Foto: Yaa Soma Freundeskreis Burkina Faso e.V.

Viernheim (W.Stülpner) — Auf dem staubigen Schulhof von Peiyri in Burkina Faso, tummeln sich rund 100 Kinder vor dem Schulhaus, das schon bessere Zeiten gesehen hat. Doch der Ort strahlt Zuversicht und Freude aus, weil hier auch in den Ferien gearbeitet wird. Direktor Geoffroy Bado bietet zusammen mit seinem Kollegen Inoussa Ouedraogo den Schülerinnen und Schülern Nachhilfe an, damit diese besser in der Schule werden. Die beiden Lehrer tun das aus freien Stücken, obwohl es ein enormer Zeitaufwand ist, mit viel Fahrerei verbunden ist und nicht bezahlt wird.

Jeden Tag von 7 bis 12 Uhr, vier Tage die Woche, treffen sich die beiden Lehrer mit ihren Schülern. Die Uhr und die Zeit scheinen dabei fast nebensächlich, denn es geht um mehr als den Lernstoff: Es geht um Selbstvertrauen, Durchhaltevermögen und die Überzeugung, dass Bildung der einzige sichere Weg aus dem Kreislauf aus Armut und Perspektivlosigkeit ist. In einer Klasse, in der manchmal nur wenige Tische und abgenutzte Schreibhefte darauf warten, genutzt zu werden, nehmen sich Geoffroy und Inoussa Zeit für jeden einzelnen Schüler.

„Wenn ein Kind in der Schule scheitert, verliert es schnell den Mut“, sagt Geoffroy, während er einen Aufsatz korrigiert. „Hier geht es nicht um Noten, sondern darum, dass die Kinder sehen: Jemand glaubt an sie. Jemand kümmert sich und hilft.“ Die Nachhilfestunden decken die wichtigsten Fächer ab: Mathematik und Französisch, aber es geht auch darum, wie man sich Ziele setzt und wie man Hausaufgaben effektiv angeht.

Ferien mit Urlaubsreisen und Freizeitaktivitäten kennen die Kinder in Burkina Faso in der Regel nicht. Wenn keine Schule ist, bleiben sie auf den Gehöften der Familie und müssen bei der Feldarbeit und Ernte helfen. Doch heute sitzen viele Kinder fröhlich in den Tischbänken, die Augen voll Erwartung, die Stifte in der Hand fest umklammert und sind begeistert am Rechnen und Schreiben.

Eine Schülerin, Aïcha, erzählt leise, wie sie sich vor dem Unterricht oft schämte, ihre Hausaufgaben nicht fertig zu bekommen. „Jetzt traue ich mich, Fragen zu stellen“, sagt sie und lächelt schüchtern. Ihr Klassenkamerad Issa nickt zustimmend: „In Geoffroys Unterricht weiß ich, dass wir gut sind und dass unsere Träume möglich sind.“ Solche Momente zeigen, wie stark die Wirkung dieser freiwilligen Initiative sein kann. Die Eltern sehen die Nachhilfestunden als Brücke zwischen notdürftiger Schulbasis und einer besseren Zukunft – eine Brücke, die jeden Tag weitergetragen wird.

Auch die burkinischen Bildungsbehörden wertschätzen regelmäßig das außerordentliche Engagement der Lehrerinnen und Lehrer vom Freundeskreis Yaa Soma, durch den die Dorfschulen regelmäßig mit Lehrmaterialien, Tischen, Solarlampen und Schulspeisung unterstützt werden. Lehrkräfte vor Ort berichten von einer größeren Motivation der Kinder sich aktiv am Unterricht und am Schulalltag zu beteiligen, mehr Fragen zu stellen und mehr Aufgaben anzugehen. Doch Direktor Geoffroy Bado bleibt bescheiden: „Es ist kein Wunder, es ist Arbeit. Und Arbeit verdient Respekt.“

Während draußen die Sonne über der staubigen roten Erde brennt, lebt drinnen im Schulhaus die Hoffnung, dass mit dem Engagement in der Schule von Peiyri, nicht nur Wissen vermittelt wird, sondern dass sich hier durch Bildung Träume entfalten können und den Kindern eine gute, selbstbestimmte Zukunft offensteht.

Wenn Sie auch „Kinderträume durch Bildung“ wahr werden lassen möchten, unterstützen Sie die Schulprojekte vom Freundeskreis Yaa Soma mit Ihrer Spende!

Volksbank Darmstadt Mainz IBAN DE 51 5519 0000 0669 5570 19   BIC MVBM DE55

Sparkasse Starkenburg IBAN DE 78 5095 1469 0003 0961 69           HELADEF 1 HEP

Bei Angabe Ihrer Adresse erhalten Sie eine Spendenquittung.