Weinheim: Eine Schule zum Wünschen
Die neue Weinheimer „Zweiburgenschule“ bietet ein besonderes pädagogisches Konzept mit engagierter kommunaler Betreuung
Weinheim (Stadt Weinheim) – Im neuen Logo der Weinheimer Zweiburgenschule tanzen zwei Kinder zwischen der Windeck und der Wachenburg. Sie sind unterschiedlich groß und bunt, aber sie hüpfen gemeinsam, wirken beschwingt und glücklich. Die beiden Schulleiterinnen, Jutta Wirth und Karin Backmeyer waren spontan begeistert vom neuen Logo, das die Firma ISI SoftwareGmbH aus Heddesheim entworfen hat: glücklich und gegenseitig wertschätzend in ihrer Unterschiedlichkeit sollen sich die Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Grundschule und der Johann-Sebastian-Bach-Schule begegnen, wenn sie zum Schuljahresbeginn unter einem Dach der neuen Zweiburgenschule zusammenrücken.
In akribischer Detailarbeit haben Lehrkräfte beider Schulen ein jeweils passendes Ganztagskonzept entworfen. In der Grundschule bietet dies eine innovative Rhythmisierung für alle Erstklässler und es lässt den bisherigen Halbtagskindern die Wahl, an einem auf sie zugeschnittenen Ganztag teilzunehmen. Ebenso haben die Kinder der Grundstufe des SBBZ die Wahl, ein eigens für sie erstelltes Ganztagskonzept zu nutzen.
Aus einem Füllhorn spannender AG-Angebote können die Zweit- und Drittklässler wählen: Trampolinspringen, Zirkus, Hip-Hop, Outdoor, Forschen, sogar „Runterkommen“ heißt eine AG als Ausgleich zum Unterricht – um nur eine kleine Auswahl zu nennen.
Es sind mehr als 30 AG-Angebote, bei denen beide Schulen überwiegend mit Weinheimer Vereinen und Organisationen zusammenarbeiten, viel mit den Sportvereinen, aber auch zum Beispiel mit der Musikschule, dem Stadtjugendring, dem Verein „Landerlebnis“ und der Gesellschaft für Umweltbildung.
Diese Aktivitäten sind Teil des ausgefeilten pädagogischen Ganztags-Konzepts, das für beide Schulen jeweils Unterschiede aufweist, aber grundsätzlich eine ausgewogene Abwechslung zwischen Lernphasen, Ruhe- und Bewegungsphasen bietet.
Was für den Bildungsstandort Weinheim typisch ist: Das Bildungsamt, bei dem auch die Weinheimer Bildungskette angesiedelt ist, versteht seine Schulträgeraufgabe auch als Koordinator und Begleiter bei pädagogischen Fragen, zumal ein Merkmal der neuen Schule ein Ganztagsangebot ist, bei dem die Stadt und die Schulen eng kooperieren.. Carmen Harmand und Tim Scheil, Abteilungsleiter „Schulen“ im Fachamt, gehören der Steuerungsgruppe ebenso an, wie die Schulleitungen und es steht daher zurzeit auch ein großes Flip-Chart mit dem Ganztagesprogramm der Schule im Bildungsamt.
Diese Kooperation hat im Kontext der neuen Schule übrigens eine gewisse Tradition, denn schon im Jahr 2008 hat ein groß angelegter Moderationsprozess begonnen, der letztlich zu dieser Art von Schule an diesem Standort geführt hat. Diese Sorgfalt merkt man dem Konzept jetzt an, findet Carmen Harmand.
Die rund 400 Schülerinnen und Schüler der Grundschule und des Sonderpädagogischen Beratungszentrums mit Förderschwerpunkt Lernen werden an der Zweiburgenschule einen ausgefüllten und abwechslungsreichen Schultag von 8 Uhr bis 15 Uhr verbringen, inklusive Mittagessen und Lern-Übe-Zeiten sowie einer individuellen Begleitung von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Bedarf.
Es wird ein ganzheitliches Betreuungsangebot geben, das die pädagogische Qualität eines Hortes aufweist. Das kommunale Team vor Ort wird – inklusive der Begleitung des Mittagsbands – von rd. 15 Mitarbeiterinnen gebildet, darunter sind vier pädagogische Fachkräfte auf drei Vollzeitstellen, Teamleiterin ist Frau Inga Wagner.
Alle gemeinsam konnten sich jetzt schon einmal im neuen Schulgebäude umsehen. und erste Abläufe planen. Wie Carmen Harmand und Tim Scheil waren auch die Betreuerinnen vom neuen Raumangebot begeistert, vor allem von den großen Fenstern, den breiten Fluren und den großzügigen Höfen und Grünflächen sowie dem kurzen Weg zum Sportplatz und der Schulturnhalle. Auch Carmen Harmand bescheinigt: „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den beiden Schulen den Ganztag der Zweiburgenschule für die Kinder pädagogisch zu gestalten. Die Architektur schafft hierzu beste Voraussetzungen.“
Doch vorher muss noch umgezogen werden. Lehrkräfte, Sekretärinnen, Hausmeister, Schulsozialarbeiterinnen, Hortpersonal und die Grundschulbetreuerinnen sind fleißig am Packen, In den Sommerferien rollen dann die LKW der Umzugsfirmen an und in der letzten Ferienwoche wird ausgepackt und alles an Ort und Stelle gebracht, damit die Schülerinnen und Schüler ihr Gebäude zum Schulstart in Beschlag nehmen können.
Dafür wünschen alle an dem Projekt Beteiligten schon jetzt alles Gute und viel Erfolg.