Städtepartnerschaftswochende mit abwechslungsreiches Programm – akademische Feier am Sonntag
Franconville und Mława haben ihre Verschwisterung offiziell unterschrieben – Bürgermeister Baaß hielt die „Traurede“
Viernheim (Vo) – Rund 70 Gäste aus Viernheims Partnerstädten besuchen Viernheim, die Auftaktveranstaltung am Freitagabend fand im Vereinsdomizil beim Männergesangsverein statt. Die Gäste aus Franconville, Rovigo, Mlawa und Haldensleben wurden von Bürgermeister Matthias begrüßt. Längere Zeit war ein persönlicher Austausch nicht möglich, umso größer war die Freude bei allen das Wochenende vom 28. April bis 1. Mai 2023 gemeinsam in Viernheim zu verbringen. Beim „Abend der Begegnungen“ herrschte eine tolle und ausgelassene Stimmung. Die Ansprache von Bürgermeister Baaß war kurz gehalten, ein wichtiger Satz sagte er auf allen Sprachen „Das Wetter wird besser“, ansonsten wünschte er allen einen schönen Abend mit guten Gesprächen und dann wurde das Grillbuffet eröffnet. Die Jugendlichen aus den Partnerstädten waren zu einem gesonderten Programm in der Alexander von Humboldt Schule.
Am Samstagvormittag begaben sich die Gäste mit Fahrrädern von VRNnextbike nach Mannheim zur Buga 23. Die Teilnehmer wurden in fünf Gruppen nach Sprachen aufgeteilt, bei der Buga angekommen beteiligten sie sich bei Führungen. Um die Mittagszeit kamen alle im Luisenpark an, dort sprach Bürgermeister Baaß und Michael Schnellbach, Geschäftsführer der BUGA Mannheim 2023 GmbH Grußworte an die Anwesenden. Am Samstagabend trafen sich alle zu einem Partnerschaftsabend im Museumgarten, mit kulturellen und musikalischen Beitrag ließen alle den Tag gemütlich ausklingen. Etwa 30 Familien nahmen Gäste auf und hießen sie in ihrer Familie herzlich willkommen. Stephan Schneider vom Kultur-und Sportamt bedankte sich hierfür. Das Unterbringen in den Familien spielt bei den Städtepartnerschaften eine wichtige Rolle.
Die akademische Feier am Sonntagvormittag stand mit dem Leitgedanken der Europawochen „Die Zukunft der EU kann nur gemeinsam gesichert und gestaltet werden“. Die gegenseitige Hilfe und der Zusammenhalt ist eine Basis für ein gemeinsames, friedliches Europa in der Zukunft.
Norbert Schübeler Stadtverordnetenvorsteher Stadt Viernheim sprach die ersten Grußworte.Die Bürgermeister der Partnerstädt hielten auch eine Ansprache.
„Heute treffen sich in Viernheim Partner aus sechs Städten und Gemeinden Europas und Afrikas.
Unsere Städtepartnerschaftsbegegnungen basieren in hohem Maße auf dem, was zurückliegend geleistet wurde. Menschen sind sich begegnet, haben Freundschaft geschlossen, und der dabei begründete feste Wille zu einem Miteinander hat der Städtepartnerschaftsarbeit ihre Grundlage gegeben.
Uns geht es aber tatsächlich immer um die Zukunft. Wir bekennen uns zu diesen Städtepartnerschaften nicht, weil wir darin einen persönlichen Vorteil sehen oder gerade einmal Lust darauf haben. Nein, wir versuchen, mit dem Bekenntnis zur Freundschaft zwischen Menschen, Nationen und Kulturen einen kleinen Teil für eine grundlegende Verständigung auf ein friedliches Zusammenleben in Solidarität auf dieser Welt beizutragen.
Weil es uns um eine solche Zukunft geht, möchte ich für diese Zukunft Wünsche äußern und Hoffnungen zum Ausdruck bringen:
Wir wollen Frieden in der Ukraine.
Dafür aber ist es nötig, die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine jetzt im Krieg zu unterstützen, daran führt kein Weg vorbei, so friedensliebend wir auch sein mögen. Nur so ist Frieden erreichbar, leider. Putin lässt uns keine andere Wahl.
