Verbesserte Lebensrettungschancen durch Defibrillatoren – Infoveranstaltung am 26. November
Handhabung eines Defis ist nicht schwer – Elektroden anlegen, Elektroschock auslösen, Leben retten!

Viernheim (Stadt Viernheim) – Wer in Erster Hilfe fit ist, der kann auch einen Defibrillator leicht bedienen. Dafür benötigt man kein Medizinstudium. Zum Einsatz kommt der Defi bei ungleichmäßigen und raschen Kontraktionen des Herzmuskels, bei lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen, Kammerflimmern oder Herzstillstand. Immer dann, wenn das Herz seine Funktion als Blutpumpe nicht mehr erfüllt. Mit Hilfe von zwei Elektroden – einer unter dem rechten Schlüsselbein und einer unter dem linken Brustmuskel – wird ein Elektroschock von mehreren tausend Volt im Brustbereich ausgelöst, was den Herzschlag reaktiviert. Das Herz kann so seinen normalen Rhythmus und seine Funktion wieder aufnehmen, heißt es in einer Pressemitteilung der städtischen Presse- und Informationsstelle.
Defis können Leben retten! Doch leider gibt es in unserer Stadt zu wenig öffentlich zugängliche Geräte, die bei Notfällen Menschenleben retten könnten. Aus diesem Grunde startet die „Arbeitsgemeinschaft Viernheimer Hilfsorganisationen (AVH)“ in Zusammenarbeit mit der Stadt Viernheim das Projekt „Viernheimer retten Leben“, bei dem es im Kern um verbesserte Lebensrettung durch gekonnte Ersthilfe und Defibrillatoren (Defis) mittels Elektroschock geht. Um einen „Neustart für das Herz“!
Ziel ist es, die Dichte von Defis in städtischen Einrichtungen bzw. im öffentlichen Raum insgesamt zu verstärken. Denn Defis können Leben retten! Und Leben retten können neben Ärzten und Sanitätern auch Ersthelfer, allerdings nur solche, die über notwendige Kenntnisse verfügen. Deshalb will die AVH zum einen entsprechende Kurse zur richtigen Anwendung von Defis (Reanimationstraining) durchführen, zum anderen in diesem Kontext das Interesse der Bevölkerung insgesamt an „Erster Hilfe“ neu wecken, die Bürgerschaft für Gesundheitsprävention sensibilisieren und dadurch auch Nachwuchskräfte für die AVH gewinnen. Das Projekt soll im Rahmen einer stadtweiten Kampagne durchgeführt werden. Schirmherr ist der Bürgermeister, Träger des Projekts die AVH.
Um dieses Ziel zu erreichen, planen die Akteure mehrere Aktionen und Veranstaltungen in diesem und im nächsten Jahr. Der Startschuss fällt am Montag, 26. November 2018, um 18.00 Uhr im Ratssaal des Rathauses mit einer Informationsveranstaltung. Bürgermeister Matthias Baaß sowie Roger Deuser, Marc Häffner und Björn Hörnle von der AVH haben hierzu alle in Frage kommenden Unterstützer (Vereine, Kirchen, Selbsthilfegruppen, Großfirmen, Banken und Sparkassen, Apotheken und andere) eingeladen. Selbstverständlich sind auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich willkommen. Bei dieser Veranstaltung geht es um die konkrete Vorstellung der Projektidee „Viernheimer retten Leben“. Der Viernheimer Arzt Marc Häffner wird Anwendungsmöglichkeiten und Handhabung eines Defis an einer Reanimationspuppe praktisch erklären.
Bürgermeister und AVH würden sich freuen, wenn sich möglichst viele Gruppen, Unternehmen, Lebensmittelmärkte etc. dafür entscheiden könnten, einen Defi für die eigene Firma, Kirche, Verein und Apotheke anzuschaffen. Dankbar wäre man selbstverständlich auch für eine finanzielle Unterstützung durch Sponsoren. Ein Defibrillator kostet circa 1.700 Euro.
Wer schon über einen Defi verfügt, sollte dies bei der Informationsveranstaltung mitteilen oder an Hermann Wunderle von der städtischen Presse- und Informationsstelle (HWunderle@viernheim.de, Telefon 06204 988-238) weiterleiten. Geplant ist eine Auflistung von allen öffentlich zugänglichen Defis sowie eine Information der Öffentlichkeit über die einzelnen Defi-Standorte, die von außen durch entsprechende Kennzeichnung (Hinweisschild mit Defi-Abbildung) erkennbar sein sollen. Nur wenn man weiß, ob und wo Defis vorhanden sind, kann man im Notfall schnell helfen und Leben retten.