Denkwürdiges Spiel endet mit bitterer Niederlage – FCK gleicht frühen 0:3-Rückstand aus, verliert aber trotzdem – Julian Krahl fehlt verletzungsbedingt mehrere Wochen


Kaiserlautern(C.Wunderle) – Es gibt Spiele, die rückblickend in einer Saison als denkwürdig eingehen. Dazu wird die Auswärtspartie des FCK in Paderborn zählen, bei der auch das Schiedsrichterteam inklusive Videoschiedsrichter maßgeblich eine Rolle spielte. Die Gäste aus der Pfalz lagen bereits nach 15 Minuten mit 0:3 zurück, es drohte eine Klatsche. Die Roten Teufel zeigten aber Moral, egalisierten den Rückstand, fuhren aber am Ende doch mit leeren Händen zurück und rutschten durch die Niederlage aus den Aufstiegsplätzen. Zu allem Übel verletzte sich Schlussmann Julian Krahl in der Nachspielzeit am Innenband und wird dem FCK mehrere Wochen fehlen.
Das Spiel im mit 15.000 Zuschauern ausverkauften Paderborner Stadion war kaum angepfiffen, da landete der Ball mit dem ersten Angriff der Gastgeber schon im FCK-Tor. Die Gäste-Abwehr war dabei noch im kollektiven Tiefschlaf und ungeordnet, so dass Zehntner nach Vorlage von Bilbija völlig frei stehend zur Führung einschieben konnte. Nach sechs Spielminuten meldete sich der Videoschiedsrichter nach langer Überprüfung und sah im FCK-Strafraum einen Kontakt von Bauer am Fuß von Bilbija – Elfmeter für Paderborn. Kapitän Obermair ließ sich diese Chance nicht entgehen. Die Mannschaft von Trainer Markus Anfang war geschockt, Paderborn immer einen Schritt schneller. In der 15. Minute jubelten die Gastgeber schon wieder, als Bilbija eine Zehnter-Flanke ins Tor bugsierte – doch der Schiedsrichter entschied zunächst auf Abseitsposition. Nach rund fünf Minuten Überprüfung durch den VAR wurde das Tor dann doch gegeben – Paderborn führte nach einer Viertelstunde mit 3:0. Nach rund 40 Minuten kam der FCK besser in die Partie und wurde – wie aus dem Nichts – mit dem Anschlusstreffer belohnt: Zimmer schickte Redondo in den Strafraum, der im Zweikampf von Ex-FCK-Spieler Götze getroffen wurde – Schiedsrichter Halsberger zeigte auf den Punkt- eine durchaus strittige Entscheidung, die durch den VAR aber nicht korrigiert wurde. Hanslik verkürzte so per Elfmeter in der ersten Minute der Nachspielzeit auf 1:3. Und es sollte noch besser kommen für die Gäste: In der achten Minuten der Nachspielzeit flankte Kleinhansl, Götze misslang der Klärungsversuch, so dass Ache an Paderborns Riemann den Ball vorbeischieben konnte. Nach einem verrückten Spielverlauf und einer 3:2-Führung für die Ostwestfalen ging es in die Halbzeitpause.
Die Pfälzer kamen mit neuem Mut aus der Kabine. In der 51. Minute segelten etliche Flanken in Paderborns Strafraum, ehe Riemann klären konnte. Die Gastgeber hatten in Person von Michel die Großchance, auf 4:2 zu erhöhen, doch Krahl war zur Stelle. In der 55. Minute forderte die über 2500 mitgereisten FCK-Fans Elfmeter, doch der Schubser von Mehlem an Hanslik war für Schiedsrichter nicht relevant genug. Riesenjubel dann in der 61. Minute: Nach einem Hanslik-Eckball stieg Ache unwiderstehlich in die Luft und köpfte zum 3:3-Ausgleich ein. Doch das Spiel nahm wieder eine andere Wendung. Während Bilbija in der 70. Minute die Paderborner Führung knapp verpasste, war es zwei Minuten später der eingewechselte Grimaldi, der sich robust gegen Ache durchsetzte und für das 4:3 für die Heimmannschaft sorgte. FCK-Torjäger Ache wiederum hatte kurz darauf das 4:4 auf dem Fuß, Riemann parierte mit sehenswerter Fußparade. In der 89. Minute landete der Ball wieder im Lautrer Tor: Doch der VAR nahm den Treffer von Michel, der auf Krahl zulief und diesen überlupfte, wieder zurück. Der FCK schöpfte weiter Hoffnung, doch in der 95. Minute dann der KO-Schlag durch einen abgefälschten Schuss von Zehnter – die Entscheidung für Paderborn, die nach dem 5:3-Heimsieg den FCK in der Tabelle überholten und nun den Relegationsplatz einnehmen.
Nach den Ergebnissen der Konkurrenz – Hamburg und Köln konnten sich nach ihren Siegen etwas absetzen – geht der FCK als einer der Verlierer dieses 26. Spieltages hervor und führt nun auf Platz 4 das enge Verfolgerfeld, welches sechs Mannschaften im Abstand von 3 Punkten umfasst, an.
Nach der Länderspielpause steht am 29.3. das Samstagabend-Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf an. Wollen dir Roten Teufel weiter oben dranbleiben wollen, sollten drei Punkte eingefahren werden – dann wieder mit Kapitän Marlon Ritter, der in Paderborn seine Gelbsperre aussaß.