MEILO-Geschäftsführer Holger Schmitz, Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid, Mitinhaber Frank-Steffen Meinhardt, RP-Abteilungsleiter Rainer Fuchs, Betriebsleiter Manuel Götz (von links).
Foto: Regierungspräsidium Darmstadt
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Darmstadt / Gernsheim (Regierungspräsidium Darmstadt) – Das Thema Plastikmüll ist derzeit in aller Munde. Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid hat deshalb diese Woche in Gernsheim die neue Wertstoff-Sortieranlage der Firma MEILO besichtigt. Bei einem Rundgang machte sie sich ein Bild von den Dimensionen der Anlage. Diese ist seit Juni im Regelbetrieb und kann bis zu 120.000 Tonnen Verpackungen pro Jahr sortieren. Damit befindet sich Europas modernste Wertstoff-Sortieranlage im Rhein-Main-Gebiet.

Das RP Darmstadt hat das Vorhaben begleitet und die Anlage vor gut einem Jahr genehmigt. Sie besteht aus einer Eingangshalle (Input), einer Maschinenhalle samt Technik und aus einem teils überdachten Freilager für den Ausgang (Output). Insgesamt zwölf verschiedene Wertstoff-Bestandteile kann die Anlage aussortieren. Diese werden in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt und daraus Recyclingprodukte hergestellt. Die Recyclingquote der Anlage liegt mit über 50 Prozent über den EU-Vorgaben.

Das Einzugsgebiet der Anlage hat einen Radius von rund 100 Kilometern: Von insgesamt 4,5 Millionen Einwohnern aus Hessen, Nordbayern und dem nördlichen Baden-Württemberg wird dort nun der Inhalt von gelben Säcken und gelben Tonnen verarbeitet. Die beiden an der Anlage beteiligten Firmen, das Wallauer Unternehmen Meinhardt und die Firma Lobbe-Entsorgung aus Iserlohn (MEILO), sind schon lange in der Müllentsorgung tätig.

„Ausgangspunkt sollte natürlich immer die Abfallvermeidung sein“, so Regierungspräsidentin Lindscheid. Der dennoch anfallende Müll müsse jedoch so weit wie möglich recycelt werden, damit die wertvollen Stoffe wieder in den Wirtschaftskreislauf gelangen und für neue Produkte zur Verfügung stehen. Mit der neuen Anlage komme man diesem Ziel näher. Sie dankte dem beim RP federführenden Dezernat „Abfallwirtschaft – Anlagen“ für die geleistete Arbeit im Genehmigungsverfahren für die Abfall-Behandlungsanlage.

Der Anlagenbetreiber erklärte, dass bezüglich der Frage was und wie in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne darf, noch immer sehr viel Aufklärungsarbeit notwendig sei. Er appellierte an die Verbraucherinnen und Verbraucher, alte Videokassetten nicht über den gelben Sack oder die gelbe Tonne zu entsorgen, sondern im Restmüll. Außerdem sollten Aludeckel von Plastikbechern (z.B. Joghurt) vollständig entfernt und beide getrennt über Gelben Sack bzw. Gelbe Tonne entsorgt werden. Nur so sei eine Trennung dieser beiden Wertstoff-Bestandteile möglich.