Weinheim: Barbarasteg liegt im Plan – Die Fahrrad- und Fußgängerbrücke wird nach ihrer Sanierung viel sicherer sein als früher – Geländer wird 1.30 Meter hoch
Weinheim (Stadt Weinheim) – Radfahren ist anders geworden im Zuge der Klima- und Energiekrise. Es fahren viel mehr Menschen Fahrrad – und sie fahren, immer öfter elektrisch verstärkt, schneller als früher. An die Sicherheit und an den Komfort von Radwegen werden heute andere Maßstäbe angelegt. Insofern passt die Sanierung der Barbarabrücke in Weinheim in die Zeit. Der Steg verbindet seit den 70er-Jahren die Weststadt mit der Innenstadt, überquert in einem Rutsch die OEG-Schienen, die B3, Das Fachmarktzentrum, die Bahnschienen und die Westtangente. Mit einer Länge von etwa 320 Metern ist sie die längste Brücke Weinheims.
Sie ist ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer vorgesehen, außerdem ein viel befahrener Schulweg. Dazu kommt, dass sie auch als ein Teil der künftigen „Radschnellstrecke“ von Weinheim über Viernheim nach Mannheim dient. Also ein wichtiges Stück Weg für einen Steg.
Im vergangenen Jahr hatte sich der Gemeinderat in einer Vorlage des Weinheimer Tiefbauamtes damit beschäftigt, ob die Brücke rund 50 Jahre nach ihrem Bau saniert oder durch ein neues Bauwerk ersetzt werden sollte. Die Entscheidung für eine Sanierung im Bestand war richtig, wie jetzt Christian Wind, Ingenieur und Brückenexperte im Weinheimer Tiefbauamt, bestätigen konnte. Die Arbeiten liegen – nach heutigem Stand – im Kosten- und Zeitplan. Aber sie waren auch nötig und nicht verschiebbar, wie sich im Zuge der Arbeiten herausstellte.
Voraussichtlich Ende Oktober soll der Steg wieder geöffnet werden. Die empfohlene Umleitung für Radfahrer über die „Zeppelinbrücke“ werde aber auch gut angenommen, heißt es. „Der direkte Weg ist aber natürlich der schnellere“, beschreibt Pressesprecher Roland Kern. Daher sei man erleichtert, dass alles gut abläuft.
Im Mai fing die Maßnahme im großen Abschnitt westlich der B3 an. Stück für Stück nahmen die Arbeiter bröckeligen Beton bis zur Stahlbewehrung ab, reinigten die Stahlverflechtungen und ersetzten verrostete Stellen. Dann wurde neu und sauber betoniert, so dass der Stahl wieder ganz unter der Oberfläche verschwunden ist. Die Brückenfugen wurden ebenfalls überprüft und saniert.
Einfach war das nicht immer, wie Wind betont. Denn die große Hitze im Juli verhinderte einige Arbeitsschritte, zum Beispiel die Beschichtungsarbeiten, die jetzt erst erfolgen. Parallel dazu wird in Einzelteilen ein neues Geländer mit integrierter energiesparender Beleuchtung gefertigt. Im Moment wird der Einbau vorbereitet und kann im Anschluss an die Beschichtungsarbeiten erfolgen. Das Geländer wird 1.30 Meter hoch und entspricht dann den vorgeschriebenen und üblichen Sicherheitsbestimmungen. Die geländer werden in einem Zuge auch nachträglich an den beiden Auffahrrampen von der B3 aus erneuert. Das hat der Gemeinderat noch vor der Sommerpause beschlossen. Die Betonsanierung der Rampen wurde schon im Vorjahr erledigt.
Die Sanierung der Barbarabrücke inklusive der Rampen kostet insgesamt rund 1,85 Millionen Euro, wobei die Stadt fast 800 000 Euro Fördermittel aus dem Landesprogramm „Kommunaler Sanierungsfonds Brücken“ erhält. Jetzt hält sie sicher mindestens die nächsten 50 Jahre.