Michael Bulat
Foto: UnabhängigeBürgerViernheim

Unter diesem Motto und mit dieser Zielsetzung hat die Stadt Viernheim sich kürzlich mit Inanspruchnahme der Funktionen und Befugnisse der Stadtwerke für ein neues Photovoltaik(PV)-Gebiet Im Rodfeld im Osten der Stadt mit ca. 9,8 Hektar Nutzfläche entschieden.

Auf diesem Gebiet, übrigens bekanntlich ein fruchtbarer Agrarboden, soll eine neue PV-Freiflächen-Anlage mit einer ansehnlichen Leistung entstehen.

Die Meinungen dazu waren und sind sehr differenziert. Die Befürworter sehen darin ein Stück mehr Nutzung der Sonnenenergie und damit u.a. mehr Unabhängigkeit von Stromlieferanten und die Reduzierung von Kohlenstoffdioxid- Emissionen;  die Gegner machen auf die Vernichtung von wertvollem Ackerboden aufmerksam und wollen dies verhindern.

Es wird mit einer Freiflächen-Anlage geplant. Über eine Ausführungsversion haben wir noch keine detaillierten Informationen.

Einem Fachbeitrag der VDI (Verein Deutscher Ingenieure)entnehmen wir, dass im Rahmen eines Forschungsprojektes „Modellregion Agri-Photovoltaik für Baden-Württemberg“ erstaunlich positive Erkenntnisse gewonnen werden konnten.

Zur Erläuterung: Bei der Agri-Photovoltaik werden die PV-Module zwischen oder über den Anbauflächen angeordnet. D.h., die Aufständerung der Module erfolgt so, dass eine maschinelle Bearbeitung der Agrarflächen trotzdem problemlos möglich ist und erfolgen kann. Somit ist  eine sinnvolle Doppelnutzung möglich und erreichbar.

Die ersten Zwischenergebnisse des vorgenannten Projektes sollen zeigen, dass einerseits nicht nur die unter den Anlagen angebauten Kulturen von der teilweisen Verschattung profitieren, vielmehr Dank der Kühlung durch die Pflanzen die PV-Module sogar mehr Strom produzieren als zunächst angenommen.

In einer Anlage mit einem Obsthof unter den Modulen haben die Forschenden festgestellt, dass hierfür 70% weniger Pflanzenschutzmittel benötigt wurden und der Bewässerungsbedarf sich um 50% reduziert habe. Hinzu sei eine ca. 20% höhere Stromproduktion erreicht, vermutet wird, durch die Kombination aus Verdunstungskühlung und durch die Hinterlüftung der PV-Module.

Das genau ist DIE Richtung, die wir dann auch auf alle Fälle und gerne befürworten und mitbegleiten würden. Diese Doppelnutzung würde allen, die sich mit dieser Thematik auseinander setzen, entgegenkommen und sie zufriedenstellen.

Wir sind auf die weiteren, zielgerichteten Entscheidungen gespannt.

Michael Bulat

Stadtverordneter von

UnabhängigeBürgerViernheim