Kreis Bergstraße veranstaltet 22. Lokale Gesundheitskonferenz
Entlastungsmöglichkeiten für niedergelassenes ärztliches Fachpersonal und Patienten im Fokus -Nächste Konferenz für Frühjahr 2026 geplant
Kreis Bergstraße (kb)-Kürzlich lud die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Angelika Beckenbach zur 22. Lokalen Gesundheitskonferenz (LGK) des Kreises Bergstraße ein, an der rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anwesend waren. Im Fokus der Konferenz standen diesmal unter anderem praktische Entlastungsmöglichkeiten für niedergelassenes ärztliches Fachpersonal. Erstmals wurde der fest bestehende Teilnehmendenkreis auf alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte des Kreises erweitert.
„Wir haben unseren Fokus bei der 22. Lokalen Gesundheitskonferenz bewusst auf Entlastungsmöglichkeiten sowohl für niedergelassenes ärztliches Fachpersonal als auch für die Patientinnen und Patienten selbst gesetzt. Gerade die Digitalisierung spielt hier eine entscheidende Rolle. Der Kreis Bergstraße will nicht nur mit seinen eigenen Digitalleistungen, sondern auch mit der Implementierung von anderen digitalen Services, wie E-Health-Angeboten und der Telemedizin Hilfsangebote schaffen“, so die Erste Kreisbeigeordnete Beckenbach.
Zu Beginn stellte Kathleen Wietholtz, Gesundheitskoordinatorin des Kreises Bergstraße, ein neues Anmeldeformular des Kreises Bergstraße vor. Denn Selbstständige in einem Gesundheitsberuf sowie Menschen, die entsprechendes Fachpersonal beschäftigen und Ärztekammerangehörige, welche in Hessen ihren Beruf ausüben, sind verpflichtet, sich beim Gesundheitsamt zu melden. Diese Meldungen können nun über die Website des Kreises Bergstraße erfolgen, unter https://www.kreis-bergstrasse.de/unser-buergerservice/gesundheit-und-verbraucherschutz/arbeiten-im-gesundheitswesen/anmeldung-der-taetigkeit/.
Kai Würtenberger von der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) erläuterte die Bedarfsplanung im Kreis Bergstraße. Sie regelt die Anzahl an Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die in einer Region zugelassen sein müssen, um eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen.
Elfi Hoffmann, Fachärztin für Allgemeinmedizin, berichtete gemeinsam mit Melanie Lambrecht, nichtärztlichen Praxisassistenz (NäPA) in der Praxis am Jahnplatz in Bürstadt, von den positiven Erfahrungen des Einsatzes einer NäPA. Medizinische Fachangestellte (MFA) können durch diese Weiterbildung zusätzliche Verantwortung übernehmen und delegierbare ärztliche Leistungen wie Hausbesuche durchführen. Somit könnten zukünftig Hausarztpraxen entlastet werden.
Auch Patientinnen und Patienten sollen entlastet werden. Jannik Herrmann, Praxismanager in der Hausarztpraxis Dr. Seelinger & Kollegen in Lampertheim, stellte hierfür die elektronische Ersatzbescheinigung (eEB) und das Online-Terminvergabesystem „Doctolib“ vor. Versicherungsnachweise können digital übermittelt und Arzttermine online gebucht werden – ohne zusätzliche Wege und Wartezeiten.
Zudem findet die KI Einzug in das Gesundheitswesen: Michael Reich, Facharzt für Allgemeinmedizin in der Gemeinschaftspraxis Dr. Andreas Bruckmeir / Michael Reich in Heppenheim berichtete von dem KI-gestützten Telefonassistenten „medflex“. Dieser verschriftlicht eingehende Patientenanfragen automatisch, sodass das Praxispersonal Anfragen direkt bearbeiten kann. Das entlastet das Praxispersonal und sorgt dafür, dass Patientinnen und Patienten schneller Antworten auf ihre Anliegen erhalten.
Abschließend gab Sven Rolka, Projektmitarbeiter des Kompetenzzentrums für Telemedizin und E-Health Hessen (KTE Hessen), einen Einblick in digitale Angebote und die Telematik-Infrastruktur. Es unterstützt niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, aber auch Bürgerinnen und Bürger, bei der Nutzung digitaler Anwendungen, informiert über Telemedizin und E-Health und bietet in einem eigenen Schulungsraum die Möglichkeit, digitale Gesundheitsanwendungen praxisnah zu erproben – etwa Apps, die inzwischen auch auf Rezept verordnet werden können.
Die nächste Lokale Gesundheitskonferenz ist für das Frühjahr des kommenden Jahres geplant.


