Weinheim gehört zu den 35 Kommunen im Land, die dieses Jahr mit dem European Energy Award ausgezeichnet wurden – OB nahm das Zertifikat entgegen

v.l.n.r. Oberbürgermeister Manuel Just (Stadt Weinheim); Staatssekretär Dr. Andre Baumann; Klimaschutzkoordinatorin Alisia Meisch (Stadt Bad Dürrheim); Klimaschutzmanager Jürgen Baumer (Stadt Hechingen) Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) – Bald steht es gut sichtbar in der Stadt, ähnlich wie ein Ortsschild: Klimaschutzkommune Weinheim. Ausgezeichnet mit dem European Energy Award. Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just hat jetzt in Freiburg bei der Verleihungsveranstaltung gemeinsam mit Klimaschutzmanagerin Ute Timmermann das Schild überreicht bekommen. Es ist die Visitenkarte einer klimafreundlichen Stadt. Weitere Städte in Baden-Württemberg, die dieses Jahr neu oder erneut ausgezeichnet wurden, sind Bad Dürrheim, Bad Schussenried, Bad Wurzach, Bretten, Bruchsal, Eislingen/Fils, Freiburg, Hechingen, Herrenberg, Karlsruhe, Kornwestheim, Kuppenheim, Lörrach, Meßkirch, Nagold, Oberderdingen, Ochsenhausen, Remseck am Neckar, Schwäbisch Hall und Steinheim an der Murr. 

Insgesamt zeichnete Umwelt-Staatssekretär Dr. André Baumann landesweit 35 Klimaschutz-Kommunen aus, 21 Städte (wie Weinheim), acht Gemeinden und fünf Landkreise.  Mit dem Zertifizierungsverfahren verankern die Kommunen Strukturen für den Klimaschutz in den Verwaltungen und treiben die effiziente Nutzung von Energie und den Ausbau erneuerbarer Energien systematisch voran.

Bei ihrer Erstauditierung erreichte Weinheim sofort einen Zielerreichungsgrad von 53 Prozent. Wie Ute Timmermann erklärte, sei diese Bilanz das Ergebnis aus einer ausbalancierten Mischung zwischen Strategie und Umsetzung. Der European Energy Award (eea) ist ein Klimaschutz-Managementsystem. Zeitgleich mit der Zertifizierung wurde in Weinheim ein neues Klimaschutzkonzept erstellt. Darin ist beschrieben, wie der eea als zentrales Instrument zur Umsetzung und Kontrolle der Klimaschutzmaßnahmen eingesetzt wird. Die Kommunale Wärmeplanung wurde integriert und ein Konzept für eine klimaneutrale Verwaltung erarbeitet. Ein nachhaltiger Mobilitätsplan wird derzeit entwickelt.  Der Gemeinderat hat für dieses Jahr erneut ein Klimaschutzbudget von zehn Euro pro Einwohner beschlossen. Betriebe und Vereine können an Programmen wie KLIMAfit teilnehmen. Ein Sanierungsfahrplan für energetisch ineffiziente kommunale Gebäude ist in Vorbereitung. Sanierungen, wie jene einer Schulturnhalle und eines Hallenbades, sind klimaneutral ausgerichtet.

„Wer das Klima schützt, schützt die Menschen im Land. Der Klimawandel und seine Folgen sind längst für uns alle sichtbar und spürbar. Gegensteuern duldet keinen Aufschub mehr. Deshalb ist es toll zu sehen, wie Kommunen die notwendigen Veränderungen tatkräftig und zielstrebig angehen. Die heute Ausgezeichneten gehen erfolgreich neue Wege in Sachen Energie, sie gehen achtsamer mit Ressourcen um und schützen unsere Lebenswelt. Damit leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele und stellen sich selbst zukunftsfest auf“, betonte Dr. André Baumann. Beim „eea 3.0“ hob Baumann die Stadt Weinheim besonders hervor. Weinheim ist die erste Kommune in Deutschland, die sich nach dem Standard des eea 3.0 auditieren ließ. Die Große Kreisstadt im Norden des Rhein-Neckar-Kreises zielt auf eine klimaneutrale Stadt bis im Jahr 2040 ab, eine klimaneutrale Verwaltung soll sogar schon 2035 gelingen. Oberbürgermeister Manuel Just betonte vor Ort: „Ob Klimaschutz gelingt oder nicht, wird letztendlich von der Akzeptanz, der Kooperation und der Euphorie in der Bevölkerung abhängen. Dafür ist es zwingend nötig, dass die Kommunen mit einem guten Beispiel vorangehen, wir sind froh und stolz, in Weinheim dabei Vorreiter zu sein.“