Lernen wir in Deutschland, dass es sehr klug sein kann, auf die Hinweise unserer Partner im Osten Europas zu hören und sie ernst zu nehmen.
Und wenn dann Frieden ist, werden wir alle Möglichkeiten nutzen, um zum Wiederaufbau in der Ukraine beizutragen – das ist unsere und Europas Pflicht!
Des Weiteren:
Wir müssen uns in allen Ländern um den Klimaschutz und um den Klimawandel kümmern. Der Einsatz nicht erneuerbarer Energie in den Industrieländern muss enden. Ein „weiter so“ kann es nicht geben. Schritte der Veränderung sind möglich, aber das Festhalten an Bestehendem muss vorbei sein.
Wir dürfen generell und in diesem Zusammenhang die Solidarität mit den Menschen im Süden nicht aus den Augen verlieren. Insbesondere für unsere Freunde in Burkina Faso hoffen wir dass der Terrorismus zum Erliegen kommt und wieder die Wahl einer Regierung möglich wird.
Ich danke allen, die in Franconville, in Haldensleben, in Rovigo, in Silly, in Mława und in Viernheim zum Gelingen unserer Städtepartnerschaften beitragen, den Bürgerinnen und Bürgern, den Verwaltungen, der Politik, den Bürgermeistern. Darauf können wir auch in Zukunft aufbauen – wir haben ein sehr gutes Fundament!“, so Bürgermeister Baaß.
Im Anschluss folgte die „Traurede“ von Baaß.„ Liebe Stadt Franconville, lieber Xavier, Liebe Stadt Mława, lieber Herr Zeijer, es ist eine einmalige und große Ehre für mich, heute der Standesbeamte bei der Verschwisterung von zwei Städten zu sein, von Städten, die ihr als Bürgermeister anführt.
Städte, die 1.400 Kilometer auseinander liegen, die sich ohne Viernheim wohl nicht gefunden hätten.
Es ist mir eine große Freude, dass Franconville und Mława entschieden haben, ihre Verschwisterung offiziell in unserer Stadt zu unterzeichnen, heute im Rahmen unserer Feier der Städtepartnerschaften.
Ab heute haben wir dann eine Dreier-Städtepartnerschaft Franconville-Mława-Viernheim, wir verbinden den Osten Europas mit dem Westen. Wir werden in Freundschaft beieinanderstehen, in guten wie in schlechten Zeiten.
Die sofortige Bereitschaft von Xavier und unseren Freunden in Franconville zu erleben, als es darum ging, Mława in seiner schwierigen Situation zu unterstützen, war sehr schön. Ergänzt um die warmherzige Dankbarkeit von Sławek und seinem Team in Mława für diese Unterstützung. Das hat die drei Städte sehr schnell zusammengeführt, für mich eine wahre Freude. Xavier und Herr Zeijer, ich darf Euch zusammen für Eure Ansprachen zur Verschwisterung von Franconville und Mława und der anschließenden offiziellen Besiegelung auf die Bühne bitten“.
Eine besondere Aktion gab es noch im Bürgerhaus, Setzlinge für eine nachhaltige Freundschaft wurden eingepflanzt. Daran beteiligten sich Matthias Baaß, Bürgermeister Viernheim, Xavier Melki, Bürgermeister Franconville, Szymon Zejer, Stellv. Bürgermeister Mława, Polen, Bernhard Hieber, Bürgermeister Haldensleben, Luisa Cattozzo, Stadträtin Rovigo und Christophe Bonkoungou, Präfekt der Gemeinde Silly, Burkina Faso.
Die Veranstaltung wurde vom Staatsministerium Hessen im Rahmen der Europawochen 2023 unterstützt. Unter der Leitung der Jugendförderung der Stadt Viernheim präsentierten die Jugendgruppen zu den Leitthemen der Bundesgartenschau in Mannheim und den Herausforderungen der zukünftigen Partnerschaftsarbeit einen Beitrag.
Die Venezianische Kostümgruppe „Incanto del Mondo, der Chor der Goetheschule, die Krakowiak Musik und Tanzgruppe, Leroi Herzer und die „Dörfelspatzen“ Kinderchor des Kinderdörfel und Schule unterstützten die akademische Feier im Bürgerhaus.
Foto: Vo