Immer im Einsatz für Menschen mit Behinderung – Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gesucht

Robert Miltner (1. Vorsitzender) und Karin Hartmann (2. Vorsitzende) der Viernheimer Lebenshilfe würden sich über neue ehrenamtliche, freiwillige Helfer und Helferinnen freuen.
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Das Bestreben der Lebenshilfe ist es, den behinderten Menschen in Viernheim die Gelegenheit zu geben, durch Besuche, Besichtigungen, Ausflüge und sonstige Freizeitaktivitäten am aktiven Leben in unserer Stadt und Umgebung teilzunehmen. Das Bild zeigt die Teilnehmer der interne Vereins-Stadtmeisterschaft im Bowling. Foto: vo archiv

Viernheim (vo) – Die Viernheimer Lebenshilfe kann in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag feiern. „Die Lebenshilfe Viernheim ist ein gemeinnütziger Verein und engagiert sich seit seiner Gründung für Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Angehörigen“, kann man auf der Webseite der Lebenshilfe lesen. Damit sind die Ziele des Vereins in einem Satz ganz klar ausgedrückt. Was das alles bedeutet ist für Außenstehende nur schwer nachzuvollziehen.

Das Jubiläum haben wir zum Anlass genommen, um mit Robert Miltner, dem 1. Vorsitzenden und Karin Hartmann der 2. Vorsitzenden unter dem Motto „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ über die ehrenamtlichen und unentgeltliche Tätigkeiten der Lebenshilfe im Einsatz für die Menschen mit Behinderung zu sprechen.

50 Jahre Lebenshilfe Viernheim

Im Jahre 1968 wurde die Lebenshilfe als Elterninitiative für Menschen mit einer geistigen Behinderung gegründet. Ein kleiner Kreis von Betroffenen engagierte sich und zeigte bereits damals was man unter Selbsthilfe versteht. Von diesem Gedanken des Ehrenamts wird der Verein bis heute geprägt. Mit bescheidenen Mitteln ausgestattet, aber mit viel Herzblut und großem Engagement konnten in sehr kleinen Schritten erste Fortschritte und Erfolge erzielt werden.

Der Vorstand und die Mitglieder setzten sich ein großes Ziel, eine Wohnstätte für behinderte Menschen in Viernheim. Mit dem Bau des Johannes-Schrey-Haus und dem Erstbezug 2001 ist dieser Wunsch in Erfüllung gegangen. Dies ist und war zweifellos der bisher wichtigste Meilenstein in der Vereinsgeschichte, der Verein kann mit Stolz auf das Erreichte zurückblicken. Die Lebenshilfe wird weiterhin ein verlässlicher Partner für das Johannes-Schrey-Haus sein, dies gilt insbesondere aber auch für alle betroffenen Menschen, die noch Zuhause bei ihren Angehörigen leben. Menschen mit ihren individuellen Behinderungen und ihre Familien gehören überall dazu! Das ist unser Anspruch heute wie damals!

„Wir dürfen stolz sein, dass die Lebenshilfe Viernheim ihren festen Platz in der Gesellschaft und ganz besonders auch in unserer Stadt Viernheim gefunden hat“, so Robert Miltner und Karin Hartmann.

Mitgliedergewinnung als zentrales Anliegen

Ein wichtiger zentraler Punkt ist es neue Mitglieder zu gewinnen. Wie zum Beispiel Eltern und Angehörige behinderter Menschen und auch Personen die sich in der Lebenshilfe sozial engagieren möchten. Ohne dieses ehrenamtliche Engagement verliert die Lebenshilfe ein tragendes Element. Ohne das Ehrenamt würde der Motor der Solidargemeinschaft ins Stocken geraten, der Schritt hin zu einer anonymen Institution wäre dann nicht mehr weit. Dies gilt es unbedingt zu verhindern. Die unterschiedlichsten Sichtweisen von geistig behinderten Menschen, Eltern und fördernden Mitgliedern sind der Garant für die Vielfalt und Qualität der Angebote der Lebenshilfe. Um der Lebenshilfe Viernheim auch in Zukunft weiterhin einen festen Platz in unserer Gesellschaft zu sichern, braucht es immer wieder engagierte Menschen die sich dieser Herausforderung stellen und Ihre Sozialkompetenz aktiv und ehrenamtlich einbringen. Die Lebenshilfe benötigt Unterstützung in jeder Hinsicht.

