Foto: C.Wunderle

Kaiserslautern (C.Wunderle) – Lange Zeit sah es so aus, als könnte der 1. FC Kaiserslautern eine 1:0-Führung im Traditionsduell gegen den 1. FC Nürnberg über die Zeit bringen. Doch ein Elfmetergegentor in der letzten Minute führte zur ersten Punkteteilung der Saison, die aufgrund des Spielverlaufes auch als gerecht zu bezeichnen ist.
48 000 Zuschauer fanden den Weg hoch auf den Betzenberg – eine Kulisse, von der viele Erstligisten träumen dürften. Beide Mannschaften hatten auf dem Rasen, der durch den Regen aufgeweicht war, sichtbar Standschwierigkeiten, so dass ein gepflegtes Kombinationsspiel schwierig war – umso mehr beackerten sich beide Teams in einer intensiv geführten Partie.
Beim FCK musste Trainer Lieberknecht auf die Achse um Defensivspieler Kim, Abräumer Kunze und Torjäger Prtajin verzichten. Dafür standen Derbyentscheider Ritter, Hanslik, Aremu, Gyamfi und Robinson im Vergleich zum Auswärtssieg beim KSC in der Startformation.
Beide Teams tasteten sich zu Beginn ab, die erste Torannäherung gab es in der 8. Minute für den FCN durch einen Distanzschuss von Justvan und auf FCK-Seite im Gegenzug durch einen Kopfball von Hanslik. Aufregung dann in der 11. Minute: FCK-Youngster Haas, der durch Fehler im Aufbauspiel sowie durch starke Flanken in der Anfangsphase auffiel, stieß im Strafraum
Nürnbergs Drexler zu Boden. Erst nach Videobeweis deutete Schiedsrichter Stork auf den Punkt, aber Justvan rutschte beim Elfmeter aus -Pech für die Franken. In der 21. Minute musste sich Club-Torwart Reichert gehörig strecken und lenkte den Abschluss von Lauterns Joly über die Latte. Große Torchancen blieben allerdings Mangelware – der FCK hatte mehr vom Spiel,
während Nürnberg auf schnelle Umschaltmomente setzte. Aus dem Nichts dann die FCK-Führung kurz vor der Halbzeit: Nach einem Fehler der Nürnberger im Aufbauspiel fiel über Umwege Hanslik der Ball vor die Füße, der dann platziert zur 1:0-Halbzeitführung einschob. Prompt ergab sich für die Franken die Chance zum Ausgleich, aber Lubach schoss den Ball freistehend vor Krahl, der Stepanovs Schuss nicht zur Seite lenken konnte, über das FCK-Gehäuse. Mit einer etwas glücklichen FCK-Führung ging es in den Kabinentrakt.
In der 51. Minute war FCK-Torwart Reichart gegen Kleinhansl zur Stelle und verhinderte so eine Zwei-Tore-Führung der Gastgeber, auf der Gegenseite strich ein Schuss von Marhiev nur knapp am FCK-Tor vorbei. Ritters Kopfball in der 58. Minute nach Kleinhansl-Flanke verfehlte das Club-Tor hauchdünn.
Nürnberg wirkte in der Folge ideenlos, der FCK verteidigte souverän, konnte aber seine zahlreichen Kontergelegenheiten nicht überlegt ausspielen. Spätestens, als nach 70 Minuten Trainer Lieberknecht mit Ritter und Skyttä zwei Kreativspieler zeitgleich auswechselte, machten sich die Ausfälle in dieser Partie bemerkbar. Die von der Bank eingewechselten Spieler konnten
dem Spiel keine Impulse mehr verleihen. Und dann, in der 89. Minute – der bittere Moment aus FCK-Sicht: Der eingewechselte Elvedi traf beim Klärungsversuch Nürnbergs Lochoshsvili – und diesmal ließen sich die Gäste von Trainer Miroslav Klose die zweite Elfmeterchance nicht entgehen – Kapitän Knoche verwandelte souverän zum Ausgleich.

Somit bleibt der FCK nach einer durchwachsenen Leistung zuhause weiterhin ungeschlagen, wenn auch die Heimsiegesserie erstmal beendet wurde.
Für die Pfälzer geht es am kommenden Mittwoch wieder ins Frankenland nach Fürth – dort steht die 2. Runde des DFB-Pokals an. Und am kommenden Sonntag gastiert der FCK in Düsseldorf – und wird von über 10 000 Fans begleitet.