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Weinheim (Stadt Weinheim) –  Was wird statistisch gesehen bleiben vom Corona-Jahr 2020? Soviel steht fest: Es gab weniger Trauungen. Angesichts der Auflagen, die auch in Weinheim die Hochzeiten betroffen haben, haben im zurückliegenden Jahr offenbar etliche Paare ihr Ja-Wort verschoben – auf eine Zeit, in der wieder im großen Kreis geheiratet werden darf. Die Zahl der Trauungen ist in 2020 auf 325 Paare zurückgegangen, das meldet jetzt das Weinheimer Standesamt. Das sind rund 50 weniger als sonst. Hingegen stieg die Zahl der in Weinheim beurkundeten Geburten: 754 Kinder erblickten in Weinheim das Licht der Welt (fast 50 mehr als im Vorjahr), das Verhältnis ist ziemlich ausgewogen: 381 Jungs und 373 Mädchen.

In der Rangliste der beliebtesten Vornamen führt bei den Mädchen Emma vor Emilia und Mila, bei den Jungs Liam vor Luca und Paul. Übrigens wurden rund 560 Kinder in einer bestehenden Ehe geboren, bei knapp 200 Kindern waren die Eltern nicht verheiratet. Noch etwas zur Ehestatistik: Bei fast 80 Prozent der Trauungen hatten beide Partner die deutsche Staatsangehörigkeit, bei 20 Prozent gehörte zumindest ein Partner einer anderen Nationalität an. Es wurden auch drei gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen, jeweils von Männern. Die Sterbefälle nahmen zu: von 567 in 2019 auf 591 in 2020, ebenso die Kirchenaustritte auf 417 (von 349).

Erstmals seit rund zehn Jahren Bevölkerungswachstum ist die Zahl der Einwohner der größten Stadt im Rhein-Neckar-Kreis stagnierend, sogar um circa 80 Personen um 0,2 Prozent ganz leicht rückläufig. Exakt 45 497 Personen waren zum 31. Dezember 2020 in Weinheim gemeldet (Vorjahr 45 581). Das erklärt sich mit einem Blick in die Stadt- und Ortsteile, denn die Neugebiete der zurückliegenden Jahre sind alle besiedelt, selbst in Lützelsachsen wuchs die Bevölkerung nur noch um 1,1 Prozent, eine Steigerung gab es im „Müll“ (+2,1 Prozent), wo es einige größere Wohnbauprojekte gab.

Die Analyse, so die Stadt, sei ein Indiz für den knappen Wohnraum in Weinheim. Wie Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just dazu betont, reagiert die Stadt bereits mit der Ausweisung von neuem Wohnraum in den Neubaugebieten „Allmendäcker“ und „Westlich Hauptbahnhof“. In beiden Gebieten liegt die Präferenz auf günstigem Wohnen. Im Laufe der nächsten beiden Jahre soll damit deutlich mehr Wohnraum für Familien geschaffen werden. „Wie man sieht“, so Just, „liegen wir mit dieser Stadtentwicklungsplanung richtig und sind kein Jahr zu früh damit“. Die Weinheimer Bevölkerung besteht aus rund 22 100 Frauen und rund 22 400 Männern, der Ausländeranteil bei 15,7 Prozent.

Die Weststadt (-0,8 Prozent) bleibt mit rund 16 000 Einwohnern der größte Stadtteil vor der Innenstadt mit 4 800 Einwohnern und der „Nordstadt“ mit rund 4550. Mit Abstand größter Ortsteil ist Lützelsachsen mit 5600 Einwohnern, gefolgt von Sulzbach mit 2800, Hohensachsen mit 2700, Oberflockenbach mit 2300, Rippenweier mit 1200 und Ritschweier mit exakt 308 Einwohnern.