Weinheim: Rettung für die Hildebrandsche Mühle – Hamburger Projektentwickler nimmt markantes Projekt am Weinheimer Weschnitzufer in Angriff
Weinheim (Stadt Weinheim) – Aufatmen in Weinheim: Es gibt gute Zeichen für eine Entwicklung der markanten Hildebrandschen Mühle am Weinheimer Weschnitzufer. Ein Projektentwickler aus Hamburg nimmt das Areal am Weinheimer Ortsausgang in Richtung Birkenau ins Visier. Entstehen soll Betreutes Wohnen und Seniorengerechtes Wohnen.
Nach dem Ausschuss für Technik, Umwelt und Stadtentwicklung hat am Mittwoch auch der Gemeinderat signalisiert, die Rahmenbedingungen für das Gelingen des Projektes zu setzen. Damit kann Projektentwickler Udo Matthias Stocker von der Hamburger Real Estate GmbH das historische Mühlenareal als Gebäudekomplex mit einem Schwerpunkt auf Betreutem und Seniorengerechten Wohnen entwickeln. Stocker hatte die Pläne für die neue Hildebrandsche Mühle bereits zuvor im Ausschuss für Technik, Umwelt und Stadtentwicklung gemeinsam mit dem Hamburger Architekten Alf Prasch vorgestellt.
Stocker bezeichnete die Hildebrandsche Mühle mit seinem denkmalgeschützten Turm und der ebenfalls zu erhaltenden Villa als „sehr anspruchsvolles“ Projekt, das in dieser Form aber realisierbar ist. Den Durchbruch, so der Entwickler, habe der Ankauf eines benachbarten Grundstücks gebracht, so dass die Maßnahme jetzt wirtschaftlich darstellbar sei. Die Wohnungen in der Villa und zwei mehrgeschossigen Neubauten sollen vermietet werden. Mit einem Betreiber sei man bereits in konkreten Verhandlungen, bestätigte Stocker. Er betonte, dass die Erschließung des Areals über eine neue Brücke direkt über die Weschnitz vorgenommen wird. Der Siloturm soll erhalten, aber nicht als Wohnraum genutzt werden.
Der Gemeinderat stimmte dem städtebaulichen Konzept ebenso zu wie dem Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan mit einem geänderten Geltungsbereich gegenüber vorhergehender Planungen. Mit einem Satzungsbeschluss und damit einem Baurecht ist in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 zu rechnen. Oberbürgermeister Manuel Just erklärte erleichtert: „Das lässt sich gut an, wir geben dem Projekt Rückenwind und wünschen dem Projektentwickler viel Erfolg.“
Die Hildebrandsche Mühle, eine denkmalgeschützte Mühle aus dem 18. Jahrhundert, steht seit Jahren leer und musste vor dem Verfall gerettet werden. Vor einigen Jahren sorgte die Mühle bundesweit für Schlagzeilen, weil der Betreiber eines Großbordells Interesse an einer Nutzung angemeldet hatte.