Wort zum Sonntag von Pfarrerin Dr. Irene Dannemann, Ev. Christuskirchengemeinde Viernheim
Hoffnung über den Tod hinaus

Der morgige Sonntag ist für evangelische Gemeinden ein wichtiger Tag im Lauf des Jahreskreises: Er heißt Totensonntag und auch Ewigkeitssonntag. Er liegt immer am Sonntag vor dem 1. Adventssonntag. Mit diesem Tag beenden wir das alte Kirchenjahr, mit dem 1. Advent beginnen wir das neue.
Zugegeben: Totensonntag klingt nicht sehr einladend. Dennoch ist der Tag für viele Menschen ein wichtiger Termin in der Familie, im Freundeskreis oder für sich selbst. Sie gehen an diesem Tag auf den Friedhof und schmücken die Gräber geliebter Verstorbener. Oder sie gedenken ihrer dort, wo sie sich ihnen am nächsten fühlen.
Dieser Tag erinnert uns auch an unsere eigene Vergänglichkeit. Das Sterben gehört zum Leben dazu. Und doch tut der Tod immer weh: Geliebte Menschen sterben überraschend oder nach einer schweren Krankheit oder ein Unglück reißt sie mir fort. Sie fehlen. Und je länger ich lebe, werden es immer mehr.
Und doch sind wir gewiss: Es gibt eine Zukunft über den Tod hinaus, denn Tod und Leben liegen in Gottes Hand. Wie diese Zukunft aussehen wird, wissen wir nicht. Vielfältig und tröstlich sind die Bilder, mit denen die Bibel sie beschreibt: Gott ruft ins Leben zurück, Tote hören Jesu Stimme und dringen zu ihm ins Leben durch. Wie das Samenkorn in der Erde neue Triebe bildet, so soll auch der Mensch mit einem neuen, ewigen Körper erstehen.
In der Hoffnung darauf, dass Gott wahr macht, was er verspricht – auch gegen das Leid und den Tod –kommen am Totensonntag evangelische Christinnen und Christen zusammen, um sich an die Verstorbenen des vergangenen Jahres zu erinnern. In der Viernheimer Auferstehungskirche und der Friedenskirche gedenken unsere Gemeinden am Totensonntag der Verstorbenen des letzten Jahres.
Menschen der Gottesdienstgemeinde haben darüber hinaus die Gelegenheit, an die Verstorbenen zu denken, die sie besonders vermissen, auch wenn sie vielleicht schon jahrelang tot sind. Wir schließen sie in unsere Gebete ein und können die Kraft der Gemeinschaft der Glaubenden spüren.
Ein tröstliche letzte Novemberwoche wünsche ich Ihnen.
Pfarrerin Dr. Irene Dannemann, Ev. Christuskirchengemeinde Viernheim



