Volkshochschule Viernheim: „Sonntags bei Anton“ – Debattenkultur und Philosophie – Thema: „Was heißt ‚Denken‘?“

Foto: Anton Schmitt
Viernheim (Stadt Viernheim) – Am Sonntag, 30. November 2025 , findet wieder die kostenfreie Veranstaltung „Sonntags bei Anton“ statt. Beim monatlichen philosophischen Austausch treffen sich Interessierte von 11 bis 13 Uhr in der KulturScheune, Satonévri-Platz 1, in einem „öffentlichen Forum für freie Meinungsäußerung und kritisches Denken“ zu verschiedenen, gemeinsam beschlossenen Themen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Das Thema für den bevorstehenden Termin lautet: „Was heißt ‚Denken‘?“
Anton Schmitt: „‚Denken‘ gehört zu den selbstverständlichsten menschlichen Tätigkeiten – und zugleich zu den schwierigsten, wenn man sie verstehen will. Es ist uns so nah, dass es sich unmittelbarer Beobachtung entzieht. Zwar ‚wissen‘ wir, in welchen Kontexten wir alltagssprachlich von ‚Denken‘ sprechen – doch diese Verwendungen geschehen unwillkürlich, wirken flexibel und daher ‚unscharf‘. Denken erscheint selbstverständlich und bleibt zugleich schwer greifbar. Die Frage nach dem Denken ist eine der grundlegendsten – und zugleich schwierigsten – Fragen der Philosophie. Was also heißt ‚Denken‘? Wie steht es im Verhältnis zu Wahrnehmen, Erinnern, Fühlen, Meinen, Erkennen oder Glauben? Gibt es Grenzen des Denkens – kann es sich selbst denken, ohne sich zu überschreiten? Ist Denken immer ein bewusster, sprachlicher Akt – oder gibt es auch ein ‚reines‘, vorsprachliches Denken? Wie unterscheiden sich logisches, instrumentelles, theoretisches, kontemplatives oder praktisches Denken? Und welche Rolle spielt Denken für Freiheit und Verantwortung? Schließlich: ‚Wer‘ denkt eigentlich? Ist das Gedachte rein subjektiv – oder immer schon auf Allgemeingültigkeit angelegt? HEGEL etwa bezog den Satz ‚Omnis determinatio est negatio‘ auf das Denken: Denken geschieht, indem es bestimmt – und Bestimmung geschieht durch Verneinung. Wenn Denken wesentlich begrifflich ist, ist es auch negativ: Es unterscheidet, grenzt ab, schafft Klarheit. Denken heißt, das Unbestimmte in Begriffe zu fassen – und es durch Negation sichtbar zu machen. So verstanden ist Denken kein bloßes Erfassen von ‚Etwas‘, sondern immer auch ein Ausschließen anderer Möglichkeiten.“
Diesen Aspekten und weiteren Fragen wollen sich die Teilnehmenden von ihren eigenen Erfahrungen her nähern. Zur Anregung und Vertiefung der gemeinsamen Diskussion stellt der Dozent zu Beginn ein kostenfreies Thesenpapier zur Verfügung. Die gemeinsame Aussprache und Verständigung über die persönlich vorhandenen Überzeugungen und Einschätzungen stehen im Vordergrund. Deshalb braucht es keinerlei Voraussetzungen, um sich in der Diskussionsrunde einzubringen. Es wird Wert auf eine lockere, lebhafte, humorvolle und allgemeinverständliche Gesprächsatmosphäre gelegt, die es auch erlaubt, einfach zuzuhören, ohne selbst etwas sagen zu müssen.
Zur Information
Nach dieser Veranstaltung folgt eine Winterpause.
Weiter geht es regulär am 25. Januar 2026 – wie gewohnt am letzten Sonntag des Monats, von 11 bis 13 Uhr.
Der Dozent Anton Schmitt hat in München an der Hochschule für Philosophie und an der Uni Bonn Philosophie studiert (Schwerpunkte Kant und Hegel). Er war über 30 Jahre wissenschaftlicher Mentor im Dienst der Fernuniversität Hagen, Dozent an verschiedenen Volkshochschulen, Tutor an den Universitäten Karlsruhe, Kaiserslautern sowie am Akademischen Colleg/Fernstudienzentrum Schwäbisch Gmünd. Außerdem war er als Lehrbeauftragter für Philosophie an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Geislingen/Nürtingen sowie der TU München tätig.
Für Informationen stehen Horst Stephan von der Volkshochschule Viernheim oder der Dozent Anton Schmitt gerne zur Verfügung. Horst Stephan: 06204 – 988 401 oder E-Mail Horst.Stephan@Viernheim.de. Anton Schmitt: Anton.Philosophie@gmail.com oder über die Internetseite www.collegium-philosophicum.de.


