Musikschule Viernheim: 20 Jahre Gitarrenklasse – Erfolgreiche Kooperation feiert Jubiläum
Friedrich-Fröbel-Schule und Städtische Musikschule als starke Partner für musikalische Bildung

Foto: Stadt Viernheim
Viernheim (Stadt Viernheim) – Sie greifen zum ersten Mal eine Gitarre, lernen einfache Akkorde, spielen im Takt – und wachsen dabei über sich hinaus: Seit mittlerweile 20 Jahren begleitet die Gitarrenklasse an der Friedrich-Fröbel-Schule junge Menschen auf ihrem musikalischen Weg. Das Besondere: Hinter dem Angebot steht eine enge, hessenweit beispielhafte Kooperation zwischen der Friedrich-Fröbel-Schule und der Städtischen Musikschule Viernheim.
Mit einem gemeinsamen Musikstück eröffneten die Schülerinnen und Schüler der aktuellen Gitarrenklasse das Pressegespräch zum 20-jährigen Jubiläum am vergangenen Freitag (14. November). Sie machten eindrucksvoll hörbar, was in zwei Jahren Unterricht wachsen kann: Rhythmusgefühl, Zusammenspiel und vor allem Freude an der Musik.
Besondere Kooperation mit nachhaltiger Wirkung
Die Gitarrenklasse ist ein gemeinsames Angebot beider Bildungseinrichtungen und richtet sich an Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klassen. Der praxisorientierte Unterricht findet im Bürgerhaus statt und ist fest in den regulären Musikunterricht integriert. Die erbrachten Leistungen fließen in die Schulnote ein.
Das Unterrichtskonzept basiert auf drei Säulen: Rhythmustraining, musikalische Allgemeinbildung und Instrumentalunterricht an der Gitarre. Geleitet wird die Klasse von Joachim Blaszczyk, Lehrer an der Städtischen Musikschule, und Helmut Neumann, ehemaliger Musiklehrer der Friedrich-Fröbel-Schule, der das Projekt heute als Honorarkraft weiterführt. Beide begleiten die Gitarrenklasse mit großem persönlichen Engagement – inzwischen sogar über den Ruhestand hinaus.
Sabrina Eufinger, Stellv. Leiterin im Amt für Kultur, Bildung und Soziales, würdigt diesen Einsatz: „Die Gitarrenklasse ist auch deshalb so erfolgreich, weil sie für Herrn Neumann und Herrn Blaszczyk eine echte Herzensangelegenheit ist.
Dass beide das Projekt mit so viel Engagement und Freude betreuen ist etwas ganz Besonderes – danke dafür.“ Für die Musikschule ist die Gitarrenklasse seit nunmehr 20 Jahren ein besonderes Projekt – eines, das zeigt, wie stark musikalische Bildung wirken kann, wenn Schule und Musikschule eng zusammenarbeiten. „Unsere Motivation war von Anfang an, jedem Kind einen unmittelbaren Zugang zum aktiven Musizieren zu ermöglichen,“ so Eufinger.
Das Ziel des Unterrichts ist klar: Nach zwei Jahren sollen die Kinder einfache Melodien und Akkorde spielen und an schulischen Aufführungen teilnehmen können. Viele entdecken dabei ihre Begeisterung für Musik. Ehemalige Gitarrenkinder spielen heute in der Schulband oder musizieren auch außerhalb der Schule weiter. „Wir gehen mit der Zeit – und vor allem passen wir uns an die Bedürfnisse der Kinder an“, betont Helmut Neumann. „Auch aktuelle Songwünsche greifen wir gerne auf.“
Markus Taube, Schulleiter der Friedrich-Fröbel-Schule, unterstreicht den besonderen Stellenwert im Schulleben: „Die Gitarrenklasse ist ein fester Bestandteil unserer Schule und für viele Kinder ein musikalischer Startpunkt mit nachhaltiger Wirkung.“ Neben dem regulären Unterricht sind Auftritte, etwa im Rahmen der Einschulungsfeier für die neuen fünften Klassen, feste Bestandteile des Projekts. Ein besonderes Erlebnis war zuletzt der Besuch eines professionellen Konzertgitarristen im Rahmen der Gitarrentage des Vereins „chaiselongue – kunst und soziales“. Die Schülerinnen und Schüler erlebten ein Konzert aus nächster Nähe und nutzten im Anschluss die Gelegenheit zum Gespräch mit dem Künstler.
Musik für alle
Die Teilnahme an der Gitarrenklasse ist freiwillig, wird nach Anmeldung jedoch für zwei Jahre verbindlich. Jahr für Jahr nehmen 10 bis 22 Kinder teil – in besonders starken Jahrgängen wurden sogar zwei Klassen parallel angeboten. Der monatliche Elternbeitrag liegt bei 21 Euro. „Wer kein eigenes Instrument besitzt, kann sich eine Gitarre ausleihen,“ so Joachim Blaszczyk. Damit wirklich alle Kinder mitmachen können, ist die Teilnahme an der Gitarrenklasse auch über das Bildungs- und Teilhabepaket des Jobcenters finanzierbar. „So ermöglichen wir echte kulturelle Teilhabe – unabhängig vom Einkommen der Familien“, ergänzt Sabrina Eufinger.
Ein Projekt mit Zukunft
Die Gitarrenklasse ist ein Beispiel dafür, wie kommunale Bildungskooperation gelingen kann. Sie öffnet jungen Menschen den Zugang zur Musik, unabhängig von Herkunft oder Vorkenntnissen – und stärkt Persönlichkeitsentwicklung wie kulturelle Teilhabe. Die Friedrich-Fröbel-Schule und die Musikschule sind sich einig: Dieses Projekt soll weitergehen.


