Wirtschaftsförderer Alexander Schwarz (links) und Armin Domesle vom RKW Hessen kennen die Herausforderungen bei der Unternehmensnachfolge
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Die städtische Wirtschaftsförderung weist auf die geförderten Hilfen hin, um die Unternehmensnachfolge rechtzeitig und professionell anzugehen. Es ist wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema Unternehmensnachfolge auseinanderzusetzen und sich von Fachleuten beraten zu lassen. Hier kann die vom hessischen Wirtschaftsministerium geförderte Beratung des Kooperationspartners der Wirtschaftsförderung Viernheim, das Rhein-Main-Kreis-Werk (RKW) Hessen sehr hilfreich sein

 

Die Zahlen sind ernüchternd: In Deutschland stehen in den nächsten Jahren hunderttausende Unternehmen vor der Übergabe an die nächste Generation. Doch viele Mittelständler tun sich schwer damit, einen Nachfolger zu finden und die Übergabe vorzubereiten. „Das hat gravierende Folgen. Es droht nicht nur der Verlust von zahlreichen Arbeitsplätzen, sondern auch Know-how und Innovation können nicht weitergegeben werden“, so Armin Domesle vom RKW Hessen. Die Gründe für die Schwierigkeiten bei der Unternehmensnachfolge sind vielfältig: Zum einen fehlt es an geeigneten Nachfolgern oder junge Menschen haben viel Respekt vor dem Risiko und der Verantwortung, die mit der Führung eines Unternehmens verbunden sind. Zum anderen ist die Übergabe eines Unternehmens ein komplexer Prozess, der viel Zeit und Planung erfordert. „Viele Unternehmer scheuen diese Herausforderung und verschieben die Nachfolgeplanung daher auf die lange Bank. Doch die rechtzeitige Planung der Unternehmensnachfolge ist entscheidend, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Es gibt verschiedene Modelle der Unternehmensnachfolge, die je nach individueller Situation des Unternehmers und des Unternehmens in Frage kommen können“, ergänzt Wirtschaftsförderer Alexander Schwarz. Das RKW Hessen bietet ein Expertennetzwerk, um Beratung und Lösungsmöglichkeiten für alle Phasen und Bereiche der Unternehmensübergabe anzugehen. Für kleine und mittlere Unternehmen kann die Nachfolge- und Übernahmeberatung auf beiden Seiten gefördert werden, beispielsweise mit einer Unternehmensübergabeberatung. „Den idealen Zeitpunkt für die Unternehmensübergabe gib es nie – es sollte nur rechtzeitig und nicht kurz vor zwölf damit begonnen werden. Wir bieten zuerst ein kostenfreies Erstgespräch,

 

welches aufgrund der Vertraulichkeit nicht unbedingt im Unternehmen stattfinden muss. In diesem Gespräch versuchen wir die Knackpunkte bei der möglichen Unternehmensübergabe herauszufiltern und dann den oder die richtige Expertin zu finden. Die Spannbreite ist hier enorm, es ist ein Unterschied, ob ein Maschinenbaubetrieb, eine Apotheke, ein Softwaredienstleister, eine Arztpraxis oder eine Schreinerei übergeben werden sollen. Die Ermittlung eines Unternehmenswertes, Gespräche mit potentiellen Interessenten und Investoren, sowie die Begleitung während des Übergabeprozesses sind nur einige Beispiele im Rahmen dieser geförderten Beratung. Die Bezuschussung der Beratung durch das Land Hessen kann bis zu 50 Prozent betragen, abhängig von dem jeweiligen Honorar des Experten, maximal sind bis zu 15 Beratungstage pro Unternehmen und Kalenderjahr mit bis zu 400 Euro Förderung möglich – für Übernehmer sogar bis 600 Euro – so reduziert sich das Beratungshonorar deutlich. Wir haben hier einen großen Expertenpool, um zielgerichtet empfehlen zu können“, erläutert Armin Domesle

 

Die übernehmenden Personen können ihrerseits von zwei Programmen profitieren. Erstens von einer geförderten Gründungsberatung im Vorfeld ihrer Übernahme eines bestehenden Betriebs oder zweitens von einem geförderten Nachfolgecoaching zeitlich direkt nach der Geschäftsübernahme zur erfolgreichen Stabilisierung des übernommenen Betriebs. Das Existenzgründungsprogramm kommt im Vorfeld der Unternehmensgründung zum Einsatz und unterstützt die Gründenden vor Beginn ihrer Selbstständigkeit noch als Privatperson bei der Erstellung eines Businessplanes. Oft ist ein bankfähiger Businessplan Ziel der Beratung. Beraten wird aber auch, wenn bei sonstigen Aspekten der Gründung Unterstützung gebraucht wird, das entscheidet der zu Beratende. Unterstützung gibt es zum Beispiel bei Themen, wie Marketing und Vertrieb, Positionierung, dem ersten Online-Auftritt oder bei anderen spezifischen Fragen rund um die Gründung, wie beispielsweise die Unternehmensnachfolge. Bei der Förderung im Bereich Nachfolgecoaching geht es um strukturierte Gespräche zwischen einem Coach und einem oder mehreren Klienten. Es kann sich um ein Einzelcoaching, Teamcoaching oder Projektcoaching handeln. Im Unterschied zur klassischen Beratung liefert der Coach in der Regel keine direkten Lösungsvorschläge, sondern begleitet die Entwicklung eigener Lösungen. Dabei fungiert der Coach als neutraler und kritischer Gesprächspartner und verwendet Methoden aus dem gesamten Spektrum der Personal- und Führungskräfteentwicklung.

 

Weitere Informationen erhalten Interessierte bei Armin Domesle, RKW Hessen, telefonisch unter 06107/96593-43, per E-Mail unter a.domesle@rkw-hessen.de oder auf der Homepage unter www.rkw-hessen.de.