Die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Angelika Beckenbach lud Vertreterinnen und Vertreter des Gesundheitssektors ein / Im Fokus standen aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Pflegeausbildung

 

Kreis Bergstraße (kb)- Bereits zum 21. Mal tagte kürzlich die 21. Lokale Gesundheitskonferenz des Kreises Bergstraße, zu der die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Angelika Beckenbach einlud.  Der Einladung folgten wieder zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitssektors, beispielsweise Vertreterinnen und Vertreter der Krankenhäuser, Ärztenetze, Hebammen, der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen sowie des Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG).

 

Nach der Begrüßung durch die Erste Kreisbeigeordnete stellte Marlene Didion-Seehaus, Schulleiterin und Geschäftsführerin des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe Bergstraße, das Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Bergstraße sowie aktuelle Ausbildungszahlen der generalistischen Pflegeausbildung vor. Die hier ebenfalls kommunizierte steigende Abbruchquote sei insbesondere auf hohe Anforderungen und falsche Vorstellungen über den Beruf zurückzuführen, so Digion-Seehaus. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, engagieren sich Gesundheitseinrichtungen aktiv in der Nachwuchsgewinnung, beispielsweise durch die Anwerbung internationaler Fachkräfte, Unterstützung bei der Wohnungssuche oder Anpassung der Arbeitszeiten.

 

Anschließend stellte Gudrun Statz, Schulleiterin der Gesundheitsakademie Bergstraße, die Gesundheitsakademie Bergstraße vor und berichtete über den Anstieg an Bewerbungen für die Pflegehilfskraftausbildung. Ein entscheidender Vorteil in Hessen ist die Möglichkeit, die Ausbildung auch ohne Hauptschulabschluss zu absolvieren. Dies ist insbesondere für internationale Bewerbende, deren Schulabschlüsse noch nicht anerkannt sind, eine Erleichterung. Zudem berichtete sie über Erfahrungen bei der Akquirierung von Pflegekräften im Ausland. Demnach nehmen Gesundheitseinrichtungen sowohl direkt vor Ort Kontakt zu Bewerbenden auf, als auch über verschiedene Agenturen.

 

Weiterhin stellten Ute Molden, Abteilungsleitung der Berufsschule der Karl Kübel Schule Bensheim, und Maged Hassanien, Koordinator des Ausbildungszweigs zum Medizinischen Fachangestellten (MFA) der Karl Kübel Schule Bensheim, die MFA-Ausbildung an der Karl Kübel Schule Bensheim vor. Aktuelle Herausforderungen sind vor allem Schulabsentismus, hohe Anforderungen an die Auszubildenden sowie ein unzureichendes Verständnis des Berufsbildes. Um dem entgegenzuwirken, bietet die Schule zahlreiche Unterstützungsangebote an. So gibt es beispielsweise eine qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule (QuABB), die Auszubildende bei Konflikten im Betrieb oder bei Schwierigkeiten in der Berufsschule unterstützt. Zudem helfen Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter beispielsweise bei individuellen Anliegen und Bewältigung von Traumata. Auch verschiedene Coachingangebote unterstützen Auszubildende beim „Lernen zu lernen“ sowie bei Prüfungsängsten.  Außerdem wird der Unterricht durch verschiedene digitale Tools gestaltet. Neben dem digitalen Klassenbuch und der digitalen Tafel werden intensive und aktivierende Lernphasen mit KI-Assistenten gestaltet. Auch zur Prüfungsvorbereitung unterstützten mehrsprachige KI-Assistenten bei der Erstellung von Lernfragen und Prüfungssimulation.

 

Abschließend stellte Christina Arnold, Mitarbeiterin bei der Fachstelle – Leben im Alter des Kreises Bergstraße, die Pflegekampagne 2024 des Kreises Bergstraße vor. Nach der Auftaktveranstaltung im März 2024 folgten zahlreiche Aktionen im Rahmen der Pflegekampagne. Bei verschiedenen Online- und Präsenzveranstaltungen stellten Pflegeschulen und Ausbildungseinrichtungen die Ausbildungsmöglichkeiten im Pflegeberuf vor. Besonders erfolgreich war der „Boy`sDay“, bei dem Jungen im Alter von elf bis 14 Jahren erste Einblicke in die Berufsbilder Pflegefachmann, Altenpfleger und Pflegehelfer gewinnen konnten. Ein weiteres Highlight war der Aktionstag „Erlebnisort Klinik“, der Schülerinnen und Schülern praxisnahe Einblicke in den Pflegealltag ermöglichte. Fortgesetzt wird die Pflegekampagne mit einer Wanderausstellung in Form von Roll-Ups über Pflegeberufe, die in allgemeinbildenden Schulen, Jobcentern sowie Rathäusern aufgestellt werden.

 

Die nächste Lokale Gesundheitskonferenz des Kreises Bergstraße ist für Herbst dieses Jahres geplant.