Beim AC Lichtenfels angetreten: Die Bundesliga-Athleten des SRC 1896 Viernheim.
Foto: SRC

Viernheim (MZ) – Am vierten Kampftag sollte der SRC Viernheim erstmals in dieser Saison auswärts antreten. Der Gegner: AC Lichtenfels („Eagles Lichtenfels“). Am frühen Sonntagmorgen machte sich die kleine Gruppe des SRC auf den Weg nach Bad Staffelstein, Austragungsort dieses Bundeligakampfes. Bad Staffelstein liegt in Oberfranken zwischen Bamberg und Coburg, also über 300km von Viernheim entfernt. Mannschaft, Trainer und Betreuer waren gespannt, welche Athleten auf Seiten des AC Lichtenfels aufgestellt sein würden; wusste man doch, dass der Verein mit seinem relativ großen Kader „aus dem Vollen“ schöpfen konnte. Genau so kam es dann auch. Top-Athleten sollten den SRC‘lern gegenüberstehen. Einen ersten Eindruck erhielten die Viernheimer bereits beim Einmarsch. Wenn sicherlich auch nicht mehr als 350 Fans der Eagles den Weg in die Halle gefunden hatten, würden sich diese jedoch im Laufe des Kampftages wie ein Vielfaches anfühlen. Lautstark, dennoch immer fair. Gleiches galt für das gegnerische Team.

 

Pünktlich um 15 Uhr eröffnete der erfahrene Kamprichter Thomas Hausmann (Luckenwalder SC/Brandenburg) die Veranstaltung.

 

Kampf 1: Freier Stil. Gewichtsklasse 57kg

Ahmet Peker, Jahrgang 1989, dreifacher Gewinner Junioren-WM (Lichtenfels) – Vasyl Ilnytskyi (SRC)

Ilnytskyi zeigte einen guten Kampf, lag zur Pause 5:2 zurück, steigerte sich zwar in der zweiten Hälfte, konnte jedoch nicht jeden Angriff parieren.

Wertung: 10:2 Sieg nach Punkten für Peker

 

Kampf 2: Griech.-röm. Stil. Gewichtsklasse 130kg

Karl Marbach, Jahrgang 2000, Erster bei DM der Kadetten 2017, Siebter bei EM der Kadetten 2017 (Lichtenfels) – Constantin Hutuleac (SRC)

Hutuleac bot seine bislang deutlich beste Leistung für den SRC. Zur Pause lag er mit einem Punkt vorne. Gegen Ende des Kampfes konnte Marbach ebenfalls einmal punkten, sodass der Sieg („letzter erzielter Punkt“) bei diesem Stand nach Lichtenfels ging.

Wertung: 1:1 Sieg nach Punkten für Marbach

 

 

 

Kampf 3: Griech.-röm. Stil. Gewichtsklasse 61kg

Justas Petravicius, Jahrgang 1995, Zwölfter bei EM 2020 (Lichtenfels) – Mirko Hilkert (SRC)

Gegen den bekanntlich starken Athleten Mirko Hilkert fuhr Lichtenfels wahrlich „schweres Geschütz“ auf. Hilkert fightete wie immer gut, zur Pause lag sein Gegner jedoch bereits mit 8:0 Punkten vorne. Auch in der zweiten Hälfte sollte es Hilkert nicht gelingen, sich gegen den schwereren Litauer durchzusetzen.

Wertung: 15:0 Sieg (Techn. Überlegenheit) für Petravicius

 

Kampf 4: Freier Stil. Gewichtsklasse 98kg

Stefan Kehrer, Jahrgang 1985, sechsfacher Gewinner bei DM, Siebter bei WM 2015, (Lichtenfels) – Sebastian Schmidt (SRC)

Sebastian Schmidt zeigte sich von Beginn an deutlich agiler und es kamen niemals Zweifel auf, dass er die Kontrolle über den Kampf behalten sollte. Mit einem Punkt Vorsprung ging es in die Pause. Trotz erkennbarer Schmerzen an der Hand ließ Schmidt seinem Gegner in diesem Duell keine Chance. Sein Kampfeswille wurde mit einem verdienten Sieg gegen den auch in der Region bestens bekannten Kehrer belohnt.

Wertung: 0:3 Sieg nach Punkten für Schmidt

 

Kampf 5: Freier Stil. Gewichtsklasse 66kg

Stoyko Rusev, Jahrgang 1979 (Lichtenfels) – Krystian Krupinski (SRC)

Krupinski schien wie verwandelt. Er rang konzentriert, schnell und technisch raffiniert. Schon in der ersten Hälfte lag er mit vier Punkten in Führung, erhöhte diese nach der Pause auf sechs Zähler. Krupinski scheint endgültig in der Deutschen Bundesliga – und beim SRC – „angekommen“ zu sein.

