Wort zum Sonntag von Pfarrerin Dr. Irene Dannemann,
Ein Licht leuchten lassen


Bis zum 25. August 2024 sind vor der Auferstehungskirche und der Friedenskirche Stationen für Kinder und Familien aufgebaut. Sie laden ein, zu einer beliebigen Zeit vorbeizukommen, sich eine Materialtüte zu nehmen und die Stationen anzuschauen, sich die kurzen Geschichten vorzulesen und eine Aktion mitzumachen. Der Inhalt und die ansprechende Gestaltung dieser Aktion entstammt der Feder von Katja Folk, Referentin für Kirche mit Kindern des Evangelischen Dekanats Bergstraße.
Gestern Abend kam ich nach Hause und neben dem Fenster am Pfarrhaus brannten zwei LED-Teelichter. Das sah in der Dunkelheit wunderhübsch aus und hat mich sehr berührt. Ich bin einen Moment stehen geblieben und habe an die unbekannten Menschen gedacht, die diese Lichter angezündet haben.
An der Station wird erzählt König David:
„In den Jahren, als ich fliehen musste, habe ich mal hier und mal dort gelebt. Ich habe als Krieger für mich selbst oder für Geld für andere gekämpft.
Was für eine gottverlassene Gegend, habe ich manchmal gedacht. Aber soll ich euch was sagen? Sie war nicht gottverlassen. Ich war in der Wüste, im schroffen Gebirge, wo der Wind eiskalt weht, ich war auf dem Schlachtfeld. Oft hatte ich Angst oder war verzweifelt. Da war viel Finsternis in mir.
Aber trotzdem: wenn ich ruhig geworden bin und gebetet habe, hat es sich angefühlt, als wäre Gott mit seinem Licht auch dort im Dunkeln.“
Von diesem Licht Gottes spricht Psalm 139, Vers 12: Für dich ist die Finsternis nicht finster und die Nacht leuchtet wie der Tag. Gottes Licht scheint in alle Dunkelheiten unseres Lebens und in alle Verzagtheit. Es gibt viel Schlimmes in der Welt.
Ich denke, wir alle kennen finstere Zeiten oder jemanden, in dessen Leben es gerade finster ist. Da wäre es doch schön, ein Teelicht zu nehmen und es für jemanden anzuzünden, der oder die Gottes Licht gut gebrauchen kann. An die Person zu denken, vielleicht auch für sie zu beten. Und das Licht ins Fenster zu stellen.
Ein Gruß und eine Ermutigung – viele können die auch in diesen heißen und sonnenhellen Sommertagen gut gebrauchen.
Einen gesegneten Sonntag und eine gute kommende Woche wünsche ich Ihnen.
Pfarrerin Dr. Irene Dannemann, Evangelische Christuskirchengemeinde