Lions setzen Engagement im Ahrtal fort

Viernheim (G.Dission) – „Wir bleiben am Ball“, sagen die Lionsfreunde Manfred Fraas und Roland Träger. „Wir dürfen die Opfer der Flutkatastrophe nicht allein lassen.“ Bereits im Dezember 2021 hatte eine gemeinsame Delegation des Lions Clubs Cochem-Mosel und des Lions Clubs Viernheim das Ahrtal besucht und betroffenen Familien in Ahrweiler direkte Unterstützungsspenden für Wiederaufbaumaßnahmen übergeben.
2 1/2 Jahre nach der Ahrtalflut gab es erneut Anlass für einen Vorortbesuch einer kleinen Delegation des Lions Clubs Viernheim.
Diesmal stand die Übergabe eines Kleinbusses (Transporter T 6) an das Hoffnungswerk e.V. in Altenahr an. Das Fahrzeug wurde von der Stiftung der deutschen Lions mit Unterstützung von 4 Lions Clubs finanziert. Die Lions Clubs Cochem, Ingelheim, Rheingoldstrasse (Mittelrhein) und Viernheim sind beteiligt. Das Ahrtal gehört zum Distrikt Mitte Süd. Der Bus kommt zum Einsatz in der Kinder- und Jugendarbeit, u.a. für den Transport zum Sport (Schwimmunterricht z.B.) an anderen Orten, der sonst nicht wahrgenommen werden könnte.
Das Hoffnungswerk www.hoffnungswerk.org ist eine gemeinnützige Organisation für Menschen in Not, die sich aus der Zusammenarbeit mehrerer Ersthelferorganisationen nach der Flut 2021 gegründet hat. Dieses kümmert sich um Aufbau und Bereitstellung eines Netzwerks an Seelsorgern, Psychologen und Trauma-Therapeuten. Mit Hilfsprojekten wie Patenschaften und psychosozialer Unterstützung werden hilfsbedürftige Menschen unterstützt. Jenseits der materiellen Schäden besteht nach wie vor psychologischer Betreuungsbedarf. Viele Traumata sind noch nicht bewältigt. Dabei können u.a. Sport und Freizeitprogramme für die Kinder helfen, wie der Vorsitzende und strategische Leiter Eduard Vogel berichtete. Das Hoffnungswerk hat Begegnungsorte und eine mobile Kapelle als Raum der Stille an der Ahr eingerichtet.
Entlang der Ahr bietet sich den Besuchern weiterhin ein gemischtes Bild: 9.000 Häuser waren betroffen. 3.000 Hilfsanträge wurden gestellt. 60 % des Bestands sind oder werden noch renoviert. Staatliche Unterstützung und Versicherungsleistungen alleine reichen nicht aus. Viele bürokratische Hemmnisse sind dabei zu überwinden.
Private und ehrenamtliche Unterstützung sind deshalb weiterhin dringend erforderlich.
Als ermutigendes Signal nimmt die Besuchergruppe mit, dass einige Häuser, Geschäfte und Restaurants in Ahrweiler, die 2021 von der Flut massiv betroffen waren, inzwischen wieder hergestellt sind.
Heute ist die damalige Naturkatastrophe nicht mehr regelmäßig in den Medien präsent. Die Aufmerksamkeit von Medien und Öffentlichkeit hat aufgrund vieler neuer Krisen und Konflikte abgenommen. Einige Hilfsorganisationen haben sich inzwischen komplett zurückgezogen. Deshalb sind nachhaltige Initiativen umso wichtiger. Durch das Zusammenwirken von regional näher gelegenen mit entfernteren Lions Clubs können die notwendigen Informationen zur Situation vor Ort schneller für alle verfügbar gemacht werden. Im Verbund können auch größere Summen/ Projekte realisiert werden als von einzelnen Clubs. Über das lokale Engagement hinaus macht deshalb die überregionale Zusammenarbeit für den Viernheimer Lions Club Sinn!
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