Weinheim: Der „Achterrat“ im Rathaus – Nächste Stufe des Jugendbeteiligungs-Projektes – Interesse für die Zukunftswerkstatt
Weinheim (Stadt Weinheim) – So turbulent geht es im Rathaus am Montagmorgen nicht immer zu. Aber diesmal: Gruppen von jungen Leuten, Schülerinnen und Schüler, die sich interessiert Schaubilder und Vorträge anhören, nachfragen, sich Notizen machen. Die Woche, die mit den Ferien enden wird, hat für rund 80 Jugendliche mit einem interessanten Anschauungsunterricht begonnen: sie konnten dem OB und Amtsleitern der Weinheimer Stadtverwaltung über die Schulter schauen.
Es handelte sich um die nächste Phase im Jugendbeteiligungsprojekt „Achterrat“, das vom Stadtjugendring betreut wird. Schon seit Anfang des Jahres treffen sich Achtklässler aus allen Weinheimer Schularten an verschiedenen Orten, um einerseits zu verstehen, wie Kommunalpolitik so funktioniert. Aber auch, um eigene Ideen und Impulse zu entwickeln und einzubringen.
So fand bereits ein großes „Hearing“ in der Stadthalle statt, bei dem Ideen gesammelt wurden. Was fehlt Jugendlichen in Weinheim? Was wünschen sie sich? Wo würden sie sich einbringen?
Für Stadtjugendring-Geschäftsführer Martin Wetzel ist der „Achterrat“ ein Baustein der Jugendbeteiligung in Weinheim, mit der Kinder und Jugendliche mit demokratischen Entscheidungen vertraut gemacht werden sollen – um später selbst einmal Demokratie gestalten zu können. Wie die Stadtteil-Detektive aus den Grundschulen, soll auch der „Achterrat“ demnächst die Ergebnisse aus dem Prozess im Gemeinderat vorstellen. Wetzel spricht gerne von einer „Beteiligungs-Biografie“ im Leben der Weinheimerinnen und Weinheimer hin zu überzeugten Demokraten und Aktivposten der Stadtgesellschaft. Daher war es ihm auch wichtig, die „Achterrat“-Ergebnisse neulich im Jugendgemeinderat vorzustellen. Das ist mittlerweile auch geschehen. An diesem Termin war auch Oberbürgermeister Manuel Just dabei. „Ich bin noch immer begeistert über unseren gemeinsamen Termin“, erinnerte er sich bei seiner Begrüßung am Montag im Schlosshof. „Wir sind dankbar für all Eure Wünsche und Ideen. Wie versprochen werden wir uns mit diesen Wünschen und Ideen beschäftigen und Euch Rückmeldung geben, wie es damit weitergeht. An mancher Stelle werden wir sicher auch nochmals auf Euch zukommen und gemeinsam mit Euch das weitere Vorgehen besprechen“, so der OB.
Seine Referentin Gabi Lohrbächer-Gérard hatte die „Rathaus-Tour“ für den „Achterrat“ organisiert, die Jugendlichen lernten unter anderem, was die Stadt im touristischen Bereich alles leistet, wie die Grünflächen gepflegt werden, wie der Stadtkämmerer die Finanzen gestaltet, wie das Personalamt nach jungen Kräften sucht und sogar, wie sich die Feuerwehr aufstellt, um für die Sicherheit der Bürger zu sorgen. Jeweils 15 Minuten hielten sich die Schülerinnen und Schüler an einem Ort auf – es war eine richtige Rathaus-Rallye.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Amt für Stadtentwicklung die Zukunftswerkstatt begleiten, ergriffen gleich die Chance und machten die Achtklässler mit dem aktuell laufenden Zukunftsprozess vertraut. Die Gelegenheit war günstig, denn dort wünscht man sich noch mehr junge Beteiligung. Jetzt weiß der „Achterrat“, dass er auch zum öffentlichen Forum am Donnerstag, 15. September, herzlich eingeladen ist.