Mannheim/ Heidelberg/ Rhein-Neckar-Kreis: Anstieg von Microsoft-Betrugsfällen im Zusammenhang mit Kryptowährung; Polizei warnt
Mannheim/ Heidelberg/ Rhein-Neckar-Kreis (ots/Polizeipräsidium Mannheim) – „Falsche Microsoft-Mitarbeiter“, ein Betrugsphänomen das bereits seit geraumer Zeit bekannt ist und bundesweit immer wieder in den Fokus kriminalpolizeilicher Ermittlungen gerät.
Auch in der Metropolregion rissen die Betrugsfälle durch angebliche Microsoft-Mitarbeiter nie ganz ab. Allein im Jahr 2021 wurden über 400 derartiger Fälle bei der Kriminalpolizeidirektion Heideberg bekannt. Glücklicherweise blieb es in vielen Fällen beim Versuch und die Betroffenen erkannten den Betrug rechtzeitig. Und trotzdem erreichte das Kriminalitätsphänomen im vergangenen Jahr wieder einen Höchststand. Nicht zuletzt auch deswegen, weil die Täter sich den aktuellen Entwicklungen anpassen.
Bekanntermaßen geben die Betrüger vor, Mitarbeiter des sogenannten „Microsoft-Support-Teams“zu sein und gaukeln den Betroffenen vor, dass auf deren PC ein Hacker- bzw. Virenangriff festgestellt worden sei. Um dieses Problem sofort zu lösen, brauche man einen sofortigen Zugriff auf den PC. Durch geschickte Gesprächsführung gelingt es den Tätern dann oftmals die Betroffenen davon zu überzeugen, eine Software zu installieren mittels derer ein Fernzugriff möglich ist und wodurch die Täter unbemerkt sensible Daten von ihren Opfern ausspähen können.
In letzter Zeit stellten die Cyberkriminalisten der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg wieder einen Anstieg derartiger Fälle in der Metropolregion Rhein-Neckar fest. Besonders auffällig ist, dass die Täter derzeit vermehrt auf die sogenannte „BitCoin-Variante“ zurückgreifen. Ein Betrugsphänomen das bereits weltweit bekannt und auch für die Cyberkriminalisten bei der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg keinesfalls neu ist.
Mithilfe der ausgespähten Daten wandeln die Täter in einem Bruchteil von Sekunden das unberechtigt erlangte Geld von den Bankkonten ihrer Opfer in eine digitale Währung um. Hierbei nutzen die Betrüger die persönlichen Daten ihrer Opfer und eröffnen auf deren Namen meist mehrere Konten bei verschiedenen Kryptoanbietern. Ist die Kontoeröffnung geglückt, wird das Geld anschließend von der Hausbank nach dort transferiert und der Kauf der digitalen Währung ausgeführt. Die Betrüger transferieren die so umgewandelten digitalen Vermögenswerte dann zügig weiter in das Ausland. Zwar kann das Geld in einigen Fällen wieder von den Hausbanken zurückgeholt werden, aber der Kauf der Kryptowährung ist dann längst abgeschlossen.
Nicht selten erhalten die Betroffenen im Nachgang dann mehrere Schreiben von Inkasso-Unternehmen, die von den Kryptoanbietern mit der Einforderung des „vorgestreckten“ Geldbetrags beauftragt wurden. Eine schwierige Situation, die nicht selten für viele Betroffenen in der Beauftragung eines Rechtsbeistands mündet.
Die Cyberkriminalisten der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg geben daher folgende Hinweise:
- Die Firma „Microsoft“ bietet keinen telefonischen und unaufgeforderten technischen Support an (Hinweise hierzu auch auf der Microsoft-Homepage).
- Gehen Sie nicht auf Anrufe von angeblichen Microsoft-Mitarbeitern ein und beenden Sie das Gespräch umgehend.
- Geben Sie auf keinen Fall persönliche Daten, wie Bankkonto- oder Kreditkartendaten sowie Zahlungsdaten wie PINs oder TANs an die Anrufer heraus.
- Keine Software installieren oder installieren lassen.
- Lassen Sie sich niemals dazu anleiten, Kopien Ihrer Ausweise online zu erstellen bzw. zu übermitteln!
- Ignorieren Sie plötzlich erscheinende „Pop-Ups“ auf Ihrem PC die suggerieren, eine Hotline von Microsoft zu sein.
Wurde man bereits Opfer?
- Rechner sofort vom Internet trennen und herunterfahren
- Über einen anderen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter ändern.
- Rechner überprüfen lassen und evtl. Fernwartungsprogramm auf dem Rechner löschen.
- Sofort Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen aufnehmen, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind.
- Mögliche auf Sie angelegte Konten sperren lassen.
- Vom Geldinstitut beraten lassen, ob bereits getätigte Zahlungen zurückgeholt werden können.
- Schnellstmöglich Anzeige bei der Polizei erstatten!
Weitere Informationen zum Betrugsphänomen finden Sie auch unter dem nachfolgenden Link der Polizeilichen Kriminalprävention:
www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/falsche-microsoft-mitarbeiter/