Nils Burkhoff: „Steigende Mieten verlangen einen Mietenstopp“
DGB Viernheim beteiligt sich an bundesweiter Kampagne – Bau neuer, bezahlbarer Wohnungen gefordert
Viernheim (NB) – Das Thema „Bezahlbares Wohnen“ wird zu einem immer größeren Problem im Kreis Bergstraße und ist inzwischen ständiger Tagesordnungspunkt bei den Treffen des DGB-Ortsverbands Viernheim.
Nils Burkhoff, Vorsitzender des DGB Viernheim, sagt dazu: „Im Kreis Bergstraße sind bezahlbare Mietwohnungen Mangelware. Die Entwicklung der Einkommen kann mit den steigenden Mieten nicht schritthalten. Durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie hat sich die Lage vieler Mieter noch einmal weiter verschärft. Durch einen Mietenstopp muss eine Entlastung geschaffen werden, bis endlich wieder ausreichend Wohnungen vorhanden sind.“
Der DGB Viernheim macht darauf aufmerksam, dass in manchen Städten im Kreis die Mieten in den letzten fünf Jahren bis zu einem Drittel gestiegen sind. In Lampertheim und Viernheim waren es sogar 36 bzw. 24 Prozent. Während 2016 für einen Quadratmeter in Viernheim noch Euro 7,36 zu zahlen waren, mussten Anfang 2021 bereits Euro 9,11 gezahlt werden.
„Die Lage spitzt sich weiter zu. Die Menschen leiden unter den steigenden Mietpreisen. Das in Viernheim bereits laufende Projekt „Vermiete doch an die Stadt“, lässt auf kommunaler Ebene hoffen. Dennoch die Landesregierung und der Bund müssen aktiv werden und den Mietern durch einen Mietenstopp eine Atempause verschaffen“, betonte Burkhoff.
In der Zwischenzeit müssen neue, bezahlbare Wohnungen gebaut werden. „Dazu brauchen wir eine Ausweitung der Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau, eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit und ein soziales Bodenrecht. Zudem muss die Kommune Investoren bei Neubauprojekten stärker auf das Gemeinwohl verpflichten. Bund, Länder und Kommunen müssen sich außerdem wieder verstärkt ihrer Verantwortung als Anbieter günstiger, öffentlicher Wohnungen bewusst werden“, fordert Burkhoff.
Die genannten Zahlen stammen aus der empirica Preisdatenbank auf Basis der VALUE Marktdaten. Sie entsprechen den sogenannten Angebotsmieten (Median), also jenen Preisen, zu denen Wohnungen auf dem Markt angeboten werden. Diese Werte bilden die Dynamik auf dem Wohnungsmarkt besser und zeitnaher ab als die sogenannten Bestandsmieten.
Weitere Informationen zur DGB-Kampagne Mietenstopp unter www.mietenstopp.de.