Volkshochschule Viernheim: „Sonntags bei Anton“ – Debattenkultur und Philosophie
Thema: „Was hat uns Marc Aurels ‚Stoizismus‘ heute noch zu sagen?“

Foto: Anton Schmitt
Viernheim (Stadt Viernheim) – Am Sonntag, 26. Oktober 2025, findet wieder die kostenfreie Veranstaltung „Sonntags bei Anton“ statt. Beim monatlichen philosophischen Austausch treffen sich Interessierte von 11 bis 13 Uhr in der KulturScheune, Satonévri-Platz 1, in einem „öffentlichen Forum für freie Meinungsäußerung und kritisches Denken“ zu verschiedenen, gemeinsam beschlossenen Themen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Das Thema für den bevorstehenden Termin lautet: „Der Stoizismus Marc Aurels“
Anton Schmitt: „‚Stoizismus` geht auf eine der antiken Philosophieschulen zur Lebenskunst zurück. Seit circa 15 Jahren erleben wir eine wahre Flut von Buchveröffentlichungen zu diesem Thema. Warum ist das so? Immerhin hatte sich der Ausdruck ‚stoische Ruhe‘ noch in unserer Sprache lebendig gehalten. Bei ‚apathisch‘ hingegen denkt man nicht mehr an seine stoische Herkunft. Dies erklärt sich aber aus der Überzeugung der Stoiker, dass unserem Leben immer wieder Unabänderliches widerfährt bzw. geschickt wird – weshalb es ratsam ist, nicht pathisch/pathologisch darauf zu reagieren, sondern die Seelenruhe zu bewahren. Diese erlangt man durch die Übung der Kontrolle bzw. Zurückweisung von Leidenschaften, wodurch man ‚tugendhaft‘ wird. Dies kulminiert in den stoischen Grundsätzen: ‚Ertrage und entsage‘ (lat. ‚sustine et abstine‘) oder ‚Gerate durch nichts aus der Fassung‘ (‚nihil mirari‘). Also gilt es, sich eine unerschütterliche Haltung anzugewöhnen, die man als ‚stoisch‘ bezeichnet. Dafür bieten uns Stoiker wie z. B. der Kaiser Marc Aurel vielfältige Übungstechniken an, die wir auf ihre Angemessenheit und Realisierbarkeit hin untersuchen wollen – nicht zuletzt im Vergleich
mit den anderen antiken Lebensschulen im Anschluss an Sokrates: Epikureismus, Skeptizismus, Kynismus usw., die ebenfalls ‚Tugendethiken‘ sind. Sie kennen also ein ‚Sollen‘, eine moralische Verpflichtung im Umgang mit sich selbst – und eben nicht nur eine ‚Sozialethik‘, d. h. den Umgang mit anderen betreffend.“
Diesen – und weiteren Fragen und Aspekten – wollen sich die Teilnehmenden von ihren eigenen Erfahrungen her nähern. Zur Anregung und Vertiefung der gemeinsamen Diskussion stellt der Dozent zu Beginn ein kostenfreies Thesenpapier zur Verfügung. Die gemeinsame Aussprache und Verständigung über die persönlich vorhandenen Überzeugungen und Einschätzungen stehen im Vordergrund. Deshalb braucht es keinerlei Voraussetzungen, um sich in der Diskussionsrunde einzubringen. Es wird Wert auf eine lockere, lebhafte, humorvolle und allgemeinverständliche Gesprächsatmosphäre gelegt, die es auch erlaubt, einfach zuzuhören, ohne selbst etwas sagen zu müssen.
Zur Information
Nach dieser Veranstaltung geht es dann wieder regulär am letzten Sonntag im Monat weiter – also am 30. November. Anschließend folgt eine Winterpause. Ab dem letzten Sonntag im Januar 2026, dem 25. Januar, wird die Reihe wie gewohnt von 11 bis 13 Uhr fortgesetzt.
Die Themen der folgenden Foren, werden von den Teilnehmenden zuvor gemeinsam bestimmt.
Der Dozent Anton Schmitt hat in München an der Hochschule für Philosophie und an der Uni Bonn Philosophie studiert (Schwerpunkte Kant und Hegel). Er war über 30 Jahre wissenschaftlicher Mentor im Dienst der Fernuniversität Hagen, Dozent an verschiedenen Volkshochschulen, Tutor an den Universitäten Karlsruhe, Kaiserslautern sowie am Akademischen Colleg/Fernstudienzentrum Schwäbisch Gmünd. Außerdem war er als Lehrbeauftragter für Philosophie an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Geislingen/Nürtingen sowie der TU München tätig.
Für Informationen stehen Horst Stephan von der Volkshochschule Viernheim oder der Dozent Anton Schmitt gerne zur Verfügung. Horst Stephan: 06204 – 988 401 oder E-Mail Horst.Stephan@Viernheim.de. Anton Schmitt: Anton.Philosophie@gmail.com oder über die Internetseite www.collegium-philosophicum.de.