Wertung: 0:6 Sieg nach Punkten für Krupinski

 

Pausenstand:

8:4 (für Lichtenfels)

 

Kampf 6: Griech.-röm. Stil. Gewichtsklasse 86kg

Hannes Wagner, Jahrgang 1995, Dritter bei EM 2020 u. 2021 (Lichtenfels) – Julian Scheuer (SRC)

Aushängeschild u. Vorzeigeathlet aus Lichtenfels, Hannes Wagner, sollte zu einer schweren, wenn nicht gar unlösbaren Aufgabe für den sympathischen Julian Scheuer werden. Zu Beginn des Kampfes hielt sich Scheuer zwar gut, sah sich Wagners Erfahrung und Stärke letztendlich jedoch nicht gewachsen. Wagner erzielte somit die Punkte für das Lichtenfelser Team.

Wertung: 16:0 Sieg (Techn. Überlegenheit) für Wagner

 

Kampf 7: Griech.-röm. Stil. Gewichtsklasse 71kg

Rumen Savchev, Jahrgang 1988 (Lichtenfels) – Pascal Hilkert (SRC)

Sicherlich eines der am härtesten umkämpften – und somit auch spannendsten – Duelle des Abends. Pascal Hilkert ging zunächst mit einem, dann mit drei Punkten in Führung. Die Stimmung im Saal war zu diesem Zeitpunkt bereits am Brodeln. Hilkert stellte sein ganzes Können unter Beweis. Nach der Pause attackierte der Bulgare härter. Hilkert blieb davon unbeirrt und gewann den Kampf sicher und souverän.

Wertung: 1:5 Sieg nach Punkten für Hilkert

 

Kampf 8: Freier Stil. Gewichtsklasse 80kg

Marcel Berger, Jahrgang 1998, Fünfter bei DM 2019 (Lichtenfels) – Matthias Schmidt (SRC)

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es sollte das Highlight des Abends werden. Matthias Schmidt rang von Beginn an auf hohem Niveau und überzeugte technisch ausgereift. Wahrlich hervorragendes Ringen! Es schien nahezu unmöglich, von diesem Kampf nicht gefesselt zu sein, bei dem Schmidt bereits in der Pause in Führung lag. In der zweiten Hälfte dann, kam es nach einem Coup von Schmidt (den viele in der Halle bereits als Schultersieg für den SRC’ler wahrgenommen hatten), zu einer verletzungsbedingten Unterbrechung. Berger blieb nach dieser Parade auf der Matte liegen und wurde sodann behandelt. Für viele unverständlich rang er verbissen und sichtlich angeschlagen weiter. Auch der Lichtenfelser Trainer, Tobias Schütz, griff nicht ein. Es war eine große sportliche Geste von Matthias Schmidt, der zuletzt nicht mehr agierte, und die somit den Kampf beendete. Am Ende des Tages waren es zahlreiche Fans der Eagles, die auf Schmidt zugingen, ihm verbal Respekt zollten und ihm Anerkennung für seine Fairness aussprachen. Ein deutliches Zeichen.

Wertung: 2:6 Sieg nach Punkten für Schmidt

 

Kampf 9: Freier Stil. Gewichtsklasse 75kg

Zsombor Gulyas, Jahrgang 1992 (Lichtenfels) – Arkadiusz Böhm (SRC)

Böhm konnte zunächst gut mithalten und der Kampf schien sich lang auf einem Niveau abzuspielen. Mit nur einem Punkt Vorsprung ging der Gegner in die Pause. In der zweiten Hälfte kam Gulyas jedoch deutlich stärker zurück. Böhm gelang es nicht mehr, sich dauerhaft aus dessen Umklammerung zu lösen und so gingen diese Punkte nach Lichtenfels.

Wertung: 14:0 Sieg nach Punkten für Gulyas

 

Kampf 10: Griech.-röm. Stil. Gewichtsklasse 75kg

Selcuk Can, Jahrgang 1995, Achter bei EM 2021, Dritter bei EM 2020 (Lichtenfels) – Marco Schmitt (SRC)

Erneut war Marco Schmitt für den nach wie vor nicht zur Verfügung stehenden Rumänen Alexandru Dosoftei angetreten. Schmitt startete angriffslustig in den Kampf. Er hielt sich deutlich besser als in der Vorwoche. Dennoch bekam er schließlich die Übermacht des türkischen Meisters zu spüren, der den Kampf wie erwartet für sich entscheiden konnte.

Wertung: 11:0 Sieg (Schultersieg) für Can

 

Endstand:

19:8 (für Lichtenfels)

 

Eine Steigerung zum letzten (Heim-)Kampftag des SRC war bei den Viernheimer Ringern deutlich zu erkennen. Bedenkt man, dass Lichtenfels seine besten Athleten auf die Matte schickte, sind vier von zehn gewonnenen Kämpfen eine bemerkenswerte Leistung für die Mannschaft von Trainer Michael Böh.

 

Die nächsten Termine im SRC-Kalender:

 

Am kommenden Samstag (30. Oktober) stellt sich die Bundesliga-Mannschaft auswärts dem derzeitigen Tabellenführer SV Wacker Burghausen (Oberbayern).

 

Die Zweite Mannschaft tritt am Freitag, 5. November wieder auf die Matte, dann auswärts im Derby beim ASV Ladenburg. Am gleichen Tag ringt auch die Schüler-KG Viernheim-Ziegelhausen bei der KG Ladenburg/Rohrbach.