Freiwillige Helferinnen und Helfer gesucht

Die Lebenshilfe Viernheim sucht sozial engagierte Menschen, die sich ehrenamtlich als freiwillige Helfer und Helferinnen engagieren möchten und Menschen mit schwerer mehrfach Behinderung gemeinsame Dinge unternehmen. Das freiwilliges Engagement bietet jedem die Möglichkeit, sich aktiv am täglichen Geschehen der Lebenshilfe zu beteiligen und so die Welt für Menschen ein klein wenig besser zu machen. „Bei uns engagieren sich Menschen mit viel Herzblut freiwillig für behinderte Menschen und schenken ihnen ihr wertvollstes Gut, ihre Zeit. Wer einen Teil seiner freien Zeit gemeinsam mit behinderten Menschen verbringen möchte, ist herzlich willkommen“, so Robert Miltner. Erstkontakt auch über die Mail-Adresse (Lebenshilfe-Viernheim@t-online.de) der Lebenshilfe Viernheim.

Johannes-Schrey-Haus benötigt immer wieder Mitarbeiter

Auch der Kooperationspartner Hephata Diakonie sucht für seinen Wohnverbund in Viernheim immer wieder hauptamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, geeignetes, engagiertes Personal. In erster Linie pädagogische Fachkräfte, Heilerziehungspfleger und Helfer, aber auch ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD) sind möglich. Mitarbeiter sollten Freude daran haben, die hier lebenden Menschen, in ihrem Alltag und in ihrer Freizeit zu unterstützen. Sie sollten Engagement, Spaß an neuen Herausforderungen, Flexibilität, Verantwortungsbewusstsein, Ideen und Pfiff mitbringen.

Zum Wohnverbund Viernheim gehören zwei Häuser mit stationären und ambulanten Wohnangeboten sowie Betreutes Wohnen in weiteren Wohnungen für insgesamt 40 erwachsene Menschen mit intellektueller oder mehrfacher Beeinträchtigung. Weiterhin gehört zum Wohnverbund ein Tagesförderstätten-Angebot.

Perspektiven und Ausblick auf die Zukunft

Mit dem Leitbild der Teilhabe und Inklusion wird es einige Wandlungen geben. Auch im 21. Jahrhundert bleibt die Lebenshilfe die Interessenvertretung geistig behinderter Menschen in Gesellschaft und Politik. „Lebenshilfe ist Selbsthilfe“, wie es im Wegweiser heißt: Miteinander reden, Erfahrungen austauschen, einander mit Rat und Tat zur Seite stehen, sich gegenseitig Mut machen, Geben und Nehmen. Selbsthilfe heißt, sich gemeinsam für die Rechte behinderter Menschen und ihrer Familien einsetzen und ihre Interessen vertreten – ein ganzes Leben lang.

Es gilt auch Betroffene Menschen auf ihrem Weg zu mehr Selbstständigkeit zu begleiten, fördern und unterstützen. Daraus ergibt sich, dass noch viele Aufgaben zu meistern sind, die Gesellschaft ändert und entwickelt sich weiter, d.h. auch wir müssen uns weiterentwickeln, dabei ist uns bewusst, dass das Ehrenamt teilweise an seine Grenzen stößt! Deshalb braucht es immer wieder Menschen die sich dieser Herausforderung stellen und ihre Sozialkompetenz aktiv und ehrenamtlich einbringen möchten. „Genau solche Menschen suchen und benötigen wir. Auch in Zukunft ist und bleibt unser Auftraggeber der behinderte Mensch“, darin sind sich die beiden Vorsitzenden einig.

Danke an die Unterstützter der Lebenshilfe

Die Lebenshilfe bedankt sich ganz herzlich bei allen Menschen, die es ermöglicht haben, den Lebenstraum von Johannes Schrey – den Bau einer Wohnstätte – in die Tat umzusetzen. Die Viernheimer Lebenshilfe ist den vielen treuen Spendern und Unterstützern sehr dankbar, ob Einzelpersonen, Familien, Firmen, Organisationen, Vereinen sowie der Stadt Viernheim. Besonderer Dank gilt den Eheleuten Hans-Werner und Josephine Hector für die außergewöhnliche und großzügige Unterstützung durch die H.-W.-&-J.-Hector-Stiftung in Weinheim. Diese Spende ermöglichte es, das Johannes-Schrey-Haus schneller als geplant Wirklichkeit wurde.

Am 24. November 2018 findet der Festakt zum 50-jährigen Jubiläum der Lebenshilfe in der alten TSV-Halle statt.