Weinheimer Sirenen heulen, aber werden nicht überall in voller Lautstärke wahrgenommen
Nach der Sirenenprobe am vergangen Freitag, hat die Feuerwehr die Umfrage Ergebnisse ausgewertet. Die Feuerwehr hatte die Bürger um Unterstützung gebeten, um einen Überblick zu bekommen, wo die Warntöne wahrgenommen werden.

Weinheim[R.Mittelbach] – Die jüngste Sirenenprobe in Weinheim wurde im gesamten Stadtgebiet grundsätzlich wahrgenommen. Das geht aus den Auswertungen der aktuellen Bürgerbefragung mit einem Abgleich und aus dem vergangen Jahr 2024 hervor, die von der Feuerwehr Weinheim durchgeführt wurden. Die Feuerwehr hatte über ihre Internetseite eine Umfrage zur Verfügung gestellt. Die Rückmeldungen zeigen, dass die Sirenensignale in nahezu allen Bereichen zu hören waren. Allerdings wurden die 28 Sirenen im Stadtgebiet in unterschiedlichen Lautstärken wahrgenommen. Diese Unterschiede hatte die Feuerwehr bereits vermutet, wurden aber durch die Befragung noch mal bestätigt. In einigen Straßenzügen, insbesondere in topografisch abgeschirmten Lagen oder dichter bebauten Wohnbereichen, wurde die Sirene nur schwach oder gar nicht gehört. Die Gründe hierfür können vermutet die Feuerwehr durch bauliche Veränderungen, Lärmschutzmaßnahmen, neue Wohngebäude oder auch meteorologische Bedingungen wie die Windrichtung zum Zeitpunkt der Probe.
Die Stadt und die Feuerwehr Weinheim werden daher die aktuelle Ausleuchtung der Sirenenstandorte im gesamten Stadtgebiet analysieren und versuchen diese in der Zukunft weiter zu optimieren. Eine Erweiterung oder technische Nachrüstung in bestimmten Bereichen wird geprüft. Wichtig ist aber auch, dass die Sirene nur ein Bestandteil der Bevölkerungswarnung ist. Die Feuerwehr setzt hier auch auf weitere Möglichkeiten der Warnung für die Bevölkerung. Über die Leitstelle Rhein-Neckar können im Bedarfsfall zusätzlich auch die bekannten Warn-Apps NINA und KATWARN ausgelöst werden, sowie das Cell Broadcast-System eingesetzt werden, das Warnmeldungen direkt auf Mobiltelefone sendet unabhängig von installierten Apps.
Trotz moderner Technologien bleibt die Sirene ein zeitgemäßes und unverzichtbares Warnmittel, um insbesondere Menschen zu erreichen, die keinen Zugang zu Smartphone, Internet oder sozialen Medien haben. Auch in Zukunft soll sie ein zentraler Baustein der kommunalen Sicherheitsstruktur bleiben. Neben der digitalen Warnung setzt die Stadt weiterhin auf klassische Informationswege wie das Radio, die lokale Presse und städtische Kanäle im Internet. Hier werden dann bei Warnungen auch Informationen zur Verfügung gestellt. Die Sirenenprobe hat grundsätzlich gut funktioniert. Mit den gewonnen Erkenntnissen, wird man nun weiter arbeiten können, um das Warnsystem zum Schutz aller Bürgerinnen und Bürger weiterzuentwickeln.
Am 11. September 2025 werden die Sirenen dann erneut heulen. An diesem Tag findet dann der bundesweite Warntag statt, der auch der Erprobung der Warnsysteme dient. Am Bundesweiten Warntag wird ab 11:00 Uhr eine Probewarnung in Form eines Warntextes an alle am Modularen Warnsystem (kurz: MoWaS) des Bundes angeschlossene Warnmultiplikatoren (zum Beispiel Rundfunksender und App-Server) geschickt. Die Warnmultiplikatoren versenden die Probewarnung zeitversetzt an Warnkanäle wie Fernseher, Radios und Smartphones. Dort können Sie die Warnung dann lesen und oder hören. Parallel dazu werden dann auch wieder in Weinheim die Sirenen ausgelöst. Gegen 11:45 Uhr erfolgt eine Entwarnung über die Warnkanäle und Endgeräte, über welche zuvor die Warnung versendet wurde. Über Cell Broadcast wird derzeit noch keine Entwarnung versendet. Die Möglichkeit, auch über diesen Warnkanal zu entwarnen, wird derzeit unter anderem von den Mobilfunknetzbetreibern geprüft, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mitgeteilt hat.