Geht es hier wirklich noch um die Sache, Herr Theymann?

Replik des CDU-Fraktionsvorsitzenden Volker Ergler auf den Leserbrief „Ist die Planung zum neuen Rathausareal wirklich so offen, wie der erste Stadtrat behauptet?“ von Wolfram Theymann

 

Spätestens nach dem letzten Leserbrief von Herrn Theymann müssen sich mitdenkende Leserinnen und Leser unweigerlich die Frage stellen, ob es in diesem Leserbrief-Schlagabtausch wirklich noch um die Sachfrage geht.

Was mit dem Gelände des alten Rathauses passiert, ist eine entscheidende Frage für die Entwicklung unserer Innenstadt. Es ist eine planerische Herausforderung, die mit hohen Kosten verbunden sein wird. Aber: Sie ist auch eine große Chance etwas Neues in unserer Innenstadt zu gestalten. Als CDU-Fraktion begrüßen wir daher den nun beginnenden Prozess, den die Stadtverwaltung anstoßen wird. Die Bürgerinnen und Bürger werden Beteiligungsmöglichkeiten erhalten, Fachleute werden hinzugezogen und Ideen werden geprüft, um ein gutes und umsetzbares Ergebnis zu erhalten. Wir werden offen und engagiert bei diesem Prozess mitmachen.

Auch Herr Theymann und das sogenannte Bürgernetzwerk sind herzlich eingeladen, mitzuarbeiten und Ideen einzubringen. Das wäre das Naheliegende, wenn es hier noch um die Sachfrage ginge. Doch Herr Theymann entschied sich anders. Er entschied sich, den Prozess – noch vor dem Start – zu diskreditieren und schlecht zureden. Er erfindet Positionen – wie die dreiste und unbelegte Behauptung, die Stadt sei auf Wohnbebauung bereits festgelegt – legt sie dem Ersten Stadtrat in den Mund, um dann anschließend zu erklären, warum diese Positionen falsch sind.  Das ist nicht nur schlechter Stil, das ist unredlich und schadet jeder sachlichen Debatte. Ist das Ziel nur plumpe Empörung? Bislang hat Herr Theymann zumindest nicht mehr als das erreicht. 

Hilft es der Kommunalpolitik, wenn man künstlich einen Graben herbeiredet? Es ist schon interessant zu sehen, mit welcher Beharrlichkeit Herr Theymann ein simples Schwarz-Weiß-Bild bemüht: Hier die engagierten Bürger – da die „böse“ Stadt und Politik. Was soll dieses „Wir Bürger gegen die da oben?“? Die Kommunalpolitik wird hauptsächlich von ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürgern aus unserer Mitte getragen. Herr Theymann hat bei der letzten Bürgermeisterwahl kandidiert. Er erreichte 4,1% und landete auf dem letzten Platz der fünf Kandidaten. Das ist keine Schande und sollte niemanden entmutigen, sich weiter einzubringen. Aber ich frage mich schon, woher Herr Theymann das Selbstbewusstsein nimmt, sich in seinen Protestbriefen als der Vertreter der Viernheimer Bürgerschaft zu präsentieren.

Wenn Herr Theymann so unverschämt anderen schlechte Absichten unterstellt, so dürfen bestimmt auch seine Absichten einmal hinterfragt werden: Hat Herr Theymann eine erneute Kandidatur als Bürgermeister im Blick? Das könnte erklären, warum er sich so vehement auf die Person des Ersten Stadtrats einschießt. Das wird aber scheitern. Denn wenn das so ist, werden es die Viernheimer Bürgerinnen und Bürger durchschauen. Und sie werden es sicherlich nicht honorieren, wenn eine Empörungskampagne aus persönlichen Karrieregründen auf dem Rücken einer Kommunalwahl und zum Nachteil von wichtigen Sachfragen für unsere Stadt ausgetragen wird.

Ein Kommunalwahlkampf sollte ein Wettbewerb der Ideen sein. Mein Appell an Herrn Theymann und das sogenannte Bürgernetzwerk ist daher: Kommen Sie zurück zur Sachfrage! Arbeiten Sie mit! Geben Sie dem Beteiligungsprozess für die neue Stadtmitte die Chance, die er verdient!

 

Volker Ergler

CDU-Fraktionsvorsitzender