskonzept ist die intelligente und bedarfsgerechte Kombination aus Maßnahmen unterschiedlicher Bereiche:

  • Individuelle Kommunikation und Informationen; zum Beispiel Mobilitätspakete für neue Mitarbeiter; aktive Einbindung von Beschäftigten
  • Effizienzsteigerung im Fuhrpark; zum Beispiel Fuhrparkmanagement, Integration von Car-Sharing
  • Optimierung von PKW-Verkehr; zum Beispiel durch Fahrgemeinschaften
  • Betriebsinterne Organisation; zum Beispiel Einsetzen einer /eines Mobilitätsbeauftragten bzw. einer Arbeitsgruppe
  • Förderung von Bus- und Bahnnutzung; zum Beispiel Jobticket
  • Fahrradförderung zum Beispiel hochwertige Abstellanlagen, Umkleiden / Duschen, Fahrradleasing
  • Förderung der Nahmobilität; zum Beispiel durch Aufwertung von Wegen
  • Förderung von E-Mobilität; zum Beispiel Ladeinfrastruktur

Kostenfreie und individuelle Beratung:

Das Programm „südhessen effizient mobil“ bietet aktive Unterstützung bei der Erarbeitung und Umsetzung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements. Das Angebot ist kostenfrei. Es beginnt mit einer Initialberatung (Erfassen von Anlass und Zielen, Analyse der mobilitätsrelevanten Rahmenbedingungen am Standort und Vorstellung möglicher Maßnahmen), Workshops und gezielte Informationen zu einzelnen Mobilitätsmaßnahmen (unter anderem Jobticket, effizienter Fuhrpark) folgen im Anschluss. Ergebnis soll ein maßgeschneidertes betriebliches Mobilitätskonzept sein. Angeboten wird auch die Erarbeitung eines gemeinsamen Mobilitätskonzepts für mehrere in einem Gebiet ansässige Unternehmen.

Viernheim will mit gutem Beispiel vorangehen, erarbeitete Vorschläge der Experten prüfen und auch umsetzen. Umweltdezernent Bolze hebt die Chancen eines konkreten Mobilitätsplans vor. „Damit können wir die Attraktivität einer Stadt deutlich erhöhen, auch den Parkdruck in der Innenstadt reduzieren. Viernheim ist demografisch und städtebaulich geradezu ideal, um beim Thema Nahverkehr neue Wege zu gehen. Dies gerade auch mit Blick auf das städtische Klimaschutzkonzept. Dabei spielt das Thema Verkehr eine große Rolle.“

Gudula Göck von der Kreisverwaltung hofft auf entsprechende Strahlkraft dieses Angebotes auf interessierte Viernheimer Unternehmen. „Alle können sich melden und mitmachen. Die Kosten übernimmt der Kreis“.

Kontakt / Rückfragen: Carsten Miller , Tel. 06204 / 988-288 , E-Mail: CMiller@viernheim.de

Kreis Bergstraße , Öffentlicher Personennahverkehr

Gräffstraße 5 , 64646 Heppenheim , Gudula Göck , Tel.: 06252 15-54 95 , Fax: 06252 15-5077 , E-Mail: nahverkehr@kreis-bergstrasse.de , www.kreis-bergstraße.de