Foto: Kath.Kirche Viernheim

Viernheim (D.Busalt) – Dreimal am Tag wird gemeinsam in der Kirche in verschiedenen Sprachen gebetet und einfache Liedgesänge, auch in unterschiedlicher Stimmverteilung, gesungen. Das ist immer ein ganz besonderes Erlebnis, wenn man dazu zum ersten Mal in die Kirche kommt. So ging es diesmal auch den Jugendlichen. Wer singt z.B. sonst schon mal ein Lied auf chinesisch?  Man kann diese Gottesdienste nicht mit den Gottesdiensten zuhause vergleichen. Alle sitzen auf dem Boden. Nur am Rand gibt es ein paar Bänke und Stufen. Je nachdem wie viele Jugendliche da sind, kann die Kirche durch Seitenräume erweitert werden. Aufgefallen ist den Jugendlichen auch, dass es keine Predigt gibt, sondern das Gebet in der Hauptsache von den Liedern und kurzen Sätzen getragen wird. Das Weltgeschehen wird z.B. auch in den Bitten oder durch ein extra friedne4sgebet Am Freitagabend aufgenommen.  Im Laufe der Zeit verteilten sich die Jugendlichen ganz unterschiedlich in der Kirche. Einige wollten lieber ganz vorne bei den Brüdern sitzen, andere eher am Rand oder weiter hinten. Auch gibt es die Möglichkeit, nach dem Abendgebet mit einem der Brüder persönlich zu sprechen. Es kostet zwar etwas Überwindung. Aber auch das haben einige Jugendliche aus der Gruppe wahrgenommen. Höhepunkt der Woche ist immer die Anbetung vor dem Kreuz am Freitagabend und danach die Möglichkeit, dieses kreuz zu berühren und die Lichtfeier am Samstagabend, wo an die Auferstehung Jesu gedacht wird.

Gespannt waren alle auf das Essen. Auch das ist sehr einfach gehalten. In diesem Jahr wurde in diesen Tagen für 900 Jugendliche gekocht. Trotz allem schmeckt es immer lecker.
Die diesjährige Einführung in den täglichen Bibeltext nach dem Frühstück hielt Bruder Raymund aus Indonesien auf Englisch. Danach ging es in Kleingruppen, die aus deutschen und schweizer Jugendlichen gebildet wurde. Diese Gruppen sind immer sehr interessant, weil im Gespräch andere Sichtweisen und Vorstellungen miteinander geteilt werden. Oft entwickeln sich daraus auch Glaubensgespräche, die zuhause nicht möglich sind.
An den Nachmittagen werden verschiedene Aktivitäten vorgeschlagen. In diesem Jahr war der die Quelle St. Etienne bzw. der Garten der Stille für die Jugendlichen wichtig: ein Gelände, das an die Schlafräume der Jugendlichen angrenzt und ins Tal führt. Stille ist in der heutigen Zeit besonders wichtig. Am Ende dieser Tage haben sie auch benannt, wie gut es tat, in der Stille zu sein, zumal man  auch während der Gebete immer für 10 Minuten gemeinsam schweigt.
Jeder trägt dazu bei, dass das gemeinsame Leben auf dem Hügel funktioniert, sei es bei der Essensausteilung zu helfen oder eine andere Arbeit zu verrichten. Gruppen, die nur kurze Zeit da sind, übernehmen einmal in dieser Zeit den Putzdienst der Waschräume und Toiletten. Viele Hände, schnelles Ende. Mit Anleitung ist auch der zugewiesene Bereich in einer Stunde geputzt. Zur Belohnung gibt es Tee und Kekse.
Am Abend gibt es das Oyak, ein Kiosk und Freigelände, wo man sich bis zur Nachtruhe treffen, etwas zu trinken kaufen und Spaß haben kann. Da hört man schon mal Zeltlagerlieder singen und stellt fest, dass das ja auch in Hamm oder Halle gesungen wird. Oder es wird sogar miteinander getanzt. Wer es etwas ruhiger haben möchte, geht in die Kirche, wo der vordere Teil auch in der Nacht geöffnet ist und sich immer Leute treffen zum gemeinsamen singen oder auch Raum ist für eigene Gedanken zu notieren und sich zu besinnen. Auch das haben die Jugendlichen gerne genutzt.
Taizé ist eine bunte Gemeinschaft aus ganz unterschiedlichen Menschen und sehr international. Die Jugendlichen kamen deshalb auch am Sonntagabend voller Eindrücke von der gemeinsamen Reise zurück, die sicher bei allen noch lange nachwirken wird.
Ab Juli 2025 wird es für diejenigen, die etwas von diesem Taizéfeeling hier wieder erleben möchten, jeden Donnerstagabend um 18:15 Uhr ein Taizégebet. Herzliche Einladung dazu.